AFW-Fernstudiengang Projektmanager(in) In sechs Monaten fit für den Projektalltag

Im Projekt Magazin schreiben wir nicht nur über Projekte, sondern führen selbst auch größere und kleinere Projekte durch. Da liegt es nahe, das in der Praxis erworbene Projektmanagement-Wissen durch eine Weiterbildung zu verbessern. Unsere Chefredakteurin Petra Berleb schritt 2008 zur Tat und suchte nach einem geeigneten Angebot. Sie stieß dabei auf das sechsmonatige Fernstudium der Wirtschaftsakademie in Bad Harzburg (AFW). Im November hat Petra Berleb das Studium abgeschlossen. In ihrem Beitrag berichtet sie über ihre Erfahrungen und stellt die Inhalte und Lehrmethoden des AFW-Studiengangs vor.

 

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AFW-Fernstudiengang Projektmanager(in) In sechs Monaten fit für den Projektalltag

Im Projekt Magazin schreiben wir nicht nur über Projekte, sondern führen selbst auch größere und kleinere Projekte durch. Da liegt es nahe, das in der Praxis erworbene Projektmanagement-Wissen durch eine Weiterbildung zu verbessern. Unsere Chefredakteurin Petra Berleb schritt 2008 zur Tat und suchte nach einem geeigneten Angebot. Sie stieß dabei auf das sechsmonatige Fernstudium der Wirtschaftsakademie in Bad Harzburg (AFW). Im November hat Petra Berleb das Studium abgeschlossen. In ihrem Beitrag berichtet sie über ihre Erfahrungen und stellt die Inhalte und Lehrmethoden des AFW-Studiengangs vor.

 

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Projekte managen ist wie Autofahren. Um eine gute Autofahrerin zu sein, muss ich die Verkehrsregeln beherrschen, das Lenk- und Bremsverhalten des Autos kennen und wissen, wo sich Gaspedal, Bremse und Kupplung befinden. Erst wenn ich mich nicht mehr bewusst mit der Bedienung des Autos beschäftigen muss, kann ich mich uneingeschränkt auf den Verkehr konzentrieren. Genauso ist es mit der Projektarbeit: Solange ich überlegen muss, welche Methoden es gibt und wann und wie ich sie am besten einsetze, kann ich mich nicht auf das Geschehen in und um mein Projekt konzentrieren, um frühzeitig Störfaktoren zu erkennen und gegenzusteuern. Wer das Instrumentarium des Projektmanagements "blind" beherrschen möchte, braucht eine fundierte Ausbildung und Praxiserfahrung.

Weiterbildung bei der AFW

Im Projekt Magazin schreiben wir nicht nur über Projekte, sondern führen selbst auch größere und kleinere Projekte durch, um unser Angebot weiterzuentwickeln. Deshalb spielte ich schon seit längerem mit dem Gedanken, mein in der Praxis erworbenes Projektmanagement-Wissen durch eine Weiterbildung zu verbessern.

Mit Philipp durch Dick und Dünn

Bei meiner Suche nach Weiterbildungsmöglichkeiten stieß ich auf die Webseite der Wirtschaftsakademie in Bad Harzburg (AFW). Ihr Lehrgangskonzept (Fernstudium mit Präsenzseminar) sprach mich sofort an. Überzeugt hat mich schließlich die Lektüre des Probekapitels aus dem ersten Studienbrief. Darin wird aus Sicht des Projektleiters Philipp Muster die Durchführung eines E-Commerce-Projekts in der fiktiven Schulze GmbH geschildert. Wie ein roter Faden spinnen sich Handlung und Personen durch den Lernstoff. Man erlebt die Probleme von Philipp mit, arbeitet gemeinsam mit ihm an dem Projekt und ist dabei, wenn er hilfreiche Tipps erhält und Lösungen findet. Diese Art der Wissensvermittlung lockert den Stoff auf und erleichtert sein Verständnis sowie den Theorietransfer in die Praxis. Die Methoden werden nicht nur vorgestellt, sondern mittels der Geschichte um Philipp Muster wird auch verdeutlicht, wie man die Methoden in der Praxis anwendet und welchen Nutzen sie haben. Außerdem macht das Lernen einfach mehr Spaß. Man will schließlich wissen, wie es Philipp mit seinem ersten großen Projekt ergeht und ob er es erfolgreich abschließt.

