Bottom-up/Top-down-Aufwandsschätzung

English
bottom-up / top-down approach for effort estimation

Der Bottom-up/Top-down-Vorgehensansatz dient zur Ermittlung von Schätzungen im Projekt und ist streng am Projektstrukturplan (PSP) und dessen Planungseinheiten orientiert. Bottom-up werden – von den kleinsten Einheiten (Arbeitspaketen) des PSPs ausgehend – für jede Einheit Werte (Aufwand, Dauer, Kosten) erzeugt. Diese werden "nach oben" in alle PSP-Ebenen aufsummiert, so dass sich daraus ein Gesamtwert auf Projektebene erzeugt. Top-down wird nach vorher festgelegten Kriterien ein vorgegebenes Budget über die gesamte Struktur des PSPs "nach unten" verteilt, bis auch die kleinsten Einheiten ein Budget erhalten haben.

Bottom-up/Top-down-Aufwandsschätzung
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Bottom-up/Top-down-Aufwandsschätzung

English
bottom-up / top-down approach for effort estimation

Der Bottom-up/Top-down-Vorgehensansatz dient zur Ermittlung von Schätzungen im Projekt und ist streng am Projektstrukturplan (PSP) und dessen Planungseinheiten orientiert. Bottom-up werden – von den kleinsten Einheiten (Arbeitspaketen) des PSPs ausgehend – für jede Einheit Werte (Aufwand, Dauer, Kosten) erzeugt. Diese werden "nach oben" in alle PSP-Ebenen aufsummiert, so dass sich daraus ein Gesamtwert auf Projektebene erzeugt. Top-down wird nach vorher festgelegten Kriterien ein vorgegebenes Budget über die gesamte Struktur des PSPs "nach unten" verteilt, bis auch die kleinsten Einheiten ein Budget erhalten haben.

Bottom-up/Top-down-Aufwandsschätzung
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Einsatzmöglichkeiten

  • Planung von Projektenoder kleineren Planungseinheiten (Arbeitspaket, Projektphase, Teilprojekt, Produktoder Meilenstein).
  • Die Methode kann nach Bedarf innerhalb von Projektstrukturplänen kombiniert verwendet werden, um eine vollständige Planung auch in frühen Phasen des Projekts zu erhalten. So kann z.B. im Anschluss an eine Bottom-up-Schätzung aller konkret definierten Planungseinheiten das Restbudget top-down auf die Planungseinheiten (Teilprojekte) verteilen, die noch nicht im Detail geschätzt werden können.
  • Das Bottom-up/Top-down-Prinzip findet in unterschiedlichen Aufgabenstellungen Anwendung (Ökonomie, Marketing, Informatik, Prozesstheorie u.v.m).

Hier wird der Einsatz für die Schätzung von Aufwänden, Dauern und Kosten in Projekten beschrieben.

Ergebnisse

  • Aufwand, Dauer bzw. Kosten pro Planungseinheit (Arbeitspaket, Projektphase, Teilprojekt, Produktoder Meilenstein), verdichtet über die vorhandenen Strukturebenen.
  • Aufwand, Dauer bzw. Kosten für das Gesamtprojekt (bottom-up)

Vorteile

Die Methode stellt (in traditionell geplanten Projekten) eine systematische und vollständige Schätzung sicher, da der gesamte PSP abgearbeitet wird.
Die Möglichkeit der Kombination beider Prinzipien innerhalb eines Projektplans ermöglicht es, schon zu frühen Zeitpunkten ein Ergebnis für Aufwand oder Kosten zu erhalten.
Die Methode kann ebenfalls in hybriden Projekten auf einfache Weise angewendet werden, indem z.B. der PSP der traditionell geplanten Bereiche Bottom-up geschätzt wird und die agilen Komponenten Top-down (z.B. Produkt oder Release) aufgrund von Vergleichswerten oder Fixbudgets ergänzt werden.
Anhand einer Bottom-up-Schätzung sind Verdichtungen der Ergebnisse auf beliebigen Planungsebenen durch einfache Aufsummierung der Ergebnisse möglich.
Ein Einsatz der Methode in Projekten ist immer dann möglich, wenn Planungseinheiten in hierarchischen Strukturen vorliegen.
Ist das Backlog eines agilen Projekts in Form einer Story Map strukturiert, kann auch hier die Bottom-up/Top-down-Methode angewendet werden, allerdings nicht mit absoluten Größen, sondern mit relativen Schätzgrößen (z.B. Story Points).

Durchführung: Schritt für Schritt

Die Bottum-up/Top-down-Methode basiert auf der Struktur der vorliegenden Projektplanung. Diese (z.B. der PSP) wird zunächst einer Prüfung unterzogen, um festzustellen welche Planungseinheiten bottom-up behandelt werden sollen und welche top-down bzw. ob eine Kombination daraus sinnvoll erscheint.

Danach werden die notwendigen Informationen für die jeweiligen Schätzungen (also Detailinformationen über Arbeitspakete, Vergleichsdaten aus ähnlichen Projekten etc.) den schätzenden Personen zur Verfügung gestellt und die Schätzungen durchgeführt. Welche Schätzmethode dabei zum Einsatz kommt, ist nicht vorgegeben.

Liegen die Schätzergebnisse vor, so werden die Daten den Planungseinheiten zugewiesen und über die Strukturebenen (Teilprojekte, Projektphasen etc.) verdichtet. Beim reinen Bottom-up-Ansatz werden die Gesamtwerte auf Projektebene errechnet und ausgewiesen.

 Bild 1: Berechnung eines Budgets im PSP bottom-up

Bild 1: Berechnung eines Budgets im PSP bottom-up
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 Bild 2: Verteilung eines vorgegebenen Budgets top-down im PSP

Bild 2: Verteilung eines vorgegebenen Budgets top-down im PSP
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Schritt 1: Entscheiden Sie sich für eine geeignete Vorgehensweise!

Prüfen Sie dazu die vorliegenden Projektplanungsdaten nach den folgenden Kriterien:

  • Ist ein Budget fest vorgegeben? Falls ja, überlegen Sie, ob zum aktuellen Planungszeitpunkt ein Top-down-Ansatz möglich ist, der eine grobe Zuordnung auf mittlere Planungsebenen liefert. Dies kann in frühen Projektphasen ausreichend sein, wenn plausible Vergleichswerte vorliegen.
  • Sind zum aktuellen Zeitpunkt detaillierte Schätzungen aller Aufgaben notwendig? Liegen auf kleinster Planungsebene alle Daten vor, die zur Durchführung der Schätzung notwendig sind? Falls ja, führen Sie eine Bottom-up-Schätzung durch.
  • Legen Sie fest, welche Schätzmethode zur Bottom-up-Anwendung geeignet ist (PERT-Dreipunktschätzung, Expertenschätzung nach der Delphi-Methode, parametrische Schätzverfahren, etc.)
  • Sind Strukturen im PSP vorhanden, die noch keine Bottom-up-Schätzung ermöglichen, aber schon geplant werden sollen (z.B. ein einzelnes Teilprojekt, für das detaillierte Informationen fehlen)? Falls ja, erwägen Sie eine Top-down-Budgetzuordnung für diesen Teil des PSPs.
  • Legen Sie fest, nach welchen Kriterien eine Top-down-Budgetvergabe durchgeführt werden soll (z.B. Prozentsatzmethode, Analogieverfahren).

Aufgabengebiete