Agile Games Agilität mit Papier und Klebeband spielerisch vermitteln
Sie wollen Ihrem Team agile Arbeitsweisen vermitteln? Probieren Sie es doch mit SimAgil! Das Agile Game von Dr. Jörg Preußig unterstützt Sie dabei, spielerisch die Stärken und wichtigsten Elemente eines agilen Prozesses zu vermitteln.
Management Summary
Als Mitglied erhalten Sie die wichtigsten Thesen des Beitrags zusammengefasst im Management Summary!
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Sie wollen Ihrem Team agile Arbeitsweisen vermitteln? Probieren Sie es doch mit SimAgil! Das Agile Game von Dr. Jörg Preußig unterstützt Sie dabei, spielerisch die Stärken und wichtigsten Elemente eines agilen Prozesses zu vermitteln.
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Agile Games sind mittlerweile gefragte Tools, um Projektteams an agile Werte oder Prinzipien heranzuführen. Agiles Projektmanagement lässt sich damit spielerisch vermitteln, etwa mit einer Prozesssimulation. Der Artikel liefert einen Einblick in die Struktur und Besonderheiten agiler Prozesse und hat somit eine Doppelfunktion: Einerseits vermittelt er ein tieferes Verständnis des agilen Prozesses. Andererseits kann er von Projektmanager:innen oder Trainer:innen als Anleitung genutzt werden, um einem Team oder Teilnehmenden eines Seminars wesentliche Aspekte agiler Prozesse näherzubringen.
Dabei setzt die Übung durch den spielerischen Ansatz auf das Erleben der Stärken eines agilen Prozesses. So ist eine positive emotionale Verankerung des Prozesses möglich. Selbst Teilnehmer:innen, die in der Praxis zuvor negative Erfahrungen mit agilen Prozessen gesammelt haben, erkennen die Vorteile eines klar strukturierten agilen Prozesses. Gleichzeitig wird ihnen durch die Übung oft bewusst, welche Fehler in der Praxis zu Frustpotenzial geführt haben.
Die nachfolgende Übung wurde von mir entwickelt. Ich habe sie "SimAgil" genannt.
Spielaufbau
Bei dieser Simulation eines agilen Prozesses bauen die Beteiligten eine Stadt. Das Arbeitsmaterial dazu besteht aus einem Stapel Seminarkarten und einer Rolle Kreppklebeband. Zusätzlich bekommen die Beteiligten einen Stapel mit Auftragskarten, die in Umschlägen verteilt werden.
Auf jeder Auftragskarte wird ein Gebäude genannt. Als Bauaufträge verwende ich pro Gruppe insgesamt 18 Karten, jeweils drei Karten von sechs Gebäudetypen, nämlich 'Ein Haus', 'Ein Doppelhaus', 'Eine kleine Kirche', 'Ein Parkhaus', 'Ein kleiner Bahnhof' und 'Eine Reihe mit vier Häusern'. Die Gruppe bekommt in drei Runden jeweils einen Umschlag mit allen sechs Gebäudetypen.
Ablauf der ersten Runde
Bevor Sie mit der ersten Planungsphase beginnen, erläutern Sie den Beteiligten zunächst den Ablauf von "SimAgil". Im Nachfolgenden sind stellenweise Ansagen beschrieben, die Sie als Spielleitung bei den entsprechenden Phasen machen können.
Beispielhafte Ansage durch Spielleitung"Wir nähern uns jetzt spielerisch an agile Prozesse an und zwar durch die Simulation eines agilen Prozesses. Die Idee dabei ist, dass dadurch viele wesentliche agile Prinzipien verstanden werden können." |
Meine Gruppen haben typischerweise zwölf Teilnehmer:innen. Diese werden in drei Gruppen eingeteilt, weil erfahrungsgemäß eine Gruppengröße von vier Personen optimal ist. So ist jeder auch wirklich noch in die Aktivität der Gruppe eingebunden.
Als Spielleitung fordern Sie die Beteiligten auf, sich in Gruppen von drei bis vier Personen aufzuteilen. Jede Gruppe hat einen eigenen Tisch und die Aufgabe, eine Stadt zu bauen. Das Baumaterial und der Briefumschlag mit den verschiedenen Bauaufträgen liegen jeweils auf dem Tisch der Gruppen.
Die nachfolgenden Phasen des Prozesses (Planung, Bauen, Review, Retrospektive) werden an einer Wand visualisiert. Erklären Sie den Beteiligten, dass Sie jetzt mit einem strukturierten agilen Prozess an die Konstruktion gehen und stellen Sie diesen kurz im Überblick vor.
Beispielhafte Ansage durch Spielleitung"Die Simulation läuft in mehreren Runden ab, die jeweils aus vier Phasen bestehen. Zunächst wird es eine Phase 'Planung' geben, in der sich jede Gruppe überlegt, was gebaut werden soll. Anschließend folgt die Phase 'Bauen', in der die geplanten Aufträge umgesetzt werden sollen. Dafür gibt es eine vorgegebene Zeit. Danach folgt die Phase 'Review', in welcher der:die Kund:in hinzukommt und sich ansieht, was gebaut wurde und eine Rückmeldung dazu gibt. Diese Rolle übernehme ich. Ich beurteile dann also, ob das Gebaute meinen Vorstellungen entspricht, und gebe Feedback. Schließlich kommt die Phase 'Retrospektive', während der jede Gruppe bespricht, was gut funktioniert hat und was noch verbessert werden könnte, bezogen auf die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe. Diese Ergebnisse und Erkenntnisse können dann in der nächsten Runde angewendet werden. Ganz wichtig ist noch: Dass es hier drei Gruppen gibt, hat rein didaktische Gründe. Es geht hier in nicht um Konkurrenz. Jede Gruppe kann entspannt für sich arbeiten." |
Der Hinweis, dass es nicht um Konkurrenz geht, ist sehr wichtig. Ansonsten ändert sich die Atmosphäre während der Übung grundlegend ins Kompetitive. Die Konzentration liegt dann weniger auf der Kooperation innerhalb der einzelnen Gruppen.
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