
Kugellager-Methode - Karussellgespräch
Synonyme
Für einen aktivierenden Austausch zwischen vielen Teammitgliedern besprechen Zweiergruppen im schnellen Wechsel ein oder mehrere Themen. Die Gesprächspaare werden gebildet, indem die Gruppe in zwei gleich große, konzentrische Stuhlkreise geteilt wird. Nach jedem Gespräch wechseln die Teilnehmenden eines Kreises zum nächsten Stuhl, wodurch sich neue Gesprächspaare bilden. Die Methode ist besonders für den schnellen Austausch zwischen zwei Gruppen geeignet.

Kugellager-Methode - Karussellgespräch
Synonyme
Für einen aktivierenden Austausch zwischen vielen Teammitgliedern besprechen Zweiergruppen im schnellen Wechsel ein oder mehrere Themen. Die Gesprächspaare werden gebildet, indem die Gruppe in zwei gleich große, konzentrische Stuhlkreise geteilt wird. Nach jedem Gespräch wechseln die Teilnehmenden eines Kreises zum nächsten Stuhl, wodurch sich neue Gesprächspaare bilden. Die Methode ist besonders für den schnellen Austausch zwischen zwei Gruppen geeignet.

Einsatzmöglichkeiten
- Warmup für eine Arbeitsaufgabe
- Sammeln von Ideen, z.B. für eine Problemlösung
- Vorbereiten einer Entscheidungsfindung
- Austausch zwischen zwei unterschiedlichen Gruppen (z.B. Anwender:innen und Ersteller:innen) als Vorbereitung für einen gemeinsamen Workshop
Die Methode ist geeignet für Gruppen von mindestens sechs bis zu ungefähr 40 Personen. Sie kann auch bei Großgruppen eingesetzt werden, dabei empfiehlt sich aber die Bildung von Untergruppen. Die Methode ist einfach und intuitiv. Die benötigte Zeit hängt von der Anzahl der durchgeführten Runden und der gesetzten Gesprächsdauer ab. Typisch sind zehn bis 30 Minuten.
Ergebnisse
- Für das behandelte Thema aktivierte Teammitglieder
- Optional: gesammelte Themen, Fragen, Aussagen
Vorteile
Durchführung: Schritt für Schritt
Durchführung
Die Kugellager-Methode, auch Gesprächskarussell, Karussell-Gespräch oder Speed-Dating genannt, wird stets in Kombination mit anderen Methoden durchgeführt. Z.B. kann sie als Warmup für einen Workshop eingesetzt werden, damit sich die Teilnehmenden über ihre Erwartungshaltungen austauschen. Sie kann aber auch gezielt zum Austausch zwischen zwei unterschiedlichen Gruppen dienen, z.B. bei einem Sprint Review zwischen Entwickler:innen und Anwender:innen.
Passen Sie je nach Einsatzzweck die Methode an die Anforderungen an. Berücksichtigen Sie dabei folgende Punkte:
- Wie sollen die beiden Gruppen gebildet werden – nach Zufall oder soll eine bewusste Zusammensetzung gewählt werden?
- Soll nur eine Aufgabe behandelt werden, oder gibt es einen Themenliste?
- Wie lange sollen die Einzelgespräche dauern (zwischen einer Minute für einen kurzen Austausch ohne Diskussion bis zu ca. fünf Minuten für einen kurzen Dialog)?
- Wie viele Runden sollen durchgeführt werden (nur punktuelles Aktivieren oder sollen alle Paarungen durchgeführt werden)?
- Wie werden die Ergebnisse anschließend weiterverarbeitet – sollen die Teilnehmenden mitschreiben oder genügen die Erinnerungen?
Gruppenbildung
Im einfachsten Fall ist die Teilnehmerzahl gerade und Sie müssen lediglich zwei Gruppen bilden – hierzu können Sie die Methode "Gruppeneinteilung – zig Möglichkeiten zur Bildung von Untergruppen" verwenden. Bei einer ungeraden Teilnehmerzahl sollte ein Tandem aus zwei Personen gebildet werden. Wie die Arbeit mit Tandems funktioniert, ist weiter unten beschrieben.
Wenn die Aufgabenstellung darin besteht, mit den Perspektiven zweier unterschiedlicher Gruppen zu arbeiten, gilt es zunächst, diese Gruppen klar zu definieren. Beispiele für Gruppenbildungen könnten u.a. sein: Marketing / Produktentwicklung; Vertrieb / Produktion; Anwender:innen / Entwickler:innen; Vertreter:innen zweier unterschiedlicher Lösungsansätze
Bei einer thematischen Gruppenbildung ist es höchst unwahrscheinlich, dass die beiden Gruppen gleich groß sind. Damit das Format Kugellager durchführbar ist, bilden Sie bei der größeren Gruppe Tandems, sodass jeder Person der kleineren Gruppe ein oder zwei Personen der anderen Gruppe gegenüberstehen. Das Format Kugellager ist in diesem Fall also durchführbar, wenn eine der beiden Gruppen maximal doppelt so groß ist wie die andere. Ansonsten müssen Sie ein anderes Format wählen, wie z.B. die Methode Fishbowl.
