Mit Moderationstechniken zum Ziel Lösungen im Team entwickeln
Die Moderationsmethode ist ein etabliertes Instrument für die Problemlösung in der Gruppe. Dieser Beitrag stellt die Methode vor, zeigt, wie sie an die heutigen Gegebenheiten angepasst werden kann und liefert Checklisten zum Download.
Management Summary
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Mit Moderationstechniken zum Ziel Lösungen im Team entwickeln
Die Moderationsmethode ist ein etabliertes Instrument für die Problemlösung in der Gruppe. Dieser Beitrag stellt die Methode vor, zeigt, wie sie an die heutigen Gegebenheiten angepasst werden kann und liefert Checklisten zum Download.
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Projektarbeit ist deshalb so interessant, weil durch Projekte immer wieder neue Probleme oder Aufgabenstellungen gelöst werden müssen. Besonders spannend wird diese Aufgabe für Projektleitende dadurch, dass für die Lösungen häufig das gesamte Wissen des Projektteams erforderlich ist.
Daher ist es oft sinnvoll, die Lösung für ein Problem oder eine schwierige Aufgabenstellung in einer Gruppe zu entwickeln. Ein etabliertes Instrument für die Problemlösung ist die Moderationsmethode. Dabei handelt es sich um eine strukturierte Vorgehensweise, die im Rahmen eines Workshops eingesetzt wird und die es der moderierenden Person ermöglicht, das Team schrittweise zu einem Ergebnis zu führen.
Auch wenn viele Pinnwände und Moderationskarten als veraltet ansehen, so sind die Grundidee und die Vorgehensweise zur Problemlösung in der Moderationsmethode weiterhin aktuell. Dieser Artikel stellt die Moderationsmethode zum einen in ihrer ursprünglichen Form vor und zeigt zum anderen, wie diese Methode an die heutigen Gegebenheiten angepasst werden kann.
Der zweite Teil der Serie beschreibt die einzelnen Prozessschritte der Moderation und zeigt insbesondere, welche Moderationstechniken in jedem einzelnen Prozessschritt eingesetzt werden.
Die Moderationsmethode
Der Vorteil eines Workshops ist, dass von Anfang an mehrere von dem Problem Betroffene an der Lösung beteiligt sind; hierdurch entsteht eine hohe Motivation, auch nach dem Workshop aktiv an der Umsetzung der Lösung mitzuwirken.
Ende der 1960er-Jahre stellte sich ein kleines Beraterteam die Frage: Wie können Betroffene an Problemlösung- und Entscheidungsprozessen aktiv beteiligt werden? Als Antwort auf diese Frage entwickelten sie ein Vorgehen, das unter dem Namen "Moderationsmethode" bzw. "Metaplan-Methode" bekannt geworden ist.
Heute ist sie ein fester Bestandteil der Gruppenarbeit und prägt mit den dafür entwickelten Arbeitsinstrumenten die Besprechungsräume. Ihre Elemente werden in angepasster Form auch in agilen Meetings und in Online-Besprechungen eingesetzt.
Die Moderationsmethode ist jedoch nicht die einzige Form, wie Probleme und Konflikte in Gruppen besprochen und gelöst werden können. Unter dem Begriff FacilitationFacilitationFacilitation ist die Begleitung von Gruppen durch einen Facilitator und wird genutzt, um Abläufe und Prozesse von Treffen, Workshops und Konferenzen zu gestalten. Dabei hilft der Facilitator Gruppen und Organisationen bei der Lösung ihrer eigenen Probleme. Er nutzt dazu Prozesse und Methoden, die es der Gruppe erleichtern, passende Lösungen zu finden. werden ähnliche Vorgehensweisen und Techniken für das Arbeiten in Gruppen bezeichnet, die die klassische Moderationsmethode bereichern. Auch aus der agilen Welt kommen Prinzipien und Techniken, die sich gut mit den hier vorgestellten verbinden lassen, wie Kanban, Retrospektiven oder Timeboxing.
Die sechs Prozessschritte der Moderationsmethode
Mit der Moderationsmethode wird ein Problemlösungsprozess in einem Team gestaltet. Bestandteil der Methode sind auch die Techniken, die in den einzelnen Prozessschritten eingesetzt werden, sowie Arbeitsmaterialien für die Durchführung der Techniken. Die Teilnehmenden durchlaufen dabei im Rahmen eines Workshops sechs voneinander unterscheidbare Phasen (Bild1).
Prozessschritt 1: Teilnehmende einstimmen
Wie bei einem Konzert die Instrumente aufeinander eingestimmt werden, ist es die erste Aufgabe der Moderation, die Teilnehmenden aufeinander einzustimmen, indem sie eine Vorstellungsrunde durchführt und/oder die Teilnehmenden bittet sich zu äußern, inwieweit sie vom Problem betroffen sind. Damit bekommen sie ein gemeinsames Verständnis vom Ablauf des Workshops und erfahren, welche Ziele mit dem Workshop erreicht werden sollen. Diese Runde wird auch Check-in genannt (siehe dazu im Beitrag "Mit dem Retroboard effektive Retrospektiven abhalten" das Kapitel "Die Retrospektive Schritt für Schritt erklärt").
Prozessschritt 2: Orientierung ermöglichen
Im zweiten Prozessschritt benennt die Moderation das Problem und grenzt es ab gegenüber anderen Problemen und Fragen. Erst wenn alle ein gemeinsames Verständnis des Problems haben, kann die Gruppe eine gemeinsame Lösung erarbeiten.
Prozessschritt 3: Themen bearbeiten
Zur Erarbeitung einer Lösung zerlegt das Team das Problem in mehrere Teilthemen, die kleine Gruppen für sich bearbeiten.
Prozessschritt 4: Lösungen entwickeln
Das gesamte Team kommt wieder zusammen und führt die zuvor erarbeiteten Ergebnisse zusammen zu einer gemeinsamen Lösung.
Prozessschritt 5: Maßnahmen planen
Das Team legt fest, wer die Lösung anschließend wie umsetzt.
Prozessschritt 6: Workshop abschließen
Im letzten Prozessschritt bewerten die Teilnehmenden das Ergebnis und reflektieren den Lösungsprozess. Der Abschluss bietet auch die Gelegenheit, Punkte und Themen anzusprechen, die im Workshop keinen Platz hatten. Damit findet der Workshop nicht nur einen sachlichen, sondern auch einen emotionalen Abschluss.