Nie wieder Blackout − mit Mnemotechniken Mit Gedächtnistraining einfach besser präsentieren
Inhalte memorieren und aus dem Effeff zu präsentieren gelingt mit Gedächtnistechniken wie der Loci-Methode mühelos. Auch Ihr Namensgedächtnis können Sie optimieren. Gehirnjogging-Tipps dazu verrät der bekannte Gedächtnistrainer Markus Hofmann.
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Nie wieder Blackout − mit Mnemotechniken Mit Gedächtnistraining einfach besser präsentieren
Inhalte memorieren und aus dem Effeff zu präsentieren gelingt mit Gedächtnistechniken wie der Loci-Methode mühelos. Auch Ihr Namensgedächtnis können Sie optimieren. Gehirnjogging-Tipps dazu verrät der bekannte Gedächtnistrainer Markus Hofmann.
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Stellen Sie sich vor, Sie wollen den Projektfortschritt in einem wichtigen Review vor den Stakeholdern präsentieren und haben dafür die perfekte PowerPoint-Präsentation erarbeitet. Das allein nützt jedoch nichts, wenn Sie beim Vortragen den Faden verlieren. Frei gehaltene Präsentationen wirken bekanntlich am besten, da Sie dabei lebendig sprechen und flexibel auf Ihr Publikum eingehen können. Ärgerlich ist es, wenn ein wichtiger Stakeholder eine kritische Nachfrage stellt und Sie sich nicht mehr an seinen Namen erinnern können.
Die Gedächtnistechniken dieses Tipps unterstützen Sie dabei, sich Ihre Präsentationen künftig besser zu merken, im Vortrag freier zu reden und Ihr Namensgedächtnis zu verbessern. Ein weiterer Vorteil: Mnemotechniken setzen oft neue Lernprozesse in Gang und aktivieren zugleich rationale (eher linkshirnige) sowie emotionale (eher rechtshirnige) Gerhirnareale. Dadurch bildet sich eine Vielzahl neuer Synapsen aus.
Tipp 1: Vortragsinhalte räumlich assoziieren – mit der Loci-Methode
Die Loci-Methode ist sozusagen die Mutter aller assoziativen Mnemotechniken. Sie hat ihren Ursprung im antiken Griechenland und nutzt unser räumliches Vorstellungsvermögen. Es gibt viele Abwandlungen dieser klassischen, bereits vom antiken Vielredner Cicero favorisierten Methode, aber alle fußen auf der kreativen und chronologischen Assoziation von Faktenwissen mit einer räumlichen Umgebung (von locus, lat. für Ort).
Vorarbeit: Definieren Sie Ihren Gedächtnisraum
Wenn Sie eine Präsentation auswendig lernen wollen, können Sie den roten Faden Ihres Vortrags mit den verschiedenen Requisiten eines typischen Kinosaals (siehe Bild 1) gedanklich verknüpfen (Hofmann, 2024). Das können etwa sein:
- Eingang,
- Einlasser,
- Treppenaufgang,
- vordere,
- mittlere
- und hintere Sitzreihen,
- Notausgang,
- Vorhang,
- Kinoleinwand,
- Dolby Surround-Soundsystem,
- Eisverkäufer,
- Beleuchtung,
- Projektor,
- etc. …
Dieses innere Bild lässt sich noch um weitere Punkte erweitern, indem Sie z.B. Ihre Lieblingsschauspieler:innen in den Ecken des Raums aufstellen. Schreiten Sie nun in einer kreisförmigen Route durch den Kinosaal gedanklich nacheinander die von Ihnen festgelegten Örtlichkeiten (und ggf. Personen) chronologisch von links nach rechts ab. Wiederholen Sie diesen Laufweg ein paar Mal, bis Sie die Reihenfolge aller Stationen in Ihrem Gedächtnis verankert haben. Nutzen Sie dabei auch die Verknüpfung mehrerer sinnlicher Vorstellungen (Synästhesie) − malen Sie sich etwa aus, wie die Sicht in den mittleren Rängen ist, wie sich die Sitzpolster anfühlen oder wie es am Eingang nach Popcorn duftet.
Fassen Sie Ihren Vortrag zusammen und bilden Sie eine Wissensroute aus
Anschließend clustern Sie den Inhalt Ihrer Präsentation und fassen ihn in zentralen Schlüsselwörtern zusammen. Verknüpfen Sie nun die Stationen Ihrer gedanklichen Route Punkt für Punkt mit den zentralen Schlüsselwörtern, also dem roten Faden, Ihres Vortrags: z.B. assoziieren Sie mit dem Notausgang den Vortragspunkt Risikoanalyse. Nach wiederholtem Üben an mehreren Tagen hintereinander sollten Sie merken, wie leicht es Ihnen fällt, den Vortrag aus dem Effeff abzurufen.
Übrigens: Je mehr Inhalte Sie sich merken wollen, desto größer sollte auch der imaginierte Ort inklusive der Routenpunkte sein, mit dem Sie Ihr Wissen räumlich assoziieren. Von Ihrer Wohnung, dem Forum Romanum, bis hin zu Ihrem gedanklichen Traumpalast ist hier alles denkbar. Fangen Sie zu Beginn mit kleineren Wissensmengen an, für deren Verankerung 10-15 Stationen eines imaginären Orts ausreichen und steigern Sie sich nach und nach. Zeichnen Sie sich die gedankliche Route mit den einzelnen Stationen als Gedächtnisstütze auch einmal auf, etwa in Form eines einfachen Grundrisses mit Symbolen oder einer simplen Benennung der einzelnen Stationen.
Bei komplexeren Routen lohnt es sich auch, zusätzlich zur rein räumlichen Verknüpfung von Schlüsselbegriff und Routenpunkt eine kleine Geschichte zu konstruieren. Ein Beispiel: Einer Ihrer Schlüsselbegriffe ist die Deckelung des Projektbudgets und sie verknüpfen diesen vor Ihrem inneren Auge mit dem Eisverkäufer – Sie handeln mit ihm einen Höchstpreis (= Budgetdeckelung) aus, den Sie bereit sind, für Ihr Lieblingseis zu zahlen. Zusatztipp: Absurde und witzige Geschichten bleiben oft viel besser im Gedächtnis haften.
Kreative und bewährte Mnemotechnik für jegliches Faktenwissen
Die Loci-Methode ist eine äußerst effiziente Gedächtnistechnik für jegliches Fakten- und Fachwissen rund um Ihr Projekt. Wenn Sie die Loci-Methode rasch mehrfach anwenden möchten, achten Sie darauf, Orte nicht gedanklich doppelt zu belegen, sondern sich für jedes Thema einen neuen gedanklichen Ort auszusuchen. Ein schöner Nebeneffekt: Die Methode schult auch das kreative Denken und die Vorstellungskraft!
Zusatztipp: Die Körperliste einsetzen
Eine der besten "Orts-Listen" ist die Körperliste (siehe Bild 2). Der Körper ist als Gedächtnisanker besonders praktisch, weil wir ihn immer mit uns herumtragen.
Übung: Die Körperliste einprägen
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