Interview mit Gregory Balestrero, CEO des PMI Geschwindigkeit ist entscheidend

Gregory Balestrero, CEO des Project Management Institutes, besuchte Ende Mai das PMI-Chapter Berlin – Gelegenheit ihn zu den neuen PMI-Zertifizierungen und den globalen Trends im Projektmanagement zu befragen. Im Interview erfuhren Dr. Georg Angermeier und Jessika Herrmann zudem Kurioses: In Indien gibt es Flughäfen, zu denen keine Straßen führen.

Interview mit Gregory Balestrero, CEO des PMI Geschwindigkeit ist entscheidend

Gregory Balestrero, CEO des Project Management Institutes, besuchte Ende Mai das PMI-Chapter Berlin – Gelegenheit ihn zu den neuen PMI-Zertifizierungen und den globalen Trends im Projektmanagement zu befragen. Im Interview erfuhren Dr. Georg Angermeier und Jessika Herrmann zudem Kurioses: In Indien gibt es Flughäfen, zu denen keine Straßen führen.

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Der Besuch von Gregory Balestrero im PMI-Chapter Berlin Ende Mai war für das Projekt Magazin Anlass, ein Interview mit ihm zu führen. Wir wollten von ihm wissen, warum das PMI eine spezielle Zertifizierung für die Terminplanung herausbrachte und welchen Einfluss die internationale PM-Norm der ISO auf das PMI haben wird. Außerdem erfuhren wir Kurioses: In Indien gibt es Flughäfen, zu denen keine Straßen führen.

Projekt Magazin: Herr Balestrero, das letzte Mal haben wir uns vor drei Jahren in München getroffen. Seither ist viel passiert: Unter anderem hat das PMI weitere Zertifizierungen entworfen. Die neueste heißt "PMI Scheduling Professional credential" (PMI-SPSM) und wurde am 5. Mai vorstellt. Sie ist eine spezielle Zertifizierung für die Terminplanung. Im Grunde sollte ein PMP ja die Terminplanung beherrschen - immerhin ist Zeitmanagement ein Wissensgebiet im PMBOK Guide. War für dieses Thema wirklich eine eigene Zertifizierung notwendig?

Balestrero: Es gibt Bedarf für eine solche Zertifizierung, deshalb haben wir den PMI-SPSM entworfen. Das PMI untersucht die Entwicklung der Disziplin "Projektmanagement" weltweit. Wir sprechen dafür mit Projektschaffenden in Asien, Afrika, Europa, Südamerika, den USA und Kanada. Dabei stellte sich heraus, dass es Bereiche im Projektmanagement gibt, die sich zu eigenen Disziplinen entwickeln. Ein Beispiel dafür ist die Terminplanung. Sie bildet in vielen großen Projekten einen eigenen Wissensbereich, der unabhängig ist vom Wissensbereich eines Projektmanagers. Ein weiteres Beispiel ist das Programmmanagement. Für diesen Bereich haben wir bereits letztes Jahr eine eigene Zertifizierung herausgebracht.

Gregory Balestrero

Gregory Balestrero ist Präsident und CEO des Project Management Institutes (PMI) und verfügt über mehr als 30 Jahre Berufserfahrung in leitenden Positionen. Vor seiner Berufung zum CEO im Jahr 2002 war er als verantwortlicher Direktor beim Construction Institute (CSI) in Alexandra / Virginia tätig. Davor bekleidete er die gleiche Position beim Institute of Industrial Engineers (IIE) in Atlanta / Georgia. Das PMI ist ein Projektmanagement-Verband mit Hauptsitz in Newton Square / Pennsylvania / USA. International ist es in so genannten "Chaptern" organisiert und hat 250.000 Mitglieder in 160 Ländern. In den USA ist das PMI die offizielle Normungsinstitution für Projektmanagement.

Projekt Magazin: Und diese Spezialisierung ist so ausgeprägt, dass sie eine eigene Zertifizierung rechtfertigt?

Balestrero: Die Entwicklungen in den Unternehmen sprechen für unsere Entscheidung. Zusätzlich gibt es weltweit einen enormen Druck, Pläne zu verkürzen und die Projektdurchführung zu beschleunigen. Dabei geht es nicht nur darum, ein Produkt früher auf den Markt zu bringen. Auch Gebäude muss man schneller fertig stellen, um früher Umsatz zu generieren. All das zusammen genommen ist der Grund, weshalb wir eine eigene Zertifizierung für die Terminplanung für sehr sinnvoll halten.

Projekt Magazin: Sie haben es schon erwähnt: Im Oktober 2007 kam die PMI-Zertifzierung Program Management Professional heraus. Wie ist sie aufgebaut?

Balestrero: Die Zertifzierung zum PgMPSM besteht aus zwei Teilen. Zu Beginn steht ein strenger Bewerbungsprozess. Der Bewerber muss 15 Jahre Erfahrung im Multiprojekt- oder Programmmanagement nachweisen, außerdem sehr spezielles Wissen. Professionelle Programmmanager prüfen die Einreichungen in einem Peer-Review und entscheiden darüber, ob der Bewerber angenommen wird oder nicht. Als nächstes kommt der Prüfungsprozess. Dabei muss der Bewerber zum einen ein Assessment durchlaufen, das so genannte Multi-Radar-Assessment. Dafür nennt er zwölf Personen, mit denen er in der Vergangenheit zusammen gearbeitet hat, z.B. frühere Vorgesetzte, Kollegen und Projektmanager, die an ihn berichtet haben. Mit Hilfe der Informationen und Auskünfte dieser Personen werden die Fähigkeiten des Bewerbers als Programmmanager überprüft. Zum anderen gibt es einen schriftlichen Test. Die Ergebnisse des Assessments und des Tests entscheiden darüber, ob die Zertifizierung vergeben wird oder nicht. Der gesamte Prozess der Zertifizierung dauert zwischen sechs und neun Monaten.

Projekt Magazin: Wie viele PgMP-Zertifikate hat das PMI bereits vergeben?

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