Konflikte im Berufsalltag mit Ich-Botschaften entschärfen Verbessern Sie Ihre Kommunikation mit Ich-Botschaften

Konflikte lösen und besser kommunizieren mit Ich-Botschaften

Verbessern Sie Ihre berufliche Kommunikation mit Ich-Botschaften. Lesen Sie, wie Sie mit gekonnt formulierten Ich-Botschaften Konflikte im Job deeskalieren und die Teamarbeit stärken. So bringen Sie persönliche Erfahrungen gewinnbringend ein.

Management Summary

Konflikte im Berufsalltag mit Ich-Botschaften entschärfen Verbessern Sie Ihre Kommunikation mit Ich-Botschaften

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Manchmal entwickeln Gespräche sich nicht in die gewünschte Richtung und es entsteht eine oftmals auch hitzige Diskussion aus dem Nichts. Diese Auseinandersetzungen können Sie vermeiden. Ich-Botschaften sind eine Methode, mit der Sie wertschätzend auftreten und zugleich bestimmt Ihren Standpunkt verdeutlichen können.

Ich-Botschaften sind Ausdrucksweisen, bei denen eine Person ihre eigenen Gefühle, Gedanken oder Bedürfnisse direkt und offen mitteilt, anstatt ihrem Gegenüber die Verantwortung am Gesprächsverlauf zuzuschieben oder es zu beschuldigen. Im Gegensatz zu Du-Botschaften, die oft vorwurfsvoll oder anklagend klingen, betonen Ich-Botschaften persönliche Erfahrungen und Emotionen. Diese Kommunikationsmethode trägt dazu bei, Konflikte zu minimieren und eine bessere Verständigung zu ermöglichen, da sie den Fokus auf die eigenen Empfindungen und Bedürfnisse legt, anstatt den Gesprächspartner oder die -partnerin zu kritisieren. Dieser Tipp erklärt, was Ich-Botschaften sind und wie Sie diese in Ihrem Berufsalltag einsetzen können.

So wirken Ich-Botschaften

Sie können einen Sachverhalt aus zwei verschieden Perspektiven heraus beschreiben: Die eine ist die "Du-Botschaft" wie zum Beispiel "Du redest zu leise". Hier wird der Sachverhalt mit Fokus auf das Gegenüber beschrieben und man weist ihm die Schuld daran zu, dass man ihn nicht verstanden hat. Auf eine solche Botschaft reagieren viele mit einer Abwehrhaltung. Dies könnte dann eine Antwort wie diese provozieren: "Ich rede nicht leise. Du hörst schlecht." Damit ist aber nichts erreicht. Wenn wir unsere Gesprächspartner:innen verstehen wollen, müssen wir ihnen dies anders mitteilen. Eine Ich-Botschaft ist dazu eine gut geeignete Form. Und diese könnte hier so aussehen: "Wenn Du nicht laut und deutlich redest, dann verstehe ich Dich nicht und werde aggressiv." Mit dem persönlichen "Ich"-Satz bringen Sie Ihr eigenes Erleben in das Gespräch ein. Sie geben wieder, wie Sie das Verhalten Ihres Gesprächspartners erlebt haben.

Der entscheidende Unterschied einer Ich-Botschaft gegenüber einer Du-Botschaft ist, dass sie nicht bedrohlich wirkt, weil sie nur die Wirkung des Gesagten oder einer Handlung auf einen selbst schildert. Zudem wirken "Ich"-Aussagen aufrichtiger und ermuntern dadurch den Gesprächspartner ebenfalls dazu, "Ich"-Aussagen zu machen. Dies fördert die gegenseitige Offenheit im Gespräch. Dem Gegenüber bleibt angesichts einer "Ich"-Aussage mehr Spielraum, um zu entscheiden, ob er für das Geschilderte die Verantwortung übernimmt oder nicht.
Das Verhältnis von "Du"- und "Ich"-Aussagen ist kein rein sprachliches, sondern spiegelt auch die Beziehungsebene im Gespräch wider. Mit einer "Du"- oder "Sie"-Formulierung betonen Sie ein hierarchisches Verhältnis. "Ich"-Aussagen kennzeichnen ein eher partnerschaftliches Verhältnis und vermitteln dem Gegenüber eine vertrauensvolle Grundhaltung zur gegenseitigen Beziehung.

So formulieren Sie Ich-Botschaften

Nicht jeder Satz, der mit "Ich" beginnt, ist eine Ich-Botschaft. Der Begriff Ich-Botschaft stammt von dem US-amerikanischen Psychologen Thomas Gordon (Gordon, 2001, S. 109-111). Er hat die Elemente nicht wertendes Verhalten, unerwünschter Effekt und Gefühl als charakteristische Bausteine von Ich-Botschaften beschrieben:

Die drei Bestandteile von Ich-Botschaften

Beispiel: "Wenn Du in dieser Lautstärke redest (nicht wertendes Verhalten), verstehe ich Dich nicht (unerwünschter Effekt) und das ärgert mich (Gefühl)."

  • Nicht wertendes Verhalten: Eine Ich-Botschaft beginnt damit, dass sie ein Verhalten beschreibt, das der Auslöser für die Mitteilung war. Die Formulierung ist möglichst neutral formuliert, um zu verdeutlichen, dass dieses Verhalten nicht immer eintritt, sondern nur in der momentanen Situation oder unter einer bestimmten Bedingung. Die Beschreibung beginnt mit dem Wort "Wenn…".
  • Unerwünschter Effekt: Anschließend beschreibt die Ich-Botschaft die wahrnehmbare Wirkung des Verhaltens. Damit soll ausgedrückt werden, dass das im Folgenden beschriebene Gefühl durch diese konkrete Wirkung ausgelöst wird und nicht direkt durch das Verhalten selbst.
  • Gefühl: Als drittes wird das Gefühl benannt, das die Situation bei einem selbst auslöst.

Die Reihenfolge kann dabei variiert werden. Deshalb sind auch die folgenden Varianten möglich:

"Ich verstehe Dich nicht, wenn Du in dieser Lautstärke redest, und das ärgert mich." Oder: "Es ärgert mich, dass ich Dich nicht verstehe, wenn Du in dieser Lautstärke redest."

Formulieren Sie Ich-Botschaften jedoch nicht so schematisch wie in diesem Beispiel. Eine etwas elegantere Form wäre zum Beispiel diese: "Ich höre Dir schon eine ganze Weile zu und verstehe Dich nur sehr schwer, weil ich Dich nur sehr leise höre. Dies ärgert mich, weil ich Deine Ausführungen verstehen möchte. Rede bitte etwas lauter."