Die Symbiose von Menschlichkeit und Effizienz führt uns zum Erfolg
Die Unterstützung durch KI unterliegt Grenzen. Wo liegen diese und wie werden diese sich künftig wohl verschieben? Und: Welche Grenzen sollte der Mensch zu seinem eigenen Schutz aufrechterhalten?
Die Symbiose von Menschlichkeit und Effizienz führt uns zum Erfolg
Die Unterstützung durch KI unterliegt Grenzen. Wo liegen diese und wie werden diese sich künftig wohl verschieben? Und: Welche Grenzen sollte der Mensch zu seinem eigenen Schutz aufrechterhalten?
Dieser Beitrag erscheint im Rahmen der Blogparade zur PM Welt 2024: "Können wir KI? Wie bereichern ChatGPT & Co. Ihr ProjektteamProjektteamDas Projektteam umfasst alle Personen, die aktiv am betrachteten Projekt beteiligt sind. Dies umfasst u.a. den Lenkungsausschuss , den Auftraggeber , den Projektmanager und alle Projektmitarbeiter?"
Wie gehen wir mit komplexer Technologie um? Ja, wir nutzen sie und profitieren von ihr. KI unterstützt uns zunehmend in der täglichen Arbeit. Sie beantwortet unsere Fragen, automatisiert kleinere Prozesse und nimmt uns damit Arbeit ab. Sie macht unser Leben angenehmer. Jedoch kann sie unsere Arbeit noch nicht eigenständig erledigen. Das ist auch gut so.
Warum? Weil die Beschleunigung der technologischen Evolution noch nie so schnell voran gegangen ist wie jetzt. Die Geschwindigkeit neuer Entwicklungen nimmt stetig zu, sodass unser menschliches Gehirn sich immer schneller an immer komplexere Zustände gewöhnen muss. Vorbildung und Intelligenz variieren, sowie Flexibilität bei der Umstellung von Arbeitsprozessen. Hat man jahrelang auf eine spezielle Weise gearbeitet, kann es zur Herausforderung werden, diese an neue Gegebenheiten und Technologien anzupassen. Kurz gesagt: Es dauert, bis wir es verstehen, souverän mit hochentwickelter KI umzugehen.
Menschen wollen Menschlichkeit
Menschen fühlen sich am wohlsten, wenn sie sich von anderen Menschen verstanden und ernst genommen fühlen. Das ist etwas, das eine KI derzeit absolut nicht leisten kann und es wird sicherlich eine der größten Herausforderungen sein, sie dieses Verständnis zu lehren.
Weitergedacht, wenn eine KI auch diese menschliche Fähigkeit hätte, könnte sie dann nicht direkt viele Jobs übernehmen? Braucht es dann überhaupt noch Projekte, wenn KI von Anfang an die Effizienz maximiert und daneben auch auf unsere Bedürfnisse eingeht? Brauchen wir Menschen uns gegenseitig überhaupt noch, wenn die KI uns sowieso besser versteht als unser:e beste:r Freund:in, unser:e Partner:in oder unsere Eltern? Führt das nicht zu einer Vereinsamung aller, die unsere Kreativität und Emotionen dadurch schmälert, dass Kollektivität als Ganzes beschränkt wird? Was wäre dann?
Wir sollten KI in Maßen verwenden, aber wir sollten sie verwenden
Ich bin der Meinung, dass KI dazu genutzt werden sollte, unser Leben maßvoll zu erleichtern. Datenanalyse beispielsweise wäre ohne KI eine akribische und langwierige Aufgabe, die in ihrer Eintönigkeit die meisten Menschen ermüdet. Automatisierte Status-Reports – super, her damit.
