Wie Experimente Ihr Unternehmen weiterbringen Potentiale wecken mit Experimenten
Experimente bringen Unternehmen voran und liefern wertvolle Erkenntnisse. Sie fördern zudem Potentiale von Mitarbeitern optimal. Wie gutes Experimentieren funktioniert, zeigt Dr. Miriam Sasse.
Management Summary
Als Mitglied erhalten Sie die wichtigsten Thesen des Beitrags zusammengefasst im Management Summary!
Inhalt
- Ab heute machen wir alles anders
- Kein Jugend-Forscht – Oder doch?
- Grundbedingungen der Experimente
- Der Sponsor setzt den geschützten Rahmen und das "Was & Wofür"
- Die Schritte des guten Experimentierens
- Mit scheiternden Experimenten zum Erfolg
- Womit kann man experimentieren?
- Womit kann man nicht experimentieren?
- Das können wir uns nicht leisten
- Fazit
Wie Experimente Ihr Unternehmen weiterbringen Potentiale wecken mit Experimenten
Experimente bringen Unternehmen voran und liefern wertvolle Erkenntnisse. Sie fördern zudem Potentiale von Mitarbeitern optimal. Wie gutes Experimentieren funktioniert, zeigt Dr. Miriam Sasse.
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Inhalt
- Ab heute machen wir alles anders
- Kein Jugend-Forscht – Oder doch?
- Grundbedingungen der Experimente
- Der Sponsor setzt den geschützten Rahmen und das "Was & Wofür"
- Die Schritte des guten Experimentierens
- Mit scheiternden Experimenten zum Erfolg
- Womit kann man experimentieren?
- Womit kann man nicht experimentieren?
- Das können wir uns nicht leisten
- Fazit
Die Corona-Zeit zeigt uns, dass so manches, was als nicht möglich oder unrealistisch galt, doch umgesetzt werden kann. Corona schafft einen Schutzraum für Experimente mit Außergewöhnlichem, und dadurch sehr viele Veränderungen in Unternehmen.
Dieser Artikel zeigt, wie ein künstlich durch das Management erstellter Schutzraum und eine Einladung zum Experimentieren Potentiale aufweckt und zu nachhaltigen Veränderungen führt.
Dabei beginnt gutes Experimentieren damit, die aktuelle Problem- oder Fragestellung klar zu formulieren und daraus Hypothesen abzuleiten. Sie können von und mit Ihren Könnern und Talenten der Organisation Experimente formulieren und diese zur Durchführung einladen. Selbst wenn Experimente scheitern, generieren sie massive Transparenz über die Teams und Ihre Organisation, sowie wirkende Kräfte und Muster. Mit Experimenten schaffen Sie es, Talente zu einem integralen Bestandteil strategischer Entscheidungen und Problemlösungen zu machen und das über alle Hierarchiestufen hinweg. Experimente bringen Talent-Fokussierung in die Unternehmen und wecken damit das Potential des Unternehmens.
Ab heute machen wir alles anders
Haben Sie das schon mal erlebt? Die Geschäftsführung tritt vor die Mitarbeiter und berichtet davon, dass sie eines der Top 5 Beratungshäuser engagiert haben, um aufzuzeigen, wie die Zukunft des Unternehmens aussehen muss. Nun wird alles anders – es braucht neue Produkte und eine neue Kultur. Die Berater haben ein Dossier aus 450 PowerPoint Folien erstellt, in dem alles steht. Ab heute hängen die neuen Poster zur neuen Vision und zur neuen Unternehmenskultur in den Fluren. Helfen Sie mit, dass es erfolgreich wird!
Wird das erfolgreich werden? Werden die Mitarbeiter alle mithelfen? Werden die Poster in den Fluren die erhoffte Wirkung erzielen? Wird das Unternehmen das Potential haben, um das Dossier der Berater umzusetzen?
Mit dem Dossier für die Zukunft des Unternehmens verhält es sich ähnlich wie mit den vielen Ratgebern, die wir kaufen können: Ratgeber für – eine gelungene Party, Hochzeit, Ehe, eine erfolgreiche Diät, einem ausgeglichenen Selbst, guter Hundeerziehung und vieles mehr. Und sicherlich enthalten sie die "5 einfachen Schritte" und die "Checkliste der 10 wichtigsten To-Dos ". Aber kann jeder mit Hilfe des Ratgebers eine gelungene Party veranstalten? Nein. Diejenigen, die ein Talent für das Ausrichten von Partys haben, würden den Party Ratgeber wahrscheinlich gar nicht kaufen. Im Laufe unseres Lebens entwickeln wir ein Gefühl dafür, wer besonders gute Partys ausrichtet und gehen immer wieder gerne zu diesen Feiern. Wenn wir den Party-Profi nach seinem Erfolgsgeheimnis fragen würden, würde er oder sie vielleicht mit den Achseln zucken und sich dann gezwungen fühlen, eine Checkliste aufzustellen: Genug kalte Getränke, gute Musik, … Aber diese Liste abzuarbeiten, macht noch lange keine gute Party. Genauso wenig, wie man für eine gelungene Ehe, die Kindererziehung oder das nächste Fußballspiel einfach eine Liste abarbeiten kann. Diese Situationen sind hoch dynamisch, unberechenbar und voller Überraschungen. Eine Choreografie für das Fußballspiel oder ein 18-Jahres-Plan fürs Kind wären gefährlich.
