New Work
Das Konzept der New Work wurde ursprünglich als Sozialutopie erdacht. In den vergangenen Jahren ist das Konzept in den Fokus der Wirtschaft gelangt und es besteht die Möglichkeit, dass es sich als Philosophie für das Wirtschaften etabliert.
New Work
Das Konzept der New Work wurde ursprünglich als Sozialutopie erdacht. In den vergangenen Jahren ist das Konzept in den Fokus der Wirtschaft gelangt und es besteht die Möglichkeit, dass es sich als Philosophie für das Wirtschaften etabliert.
Was ist New Work?
Das Konzept der New Work (zu dt. Neue Arbeit) wurde Ende der 1970er Jahre als Konzept von Frithjof Bergmann als Sozialutopie erdacht. Der österreichisch-us-amerikanische Sozialphilosoph und Anthropologe gilt daher als Begründer der New-Work-Bewegung. In den vergangenen Jahren ist das Konzept in den Fokus der Wirtschaft gelangt und es besteht die Möglichkeit, dass es sich als Philosophie für nachhaltiges Wirtschaften durchsetzt.
Bergmann wollte dem Konzept der Lohnarbeit etwas entgegenstellen, um diese Art der Beschäftigung zu minimieren. Er war der Ansicht, dass der Status als lohnabhängig die Menschen korrumpieren würde, da sie dafür Tätigkeiten ausübten, denen sie aus freien Stücken nicht nachgehen würden. Aus diesem Grund plädierte Bergmann dafür, dass Menschen höchstens zwei Tage pro Woche für Lohnarbeit aufwenden sollten.
Die zentralen Werte der "Neuen Arbeit" sind für Bergmann Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe an einer Gemeinschaft. Sein Verständnis von Freiheit umfasst neben der Entscheidungsfreiheit – also die Freiheit, zwischen Optionen zu entscheiden – auch die Handlungsfreiheit.
Was ist die New Work Charta?
2019 veröffentlichte der deutsche Psychologe Markus Väth die "New Work Charta", mit der er versuchte "eine übergreifende Definition von New Work für den Bereich der Wirtschaft" zu schaffen. Er leitet dort fünf Prinzipien von New Work ab: Freiheit, Selbstverantwortung, Sinn, Entwicklung und soziale Verantwortung.
1. Freiheit
Freiheit bedeutet laut Väth hier, dass Menschen sich mit neuen Themen und Ansätzen auseinandersetzen. Dazu benötigen Sie Freiräume für Experimente, um neue Methoden zur Zusammenarbeit auszutesten. Das sollte einhergehen mit einer ausgeprägten FehlerkulturFehlerkulturDer Begriff Fehlerkultur beschreibt die Art und Weise, wie eine Organisation mit Fehlern umgeht. In einer positiven Fehlerkultur werden Fehler als Teil der Arbeit akzeptiert und als Chance zur Verbesserung genutzt., damit die Freiräume auch tatsächlich genutzt werden. Damit neue Erkenntnisse und Methoden in der Organisation ankommen, hilft eine intensive Vernetzung über Abteilungsgrenzen und Hierarchiestufen hinweg.
2. Selbstverantwortung
Für schnellere Entscheidungen empfiehlt Väth die Einführung von Modellen und Methoden zur Selbstorganisation und mehr Budget-Autorität der Mitarbeitenden. Als Anreiz setzt er auf finanzielle Beteiligung am Erfolg des Unternehmens bzw. am Unternehmen selbst.
3. Sinn
Die Belegschaft sollte systematisch einbezogen werden bei der Suche nach dem Sinn der Organisation. Das soll gelingen durch die Schaffung einer Firmenidentität, die sich im kollektiven Miteinander ausdrückt, das Definieren einer Wertschöpfung, die sich nicht in finanziellen Dimensionen erschöpft und darauf aufbauend die Fähigkeit, ständig die Frage nach dem Wozu beantworten zu können.
4. Entwicklung
Für Innovation werden Lernstrukturen empfohlen, in denen die Mitarbeitenden ihr Wissen teilen und gemeinsam neues aufbauen können, sowie regelmäßige Reflexion, um sich laufend selbst zu erneuern. Der Weiterentwicklung dienen auch Entscheidungsstrukturen, die das Kollektiv einbeziehen.
5. Soziale Verantwortung
New-Work-Organisationen sollen nachhaltig und umweltschonend wirtschaften. Sie engagieren sich lokal in Bereichen wie Gesellschaft Kultur und Wissenschaft. In ihrer Geschäftspraxis sollten sie dem Prinzip des Ehrlichen Kaufmannes folgen.