Externe und interne Herausforderungen bei der Zusammenarbeit mit Startups So führen Sie Ihr Startup-Programm zum Erfolg – Tipps aus der Praxis
In unseren vorangegangenen Blogbeiträgen haben wir gezeigt, wie Unternehmen ein Startup- und Innovationsprogramm starten können. Sie wissen nun, wie Sie Ihre Ziele formulieren und mit welchen Angeboten Sie welche Startups für Ihr Programm gewinnen. Abschließend geben wir Ihnen Empfehlungen, was Sie beachten sollten, damit die Zusammenarbeit mit Ihren Startup-Partnern eine Erfolgsgeschichte wird.
Externe und interne Herausforderungen bei der Zusammenarbeit mit Startups So führen Sie Ihr Startup-Programm zum Erfolg – Tipps aus der Praxis
In unseren vorangegangenen Blogbeiträgen haben wir gezeigt, wie Unternehmen ein Startup- und Innovationsprogramm starten können. Sie wissen nun, wie Sie Ihre Ziele formulieren und mit welchen Angeboten Sie welche Startups für Ihr Programm gewinnen. Abschließend geben wir Ihnen Empfehlungen, was Sie beachten sollten, damit die Zusammenarbeit mit Ihren Startup-Partnern eine Erfolgsgeschichte wird.
Startups erwarten mehr als materielle Vorteile wie Finanzierung, Zugang zu Netzwerk etc. (siehe auch dieser Blogbeitrag), auch wenn diese Aspekte ohne Frage wichtig sind. In der Regel sind es weiche Faktoren, die über den Erfolg einer Partnerschaft entscheiden. Wenn Sie die folgenden Tipps beherzigen und die angesprochenen Fallen umgehen, dürfte einer guten Beziehung zu Ihren Startup Partnern nichts mehr im Wege stehen.
Der richtige Umgang: Was erwarten Startups von Ihnen?
- Respektvoller Umgang: das sollte eigentlich selbstverständlich sein, ist es aber nicht: Wir wissen von mehreren Startup-Gründern, dass herablassendes oder besserwisserisches Auftreten ihnen gegenüber immer wieder vorkommt. Als Unternehmer erwarten diese zurecht den respektvollen Umgang, den Sie auch einem größeren Geschäftspartner entgegenbringen würden. Nehmen Sie Ihre Startup-Partner ernst und denken Sie daran: Gerade für Startups mit großem Potenzial sind Sie mit Sicherheit nicht der einzige mögliche "Corporate Partner".
- Keine Selbstbeweihräucherung: Ja, Ihr Unternehmen ist großartig, hat tausende Kunden, viel Geld und ist sehr bekannt. Aber Ihr Startup-Partner weiß das, Sie müssen es nicht dauernd wiederholen. Startups wollen nicht über Ihre vergangenen Erfolge sprechen – sie wollen Teil Ihrer künftigen Erfolge sein. Fokussieren Sie sich daher in Gesprächen darauf, wie Sie gemeinsam erfolgreich sein können (Win-Win).
- Transparenz, Ehrlichkeit & Zuverlässigkeit: Spielen Sie mit offenen Karten, halten Sie Ihre Zusagen, und informieren Sie frühzeitig über Verzögerungen, Planänderungen o.ä. Gerade Startups haben geringen zeitlichen und finanziellen Spielraum und müssen sich auf Ihre Aussagen und Versprechen verlassen können, da im schlimmsten Fall das gesamte Unternehmen auf dem Spiel steht. Wie immer ist auch hier Vertrauen die Basis einer guten Zusammenarbeit.
- Sprache & Stil: Startups pflegen eine andere Sprache als traditionelle Großunternehmen und kommunizieren auf eine jüngere, informellere und direktere Art, in der Regel wird sich geduzt. Verschrecken Sie Startups nicht durch altmodische und stereotype Sprache wie „Sehr geehrte Damen und Herren, bezugnehmend auf Ihr Schreiben vom … Hochachtungsvoll, Ihr ...". Tipp: Es muss nicht immer der schwarze Anzug mit Krawatte sein.
- Authentisch sein: Auch wenn wir empfehlen, sich Startups in Sprache und Stil anzunähern, ist es noch wichtiger, sich selbst dabei treu zu bleiben, um authentisch zu wirken. Aufgesetztes und anbiederndes Verhalten fällt schnell unangenehm auf. Finden Sie also ein gesundes Maß, bevor Sie den Anzug gegen Hoodie und Sneakers tauschen.
