Unstimmigkeiten erkennen und ansprechen Teamkonflikte lösen: Spannungen in produktive Energie wandeln

Teamkonflikte lösen: Spannungen in produktive Energie wandeln

Spannungen in Teams sind unvermeidbar, bergen jedoch großes Veränderungspotenzial. Lernen Sie Spannungen zu erkennen, neutral zu bewerten und durch konkrete Methoden produktiv zu nutzen.

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Spannungen in Teams sind unvermeidbar, bergen jedoch großes Veränderungspotenzial. Lernen Sie Spannungen zu erkennen, neutral zu bewerten und durch konkrete Methoden produktiv zu nutzen.

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14.05.2025
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Wer von uns hat nicht schon einmal die Kraft elektrischer Spannung erlebt, sei es durch einen kleinen Stromschlag oder das Aufladen eines Geräts? Elektrische Spannung ist eine unsichtbare, aber mächtige Kraft, die Energie überträgt und Systeme antreibt. Doch was passiert, wenn Spannung in unseren Meetings und Teams spürbar wird? Ein "spannungsgeladenes" Meeting, in dem die Atmosphäre knistert und Missverständnisse die Luft aufladen, kann schnell zu einem gefährlichen Kurzschluss führen. Eines, in dem man das Gefühl hat, der Product Owner des anderen Teams teilt gleich nicht nur verbal, sondern auch körperlich gegen den Product Owner des eigenen Teams aus – und mittendrin man selbst, als Scrum Master oder Agile Coach. Diese Art von Spannung ist weit entfernt von der produktiven Energie, die wir uns wünschen. Warum also empfinden wir Spannung im beruflichen Kontext oft als so belastend, während sie in der Elektrizität als treibende Kraft gilt?

Spannungen im Arbeitsumfeld sorgen häufig für ein unangenehmes Gefühl in der Bauchgegend und gelten unter Agile Coaches, Scrum Master:innen oder Führungskräften als etwas, dessen wir uns unbedingt annehmen müssen.

Was braucht es für einen entspannteren Umgang mit Spannungen im Team oder in der Abteilung? Wie können wir als Scrum Master:innen, Agile Coaches oder Führungskräfte diese Spannungen messbar und ansprechbar machen? Und welcher Umgang lässt uns ihr Veränderungspotenzial heben? In diesem Artikel möchte ich genau auf diese Fragen Antworten geben und zeige euch dafür Methoden, Ansätze und Prozesse. Im ersten Teil des Artikels geht es um die eigene Sicht, Wahrnehmung und Einordnung von Spannungen. Darauf basierend konzentriert sich dann der zweite Teil des Artikels auf den konkreten Umgang mit Spannungen.

Der Begriff Spannung – eine Einordnung

Spannungen sind unvermeidbar – sie sind in uns, in unseren Teams, zwischen Einzelpersonen, zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften, in Abteilungen und liegen auch über Abteilungsgrenzen hinweg vor. Sie sind allgegenwärtig, und dennoch scheint der angemessene Umgang mit ihnen schwierig. Ihnen wohnt etwas von Konflikten inne. Sie sind ein bisschen wie ein ungebetener Gast, den man lieber meiden möchte: Je weniger man sich mit ihm beschäftigen muss, desto besser.

Spannungen sind nahezu unvermeidbar, da in modernen Teams die Kommunikation häufig multilingual und digital abläuft. Hinzu kommt, dass sich Anforderungen stets im Wandel befinden und dass Teams selbstorganisiert miteinander arbeiten müssen. Dennoch sind Spannungen auch der Treibstoff zur Weiterentwicklung. Sie sind der Ausgangspunkt für Veränderungen. Wir erinnern uns an die oben beschriebene Situation der Product Owner: Haben beide ihre Spannung erst einmal abgebaut, entsteht daraus oft etwas wirklich Gutes und Gemeinsames. Eine neue Lösungsidee, die Kraft gibt, an einem Strang zu ziehen.

(Ent-)Spannung statt Anspannung

Wenn Spannungen allgegenwärtig sind und ihnen potenziell eine positive Kraft innewohnt, wäre es dann nicht hilfreich, wenn wir dem Begriff der Spannung “ent–spannter“ gegenübertreten könnten? Wie könnten wir uns das darin liegende Potenzial zunutze machen? Denn nicht jede Spannung endet immer auch in einer Verbesserung. Manchmal entsteht statt einer neuen gemeinsamen Idee auch ein womöglich unlösbarer Konflikt.

Messbarkeit und Wahrnehmung von Spannungen

Bevor wir uns mit der Messbarkeit und dem Auflösen von Spannungen beschäftigen, ist es wichtig zu wissen, dass Spannungen zunächst etwas Persönliches und demnach auch nur im Inneren einer Person wahrnehmbar sind. Auch wenn wir Situationen als "angespannt" empfinden, so ist dies ein persönliches Gefühl, das andere anders empfinden können. Die Spannung bleibt anderen zunächst einmal unbekannt, es sei denn, man entscheidet sich, die Spannung zu benennen. Die persönliche Wahrnehmung macht im organisatorischen Kontext die Messbarkeit von Spannungen zu einer besonderen Herausforderung. Deshalb ist es umso wichtiger, diese gezielt ansprechbar zu machen, um sie auflösen zu können.

Der Begriff des "Auflösens" assoziiert im mathematischen Sinn eine Gleichung. Tatsächlich lässt sich Spannung im physikalischen Kontext mit folgender Formel für elektrische Spannung beschreiben:

U (Spannung) = R (Widerstand) * I (Strom/ Energie):