Team-Recycling: Erfolgsteams über das Projektende hinaus erhalten
Team-Recycling: Erfolgsteams über das Projektende hinaus erhalten
Projektteams haben für gewöhnlich eine begrenzte Lebensdauer. Nach Projektabschluss gehen die Mitarbeiter wieder getrennte Wege. Doch eine eingeschworene Mannschaft, die während des Projekts entstanden ist, stellt für das Unternehmen einen hohen Wert dar. Sie bringt mehr Leistung als ein Team, das sich erst finden muss. In diesem Artikel erfahren Sie, was Projektverantwortliche und Management beachten sollten, wenn sie ein Team auf Dauer am Leben erhalten wollen, und welche Voraussetzungen erfüllt sein sollten, um es nutzbringend für Folgeaufgaben einsetzen zu können.
Die Recycling-Idee
Das Wort "Recycling" heißt ursprünglich "Wiederverwendung von verbrauchten Produkten der Industrie als Rohstoffe für neue Produkte". Dabei wird aber nicht jedes beliebige Abfallprodukt in die Produktion zurückgeführt. Es geht vielmehr ausschließlich um so genannte "Wertstoffe" - die Stoffe also, die zu wertvoll sind, um sie wegzuwerfen. Sie sind immer noch so gut, dass sich die Wiederverwendung lohnt.
Teamentwicklung und Phasen
Projekte existieren grundsätzlich nur für einen begrenzten Zeitraum. Das ist eine der Eigenschaften, die sie von anderen Aufgaben unterscheidet. Dieser Zeitraum kann zwar Jahre umfassen, besitzt aber immer ein definiertes Ende: den Projektabschluss. Dabei werden die Teammitglieder und der Projektleiter aus ihrer Verantwortung entlassen, die Projektorganisation wird aufgelöst, die Mitarbeiter können neue Energie tanken, sich anderen Aufgaben oder Projekten zuwenden oder an ihre Stellen innerhalb der Linie zurückkehren.
Doch was ist während des Projekts mit den Teammitgliedern geschehen? Zu Beginn handelte es sich um eine Gruppe von Mitarbeitern mit verschiedenen Projektaufgaben. Am Ende eines Projekts ist aus der ursprünglich aufgestellten Mannschaft in der Regel wesentlich mehr geworden als eine formal zusammengeschlossene organisatorische Einheit. Tom DeMarco schreibt dazu in seinem Buch "Der Termin": "Betrachten Sie ein eingeschworenes Team, das bereit und willens ist, ein neues Projekt in Angriff zu nehmen, als eines der Projektergebnisse."
Dazwischen liegt - sozialpsychologisch betrachtet - ein gruppendynamischer Prozess, der in der Literatur häufig anhand von Phasen beschrieben wird. Ein bekanntes Phasenmodell beschreibt Erich H. Witte mit:
- "Forming": die Gruppenbildung
- "Storming": die Auseinandersetzung der Mitglieder miteinande
- "Norming": die Einigung auf eine gemeinsame Zielstellung
- "Performing": die Leistungserbringung
Nach diesem Ansatz durchlebt ein Team zunächst eine Entwicklung, bevor es dazu in der Lage ist, die erwartete Leistung zu erbringen. Im Idealfall ist die Performing-Phase der Lebensabschnitt des Teams, in dem es zu beeindruckenden Höchstleistungen in der Lage ist. Bei den Mitgliedern ist ein "Wir-Gefühl" entstanden, sie sind aufeinander eingeschworen, halten zusammen und verfolgen miteinander das gleiche Ziel: den Projekterfolg.
Eine so erfolgreiche Gemeinschaft entsteht jedoch nicht automatisch, wenn sich eine Gruppe von Menschen einer konkreten Aufgabe zuwendet. Im Gegenteil: Die Projektpraxis zeigt immer wieder, was im Sport offenkundig wird: Ein "Gewinner-Team" kann weder gezielt aufgebaut noch direkt beeinflusst werden. Genauso wenig ist die Teamleistung vorprogrammierbar. Manche Gruppen wachsen zu Erfolgsteams zusammen, viele aber nicht.
Kennzeichen eines guten Teams
Ein Team, das hervorragend zusammenarbeitet, zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
1. Es herrschen ideale Bedingungen für eine gute Zusammenarbeit, gekennzeichnet durch
- regen Meinungs- und Ideenaustausch,
- gegenseitigen Respekt und Anerkennung,
- Offenheit und Unabhängigkeit (jedes Mitglied kann seine Ideen und Meinungen einbringen).
In diesem Klima offener Kommunikation sind Konflikte erfolgreich lösbar. Die Menschen in der Gruppe haben sich funktionierende Regeln geschaffen. Meist haben sie Freude an der gemeinsamen Arbeit und fühlen sich als Teammitglieder wohl.