Sobald eine Gruppe aus sechs oder mehr Personen besteht, wird es anstrengend und vor allem unbefriedigend, Aufgaben im Plenum zu bearbeiten. Die Teilnehmenden können sich nicht mehr adäquat einbringen, dominante Personen treten zu stark in den Vordergrund, die Beiträge zurückhaltender Personen finden nicht mehr ausreichend Beachtung. Höchste Zeit, Untergruppen zu bilden!
Dabei stellen sich für Sie als Moderator:in oder Facilitator:in zunächst mehrere Fragen:
- Wie viele Untergruppen mit jeweils wie vielen Personen sollen gebildet werden?
- Wie schnell soll die Gruppenbildung erfolgen?
- Soll die Gruppeneinteilung zugleich einen teamorientierten Effekt haben (Warming-up, Kennenlernen, Teambuilding)?
- Sollen die Gruppen auch nach fachbezogenen Kriterien eingeteilt werden?
- Werden nacheinander mehrfach Gruppen gebildet, die durchmischt sein sollen?
Wenn Sie diese Fragen geklärt haben, können Sie gezielt die für Ihre Situation geeignete Methode wählen. Bei den im Folgenden beschriebenen Methoden zur Gruppeneinteilung werden als Auswahlkriterien zur schnellen Einschätzung angegeben:
- Geschwindigkeit: schnell, mittel, langsam
- Teambezug: gering, mittel, hoch
- Persönlichkeitsbezug: gering, mittel, hoch
- Themenbezug: ja / nein
- Warming-up / Spielcharakter: gering, mittel, hoch
Sie können viele der beschriebenen Methoden oder auch nur einzelne Elemente miteinander kombinieren! Beispielsweise können Sie bei der spontanen Gruppenbildung als Zusatzbedingungen stellen, dass sich in einer Gruppe Personen mit mindestens zwei verschiedenen Lieblingsfarben befinden müssen. Oder Sie geben bei einer thematischen Gruppenbildung eine feste Gruppengröße vor und verteilen für jede Themengruppe Spielklötze einer Farbe mit unterschiedlichen Formen, sodass anschließend gemischte Themengruppen gebildet werden können. Es gibt hier zig Möglichkeiten.
Spontane Gruppenbildung
- Geschwindigkeit: schnell
- Teambezug: gering
- Persönlichkeitsbezug: gering
- Themenbezug: nein
- Warming-up / Spielcharakter: gering
Dies ist die einfachste und schnellste Möglichkeit, Untergruppen zu bilden. Sie benennen, wie viele Personen sich jeweils in einer Kleingruppe befinden sollen und fordern die Teilnehmenden auf, sich entsprechend zusammenzufinden. Sie müssen lediglich darauf achten, dass es zahlenmäßig "aufgeht", d.h. nicht einzelne Personen oder zu kleine Restgruppen übrigbleiben. Wenn Sie z.B. Untergruppen mit je fünf Personen haben wollen und zwei Personen übrigbleiben, müssen Sie entscheiden, ob es zwei Gruppen mit sechs Personen oder mehrere Gruppen mit z.B. vier Personen geben soll.
Der größte Nachteil dieser Methode besteht darin, dass die Teilnehmenden dazu neigen, sich in bereits bestehenden Gruppen zusammenzufinden. Wenn Sie anstreben, dass die Gruppen sich möglichst gemischt zusammensetzen, können Sie die zweite Standardmethode verwenden, das Durchzählen.