Beim Gesprächsablauf mit Tandems wechseln die beiden Personen des Tandems mit jedem Gespräch ihre Rollen: Eine Person nimmt aktiv am Gespräch teil, die andere Person beobachtet aufmerksam das Gespräch, nimmt aber nicht selbst daran teil.
Aufgabenstellung
Formulieren Sie eine klare, eindeutige Aufgaben- oder Themenstellung und schreiben Sie diese auf mindestens zwei Flipcharts. Positionieren Sie die Flipcharts so, dass alle Personen im Kreis ein Flipchart sehen können.
Möglich ist auch eine Liste von Themen. Hier ist es sinnvoll, dass alle Teilnehmenden jeweils eine Liste erhalten. Hierbei sind unterschiedliche Varianten möglich: Die Teilnehmenden wechseln nach einem definierten Schema mit jedem Gespräch das Thema oder die Teilnehmenden eines der beiden Kreise dürfen frei aus der Liste das Thema aussuchen, das sie am meisten interessiert.
Beispiele für mögliche Themen
Anlass |
Aufgabenstellung |
Warmup mit Vorstellung |
Stellt euch gegenseitig mit Namen vor und nennt, worauf Ihr euch am meisten freut |
Workshop zur Einrichtung eines PMOs |
Folgende Aufgabenbereiche sind angedacht. Wähle für jedes Gespräch eine neue Aufgabe aus und besprich, wie das PMO sie erfüllen soll: |
Austausch zwischen Kundenservice und Vertrieb |
Welche Reklamationen beruhen auf nicht erfüllten Verkaufsversprechungen? |
Tabelle 1: Beispiele für Aufgabenstellungen
Dauer der Einzelgespräche
Der Grundcharakter der Kugellagermethode ist der schnelle Wechsel. Längere Gespräche haben deshalb darin nichts verloren, sondern müssen in einem anderen Rahmen geführt werden. Um sich auf den:die neue Partner:in einstellen und zumindest einen sinnvollen Gedanken formulieren zu können, sollten die Einzelgespräche mindestens eine Minute dauern – jede:r hat dann gerade mal 30 Sekunden Zeit. Als ein gutes Maß haben sich drei Minuten erwiesen. Länger als fünf Minuten sollte das Gespräch keinesfalls sein. Wenn ein intensiverer Austausch durchgeführt werden soll, wählen Sie besser ein anderes Moderationsformat.
Zahl der Runden
Die Zahl der Runden multipliziert mit der Dauer der Einzelgespräche ergibt den Zeitbedarf für das gesamte Kugellager. Damit die Kugellager-Methode überhaupt sinnvoll eingesetzt wird, sollten mindestens drei Wechsel durchgeführt werden. Die Gesamtdauer sollte 45 Minuten nicht überschreiten, da sonst die Konzentrationsfähigkeit der Teilnehmenden nachlässt. Innerhalb dieses Rahmens lassen sich die meisten Settings gut durchführen.
Beispiel: Zehn Teilnehmende bilden zwei Kreise zu je fünf Personen. Die Einzelgesprächsdauer beträgt drei Minuten. Es sind zwei zentrale Themen zu besprechen. Innerhalb von 30 Minuten hat jede Person aus dem Innenkreis zweimal mit einer Person aus dem Außenkreis gesprochen. Insgesamt haben fünfzig Einzelgespräche stattgefunden.
Weiterverarbeitung der Ergebnisse
Je nach Aufgabenstellung liefert das Kugellager unterschiedliche Ergebnisse. Wenn das Warmup im Mittelpunkt steht, ist die aktivierte Gruppe das wichtigste Ergebnis und es genügt, zum Abschluss ein Blitzlicht durchzuführen.
Wenn es um das Sammeln von Ideen, Themen oder Lösungsvorschlägen geht, gilt es, die gesammelten Ergebnisse im Anschluss geeignet zusammenzuführen. Hierfür stehen zahlreiche Methoden zur Verfügung (siehe Abschnitt "Ergänzende Methoden"). Häufig eingesetzte Methoden sind ein anschließendes Mind Mapping zum strukturierten Zusammentragen von Ergebnissen oder eine Fishbowl zur vertieften Diskussion der angerissenen Themen.
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