Traumkreis (Dragon Dreaming)

English
Dream circle

Im Traumkreis entsteht eine gemeinsame Vision für ein Vorhaben. Ausgehend von der Zukunft beantworten alle Beteiligten die Frage: "Wie sollte das Projekt im Idealfall gelaufen sein?" Die Antworten können sich auf das Projektziel beziehen, auf persönliche Wünsche und Bedürfnisse, auf die Zusammenarbeit im Team und den Impact des Projekts, also dessen Wirkung auf die Umwelt. Das Ziel ist eine gemeinsame, möglichst lebendige, konkrete und motivierende "Erzählung" (Story) des Projekts.

Methode Traumkreis (Dragon Dreaming)

Traumkreis (Dragon Dreaming)

English
Dream circle

Im Traumkreis entsteht eine gemeinsame Vision für ein Vorhaben. Ausgehend von der Zukunft beantworten alle Beteiligten die Frage: "Wie sollte das Projekt im Idealfall gelaufen sein?" Die Antworten können sich auf das Projektziel beziehen, auf persönliche Wünsche und Bedürfnisse, auf die Zusammenarbeit im Team und den Impact des Projekts, also dessen Wirkung auf die Umwelt. Das Ziel ist eine gemeinsame, möglichst lebendige, konkrete und motivierende "Erzählung" (Story) des Projekts.

Methode Traumkreis (Dragon Dreaming)
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14.05.2025
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Einsatzmöglichkeiten

  • Entwickeln einer gemeinsamen Vision für eine bestehende Projektidee
  • Starten eines neuen Projekts oder Teilprojekts (Kick-off / Teambuilding)
  • Neuausrichtung einer Organisation oder eines Projekts
  • Einbinden von Projektbeteiligten in die Ideenentwicklung

Ein Traumkreis besteht aus vier bis acht Personen. Wenn das Team größer ist, können zwei oder mehr Kreise parallel durchgeführt und die Ergebnisse im Anschluss zusammengebracht werden. Die Methode selbst ist zwar einfach, aber sie erfordert von den Teilnehmenden die Bereitschaft zur positiven und wertschätzenden Mitwirkung. Je nach Umfang und Komplexität des Vorhabens dauert der Traumkreis eine halbe Stunde bis zwei Stunden.

Ergebnisse

  • Gesammelte Aussagen ("Träume") der Teilnehmenden, die diese als Antworten auf die generative Frage in den Traumkreis eingebracht haben. Meist sind diese Aussagen auf Flipcharts notiert und bilden so die erste "Geschichte" des Projekts.
  • Das Team hat eine erste, gemeinsame Vorstellung von Ziel, Ergebnis und Gestaltung des Projekts entwickelt.
  • Die Teammitglieder sind sich selbst über ihre eigenen, persönlichen Entwicklungsziele im Zusammenhang mit dem Projekt bewusst geworden.
  • Das Team ist nun in der Lage, das "Why" des Projekts und dessen Impact zu formulieren.
  • Das Team hat die Grundlagen für seine Kultur der Zusammenarbeit gelegt.

Vorteile

Durch den partizipativen Ansatz identifizieren sich die Teilnehmenden mit dem Projekt und sind stärker motiviert, es voranzutreiben.
Die Form des Dialogs erzeugt Verbundenheit und gegenseitiges Verständnis im Team.
Das Ergebnis eignet sich dafür, das "Why" bzw. den "Purpose" des Projekts zu beschreiben und zu kommunizieren.

Durchführung: Schritt für Schritt

Dragon Dreaming ist ein von Vivienne Elanta und John Croft entwickeltes Framework für partizipatives und nachhaltiges Projektmanagement (siehe "Herkunft"). Der Traumkreis ist darin eine zentrale Methode, mit der die Beteiligten eine gemeinsame Vorstellung vom angestrebten Zielzustand entwickeln.

Der Grundprozess von Dragon Dreaming besteht darin, dass eine Person oder ein kleines Team einen "Traum" (eine Projektidee) hat und andere Menschen einlädt, Teil des Projektteams zu werden. Diese Initiator:innen organisieren den Raum, den Termin und die notwendigen Materialien. Während des Traumkreises geben sie ihren Anspruch auf den "Besitz" des Traumes, also der Projektidee auf. Das Projekt soll nun nicht mehr "das Projekt der Initiator:innen" sein, sondern das Projekt aller Personen im Traumkreis. Anschließend befinden sich alle auf einer Ebene, was Identifikation, Verantwortungsübernahme, Motivation und Eigentümer:innenschaft angeht.

Für dieses Vorgehen passt die Bezeichnung "regenerativ". Damit ist gemeint, dass nicht nur die erbrachte Leistung nachhaltig sein soll, sondern auch die Arbeitsorganisation lebensbejahend, resilient und wirkungsvoll gestaltet wird. Zentrale Charakteristik dieses Ansatzes ist das hohe Commitment aller Beteiligten und die kollaborative Haltung bei der Umsetzung.

Bevor Sie einen Traumkreis beginnen, klären Sie folgende Punkte:

  • Ist die Idee klar formuliert und welche Informationen stehen bereits zur Verfügung?
  • Wen laden wir zur Teilnahme am Traumkreis ein und warum?
  • Wie weit wollen wir in die Zukunft träumen? Bis zu welchem Zeitpunkt in der Zukunft reicht die Vision?
  • Wo liegen die Grenzen des Träumbaren? Was können wir beeinflussen und was nicht?

Schritt 1: Laden Sie die Teammitglieder ein!

Als Rahmen für die Durchführung des Traumkreises können Sie z.B. Elemente der Methode Workshop verwenden.

Gestalten Sie passend zum Thema und auf die einzuladenden Personen ausgerichtet die Einladung zum gemeinsamen Traumkreis. Wenn die Teilnehmenden die Methode noch nicht kennen, ist es sinnvoll, ihnen den kollaborativen Charakter des gemeinsamen Träumens zu vermitteln. Vor allem der Gedanke des achtsamen Zuhörens und die wertschätzende Haltung des Respekts sind wichtige Elemente.

Stimmen Sie sich mit den anderen Initiator:innen ab, wer welchen Part der Moderation übernimmt oder laden Sie bei Bedarf eine:n externe:n Facilitator:in ein.

Empfehlung: Verwenden Sie einen Redegegenstand

In Kreisgesprächen werden oft Redegegenstände benutzt (siehe Methode Dialog – wertschätzende und offene Kommunikation im Team). Dabei kann es sich um einen Stein, einen Stock oder einen anderen, schönen Gegenstand handeln, der gut in der Hand liegt. Die Idee dabei ist: wer den Redegegenstand in der Hand hält redet – alle anderen hören zu.

Der Einsatz eines Redegegenstands kann – insbesondere in stark hierarchisch geprägten Organisationen – für die Teilnehmenden teilweise seltsam wirken. Dennoch ist er in der Regel hilfreich. Für viele Menschen ist es ungewohnt, ohne Gesprächsleitung selbstorganisiert im Kreis zu sprechen. Es verlangt etwas Disziplin, nicht immer sofort das zu sagen, was einem spontan einfällt, sondern damit zu warten, bis man an der Reihe ist. Der Vorteil dieser Gesprächsform ist, dass sich dadurch das Gesagte meist auf das wirklich Wesentliche reduziert. Dadurch gibt es mehr Zeit, den anderen zuzuhören. Niemand muss sich beeilen mit einem Redebeitrag, denn alle wissen, dass sie ausreden können, wenn sie an der Reihe sind.

Aufgabengebiete