- Neue Arbeitsmittel: Startups nutzen für Arbeit und Kommunikation in der Regel Laptops und moderne und günstige SaaS-Lösungen wie z.B. Slack, Asana, Jira, Pipedrive und Google Suite. Stellen Sie sich darauf ein.
- Flexibilität: Seien Sie kein Dinosaurier, sprich groß, stark und mächtig (beeindruckend!), aber auch langsam, träge, kompliziert und wenig pragmatisch (weniger beeindruckend!). Wenn Sie erfolgreich mit Startups arbeiten wollen, passen Sie sich deren dynamischer Arbeitsweise an.
- Kurze Reaktionszeiten: Startups erwarten schnelle Antworten auf Anfragen – schnell wird hier in Minuten und Stunden gemessen, nicht in Tagen und Wochen!
- Lösungsorientiert: Sie antworten schnell? Klasse! Aber beantworten Sie damit auch die Frage bzw. lösen Sie das Problem des Startups? Antworten wie "das geht nicht", „dafür habe ich jetzt keine Zeit“ oder – besonders schlimm – "das haben wir noch nie/schon immer so gemacht" belasten über kurz oder lang die Beziehung.
- Seien Sie Partner, kein Vertriebler: Ja, Startups sind in der Regel dankbar für Ihre Produkte und Dienstleistungen, und manchmal können aus ihnen auch vielversprechende Kunden werden. Aber: sie sind nicht in erster Linie Kunden und wollen nicht regelmäßig Werbung und vertriebliche Anfragen erhalten.
Worauf sollten Sie intern achten?
Das größte Risiko für Ihr Startup-Programm lauert vermutlich in Ihrem eigenen Unternehmen, denn nur mit interner Unterstützung und nachweisbaren Mehrwert wird Ihr Startup-Programm auf Dauer eine Chance haben.
- Klare Ziele & Kennzahlen: Auch wenn Sie erst einmal ohne harte Vorgaben loslegen dürfen – irgendwann werden Sie Ihrem Management Ergebnisse zeigen müssen. Daher sollten Sie sehr früh klare Ziele und KPIs definieren und diese natürlich erreichen.
- Startup-Team: Bauen Sie sich das perfekte Startup-Kooperations-Team. Finden Sie Kollegen und Mitarbeiter, die nicht nur Ihre Organisation kennen, sondern auch Startups verstehen und wie diese denken, und idealerweise bereits selbst Startup-Erfahrung haben. Und die natürlich für dieses Thema brennen!
- Internes Stakeholder Managementy: Die Unterstützung durch Ihr Top-Management ist unerlässlich. Aber seien Sie auf der Hut vor internen Neidern. Warum? Die Arbeit mit Startups ist inspirierend, macht Spaß und meist verfolgt das Top-Management sie aufmerksam. Andere Bereiche müssen sehr hart arbeiten, um eine ähnliche Wertschätzung zu erfahren. Wenn Sie nicht schnell konkrete und messbare Erfolge vorweisen, kann es unruhig werden und Sie Opfer von Angriffen werden. Binden Sie Ihre Kollegen daher soweit wie möglich und frühzeitig in Ihre Aktivitäten ein und teilen Sie den Platz an der Sonne ein wenig. Achten Sie in Ihrer Kommunikation darauf, nicht den Eindruck zu vermitteln, das Ganze wäre eine Spaßveranstaltung und Sie würden – überspitzt formuliert – nur von Event zu Event reisen. Aber vergessen Sie darüber nicht Ihren Sponsor! Seine Unterstützung ist essentiell.
- Übergang in das Kerngeschäft: Die größte Herausforderung für alle Startup-Programme besteht darin, die Startups so mit dem Kerngeschäft zu verbinden, dass die Kooperation für das gesamte Unternehmen tatsächlich einen echten Mehrwert hat. Planen Sie diese Integration frühzeitig und sehr konkret, am besten in Zusammenarbeit mit den Leitern der dazu erforderlichen Bereiche in Ihrem Unternehmen.
Natürlich gibt es noch viele weitere Faktoren, die über den Erfolg eines Startup-Programms entscheiden. Wenn Sie die oben genannten sowie die Empfehlungen aus unseren drei vorangegangenen Blogbeiträgen beherzigen, sind Sie auf jeden Fall auf einem guten Weg. Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie noch Fragen zum Aufbau von Startup-Programmen haben. Viel Erfolg und vor allem viel Spaß!