"Erst durch die Lernreise habe ich verstanden, um was es beim Thema Nachhaltigkeit geht und wie ich konkret etwas dazu beitragen kann. Ich war danach in der Lage, meine aktuelle Tätigkeit in der Kundenberatung in den größeren Kontext zu setzen. Der eigentliche Aha-Effekt war für mich aber, wie übergreifend das Thema zu betrachten ist. Um einen Transition-KPI zu definieren, benötigen wir beispielsweise Wissen zu den betroffenen Branchen, Daten und den verwendeten Methoden."

Dieses Feedback einer Teilnehmerin erreichte mich nach Abschluss eines Projekts bei einem Kunden aus der Bankenbranche. Bei diesem gestalteten wir Berater von borisgloger consulting gemeinsam mit einer internen Learning Designerin und mit den Expert:innen aus der Organisation eine Lernreise zu einem strategischen Lernfeld (ESG), das zukunftsweisend für die Organisation ist.

ESG – Dimensionen der Nachhaltigkeit

Der Begriff "ESG" vereint Aspekte aus den Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance). Organisationen aller Branchen stehen unter Druck, ihre Governance in Richtung nachhaltiger Geschäftsmodelle zu überarbeiten.

Insbesondere Banken sind durch EU-Offenlegungs- und Taxonomie-Verordnungen (Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), Taxonomie) gefordert, konkrete Maßnahmen umzusetzen. Die Europäische Union schafft dadurch einheitliche Standards, um Kapitalströme besonders in Richtung der nach der Taxonomie definierten nachhaltigen Kategorien zu lenken.

Dadurch werden nachhaltige Geschäftstätigkeiten gefördert, nicht nachhaltige Geschäftsmodelle hinterfragt, und in der Folge wird das Wirtschaftsleben nachhaltiger gestaltet. Dieser Druck zwingt alle Banken in der EU, sich über das ESG-Reporting zu hinterfragen und den eigenen Beitrag zum Klimaschutz zu erhöhen. Da es für die Erstellung des Berichts keine klar geregelten Vorgaben gibt, ist eine Lernreise ein ideales Format, um das Thema zu erschließen.

Die agile Lernreise ist ein Instrument, das Organisationen dabei unterstützen kann, den Weg zu einer lernenden Organisation einzuschlagen und Prozessverantwortliche, Führungskräfte und Kundenberater:innen dabei zu unterstützen, im Arbeitsalltag die notwendigen Skills für zukünftige Herausforderungen auszubilden. In diesem Beitrag erfahren Sie anhand des genannten Beispiels, wie Sie eine agile Lernreise gestalten, planen und durchführen können.

Stärken der lernenden Organisation

Unser wirtschaftliches Umfeld wird zunehmend fordernder und unsicherer. Organisationen müssen sich anpassen und immer wieder neue Fähigkeiten ausbilden, um kontinuierlich am Markt bestehen zu können. Neben gesetzlichen Rahmenbedingungen – wie dem ESG-Reporting, in dem es in diesem Beitrag geht – verändert sich auch das gesellschaftliche Bewusstsein (Stichwort Nachhaltigkeit).

Ein bewährtes Konzept, um Firmen dafür zu rüsten, ist das der lernenden Organisation. Die Grundlagentexte dazu reichen zurück bis in die 1970er-Jahre und beschreiben Unternehmen, die sich auf eine kontinuierliche Verbesserung und Anpassung an sich verändernde Umweltbedingungen fokussieren.

Dies kann durch eine Kultur der kontinuierlichen Bildung und des Lernens gefördert werden, in der die Mitarbeitenden ihr Wissen und ihre Fähigkeiten laufend erweitern. Durch die schrittweise Verbesserung von Prozessen und das Einbeziehen der Mitarbeitenden in Entscheidungsprozesse kann eine lernende Organisation ihre Flexibilität und Innovationsfähigkeit erhöhen und somit besser auf Veränderungen reagieren.

Die einzelnen Bausteine einer Lernreise sind per se agile Elemente und somit auch Teil unserer Beratung bei borisgloger consulting. Als Managementberatung für agile Transformationen verankern wir in jedem Kundenprojekt und in unseren Trainings Aspekte der lernenden Organisation. Das Konzept der Lernreise ist unserer Erfahrung nach ein Treiber, um Organisationen zu Gestaltern einer nachhaltigen Zukunft zu transformieren.

Rollen, Formate und Tools