Die Situationen, die im Beispielprojekt E-Commerce beschrieben werden, sind praxisnah und ungeschönt. Vieles habe ich selbst schon erlebt: Da wird ein neuer Mitarbeiter beiläufig darüber informiert, dass er nun ein strategisch wichtiges Projekt leiten wird. Oder zwischen einzelnen Teammitgliedern entstehen Konflikte, beispielsweise infolge eines unüberlegten Vorgehens. Das passiert in fast jedem Projekt.

Aufteilung des Lernstoffs

Didaktisch sehr gut ist auch die Unterteilung der sechs Studienbriefe in die fünf Projektphasen "Vorbereitung", "Strukturierung", "Planung", "Durchführung" und "Abschluss". Der sechste Studienbrief beschreibt ein real abgewickeltes Projekt eines Automotive-Zulieferers, der am PM-Award der GPM teilgenommen hat. Die Aufteilung nach Phasen hilft nicht nur beim Lernen, sondern erleichtert es auch, bestimmte Themen und Vorgehensweisen nachzuschlagen, wenn man sie später bei der eigenen Arbeit braucht.

Nachdem ich mich bei der AFW angemeldet hatte (die Anmeldung ist jederzeit möglich), erhielt ich zügig alle wichtigen Informationen und Lehrgangsunterlagen sowie eine kurze Anleitung für das Durcharbeiten der Studienbriefe. Ein Studienbrief besteht aus dem Lernstoff zur entsprechenden Projektphase, mehreren Übungsaufgaben mit Lösungen zur Ergebniskontrolle und einer Studienaufgabe. Mit den Übungen kann man den Lernstoff vertiefen und sein eigenes Verständnis kontrollieren. Die Studienaufgabe arbeitet man durch und sendet die Lösung an die AFW. Sie wird dort korrigiert, benotet und mit Kommentaren versehen zurückgeschickt. Die Noten der Studienaufgaben fließen zu einem Drittel in die Abschlussnote ein.

Studienbriefe

Inhalt und didaktische Aufbereitung

Die Inhalte der Studienbriefe sind auf den Projektleiter ausgerichtet. So ist beispielsweise ein ganzes Kapitel dem "idealen Projektleiter" gewidmet, außerdem werden die Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten dieser Projektrolle dargestellt. Mit Philipp Muster durchläuft man alle Höhen und Tiefen: Nach seiner überraschenden Ernennung zum Projektleiter steht er erst einmal ziemlich ratlos und alleine da. Unterstützung holt er sich von seinem ehemaligen Studienkollegen Thomas Kasten, einem Unternehmensberater. Die Konstellation aus Projektneuling und Berater ist didaktisch sinnvoll, denn Philipp Muster darf so manche Fehler begehen und lernt mit Hilfe seines Mentors doch, wie es richtig gewesen wäre bzw. wie man den Fehler korrigieren kann. Auch die persönliche und fachliche Weiterentwicklung von Phillip ist erkennbar: Zu Beginn hat er fast keine Ahnung von Schätzmethoden oder dem Vorteil einer zentralen Projektkommunikation, er trifft seine Entscheidungen unsicher und erst nach langer Überlegung. Am Ende kann er aus einem Methoden-Repertoire schöpfen und trifft seine Entscheidungen souveräner und schneller. Auch die anderen Figuren, ihre Handlungen und Motivationen sind anschaulich beschrieben. Man kann deshalb den IT-Verantwortlichen Hacker sehr gut verstehen, der genervt seinen Austritt aus dem Projekt androht, nachdem er täglich von verschiedenen Seiten mit immer wieder neuen Anforderungen an das IT-System bestürmt wird. In den beschriebenen Situationen kann man die Vorgehensweise des Projektleiters anhand der Reaktionen der Teammitglieder reflektieren. Außerdem fragt man sich ständig: Hätte ich das genauso gemacht? In einer Studienaufgabe wird man dann z.B. gefragt, wie man als Projektleiter diese Situation am besten löst.

In sechs Monaten fit für den Projektalltag


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