Daher fördert die KI so gesehen sogar unser menschliches Miteinander, da sie uns dafür mehr Freiraum im Sinne von Zeit und Aufmerksamkeit ermöglicht. Doch müssen wir vorsichtig sein, was die zu schnelle Weiterentwicklung betrifft, da wir in der Lage sein sollten, den Überblick über ihre Fähigkeiten zu bewahren
Wie KI uns im Projektmanagement unterstützen kann
Gerade denjenigen, die im PMO oder im Portfoliomanagment arbeiten, erleichtert KI heute schon die täglichen Aufgaben. Vorausgesetzt natürlich, die Daten, mit denen die KI gefüttert ist, sind vollständig, sinnvoll und relevant. Somit können Projektmanager, die viel Wert auf die Richtigkeit und Ordnung der Projektdaten legen, eine KI in mehrfacher Hinsicht verwenden, u.a. zur
- quantitativen Projektplanung: Ressourcen, Budget, Zeit
- frühzeitigen Risikoerkennung
- Erstellung aktueller Status-Reports
- Erkennung neuer Trends und Prognosen
Das macht die alltäglichen operativen Aufgaben deutlich leichter. Allerdings zählen die hier aufgelisteten Prozesse zu abgegrenzten, klar definierten Paketen und somit zur „schwachen“ Form einer KI. "Starke" KI hingegen arbeitet mit den Menschen auf Augenhöhe und wäre in der Lage, ein Projekt selbständig ganzheitlich zu managen. Doch dazu gehört auch, dass sie in der Lage ist, ihre Kunden ganzheitlich, also auch auf emotionaler und körpersprachlicher Ebene, zu verstehen, richtig zu interpretieren und empathisch darauf zu reagieren.
Obwohl die Entwicklung stetig voranschreitet, kann ich mir nicht vorstellen, dass eine KI einen Menschen jemals so gut verstehen oder lesen kann, wie andere Menschen es können. Es dauert, bis die subtile Körpersprache, die einen wichtigen Teil menschlicher KommunikationKommunikationIm Projektmanagement ist der Austausch von Informationen zwischen den Projektbeteiligten ein entscheidender Erfolgsfaktor und Kommunikation ist ein eigenständiger Aufgabenbereich für die Projektleitung. darstellt, richtig und zuverlässig einprogrammiert ist, sodass darauf aufbauend eine Art „Empathie“ entstehen kann.
Nicht nur muss die KI lernen, was bestimmte Verhaltens- und Ausdrucksweisen bedeuten, sie muss auch lernen, im Austausch mit Kunden ebenfalls einfühlsam zu reagieren Dazu kommen die weltweiten kulturellen Unterschiede, die ich im Rahmen eines Blogbeitrags bloß erwähnen kann. Kurz – ob und wann wir den Punkt erreichen, an dem die KI genügend emotionale IntelligenzEmotionale IntelligenzAls Emotionale Intelligenz (EQ = Emotional Quotient) wird die Fähigkeit bezeichnet, sowohl die eigenen als auch fremde Emotionen wahrzunehmen, sie richtig zu verstehen und angemessen mit ihnen umgehen zu können. aufgebaut hat, um als "menschlich" zu gelten, kann ich nicht sagen, aber ich halte den Prozess für sehr langwierig und kompliziert, wenn nicht sogar unmöglich.
Fazit
KI bügelt wunderbar unsere menschlichen Schwächen aus, schließlich neigen wir zu Flüchtigkeitsfehlern. Umgekehrt gleichen wir Menschen die Schwächen der KI aus, indem wir unserer Umwelt gegenüber aufmerksam sind und empathisch miteinander umgehen. Wir befinden uns in einer funktionierenden Symbiose, die nicht zu viel Verantwortung an den Computer abgibt, der rein anhand seiner eingespeisten Daten Entscheidungen treffen kann.
Daher können und sollten also aktuell keine zu großen Teile des Jobs eines Projektmanagers durch eine KI übernommen werden – zumal auch viele Systeme in Unternehmen noch nicht einheitlich konsolidiert und effizient genug sind. "Schwache" KI als Unterstützung ist eine tolle Sache – wir gewinnen Zeit und Gelegenheit, unserem Gehirn Raum zur Kreativität zu geben. Dadurch werden Fortschritt und mentale Gesundheit, sowie Gesellschaftlichkeit unterstützt.
Der übermäßige Einsatz starker KI hingegen würde viele weitere gesellschaftliche Änderungen mit sich bringen, deren Ausmaß wir noch nicht erahnen können.
Literatur
- Beqiri, Riad: Wie künstliche Intelligenz den Menschen ergänzt
- ISO 21500: KI und ChatGPT im Projektmanagement
- Treffenstädt, David: KI im Projektmanagement: Chance oder Risiko?
- TÜV Nord: Digitale Kompetenz: ältere Mitarbeiter bei der Digitalisierung mitnehmen
- Veuve, Alain: Digitale Transformation: Warum wir den technologischen Wandel unterschätzen!