Unser Leben besteht daraus, zu experimentieren und nach Gefühl zu handeln. Nur im Unternehmen vermeiden wir Experimente und pressen stattdessen alles in unsere bestehenden Prozesse, Methoden und Regularien. In unserer zunehmend dynamischen, unsicheren und komplexen Welt wird die Frage nach dem "Wie geht das?" immer weniger wichtig, während die Frage nach dem "Wer kann das? " immer wichtiger wird. Sie stellen also Leute ein, bei denen Sie ein Talent für die Umsetzung vermuten und dann müssen Sie ihnen vertrauen und die Leinen loslassen.
"Don’t hire smart people and tell them what to do."
(Steve Jobs)
Nur kann nicht alles von einer einzigen Person abhängen. Oft braucht es ein Team und eine Veränderungskompetenz bei jedem einzelnen Mitarbeiter. Die Talente brauchen einen passenden Rahmen, um Ideen zur Lösung entwickeln zu können. Eine Einladung an die Talente zu gemeinsamen Experimenten, kann ein wirksames Instrument sein, um gemeinsam eine Zukunft des Unternehmens zu gestalten. In diesem Rahmen können sie komplexe Probleme lösen und Prozesse oder Arbeitsweisen so arrangieren, dass sie auf mögliche Überraschungen schneller reagieren können. Dafür ist es wichtig, komplexe Probleme und Aufgaben von komplizierten zu unterscheiden und organisatorisch zu trennen. Genauso wie unser Gehirn in der linken und der rechten Gehirnhälfte komplexe und komplizierte Aufgabenbearbeitung voneinander trennt (Lateralisation). Selbstverständlich mit einer Kommunikation zwischen beiden Bereichen; ähnlich dem Balken (Corpus callosum), der die Gehirnhemisphären miteinander verbindet.
Wenn bei Ihnen das Wort "Experiment " für Unbehagen sorgt, können Sie auch Synonyme wie Erprobung, Werkstatt, Garage, Pilot oder Schutzraumprojekt verwenden. Den Ausdruck "Schutzraumprojekt " verwendet Gerhard Wohland in seinem Buch "Denkwerkzeuge für Höchstleister ". "Experiment " gebraucht Daniel Mezick für dieses Vorgehen in seinem Ansatz für Organisationsentwicklung "OpenSpace Agility ". Joachim Pfeffer und Miriam Sasse ergänzen dieses Verständnis zu Experimenten in ihrer Erweiterung in "Das OpenSpace Agility Handbuch". Wissen zu Plattformen für gute Experimente finden Sie bei "Lean Startup" von Eric Ries, mehr zu Erfolgsfaktoren für Schutzraumprojekte nach Lars Vollmer und Mark Poppenborg auf intrinsify.de.
Kein Jugend-Forscht – Oder doch?
Bei dem in diesem Artikel beschriebenen Ansatz geht es um mehr als um ein "flüchtiges Ausprobieren". Das richtige Experimentieren haben wir im Unternehmen verlernt, weil wir uns zu sehr darauf fokussieren die Wirtschaftslage zu analysieren und zu "wissen", was am Markt und in unseren Unternehmen erfolgreich sein wird. Wir wollen eindeutige und verständliche Strategien und keine Basteleien wie bei Jugend Forscht. Wobei die Jugend Forscht Ergebnisse Sie wahrscheinlich sehr positiv überraschen und überzeugen würden. Interessant ist vor allem der Slogan "Wir fördern Talente", weil sie genau wissen, dass Talente nur beim Experimentieren sichtbar werden. Jeder ausgerufene Wettbewerb ist sehr konkret, mit klarer Ausrichtung und sehr gut durchdacht.
Auch in Unternehmen wollen wir keine Plastikwörter ausrufen wie "Agilität ", "Vertrauenskultur" oder "digital", denen alle sehr schnell zustimmen und dann irgendetwas, das unter diesen breiten Überbegriffen steht, blindlings ausprobieren. Es geht auch nicht darum, neue Kennzahlen aufzunehmen, nur weil sie sich so schön in Excel darstellen lassen. Auch wollen wir nicht irgendwelche Bürokratien, Unterschriften oder Hierarchien abschaffen, weil es gerade in Mode ist.
Gute Experimente darf man nicht mit Aktionismus verwechseln. Auch wenn Thomas A. Edison meinte "Es ist besser, unvollkommen anzupacken, als perfekt zu zögern." (Zitat). Organisationales Lernen findet statt, wenn Menschen das Bestehende in Frage stellen, wenn sie neue Dinge ausprobieren und gemeinsam lernen. Da es keinen spezifischen Weg gibt, jedoch viele Möglichkeiten, findet man nur durch Experimentieren heraus, was für die beteiligten Personen funktioniert und was nicht. Um zu vermeiden, dass sich Mandate bilden oder man sich darauf konzentriert, schnell den "einfachen" statt den "richtigen" Weg für etwas zu finden (was oft zu starren, suboptimalen Praktiken führt), ist jeder eingeladen, zu experimentieren und Situationen zu schaffen, die Lernen ermöglichen.
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