Logical Framework Matrix (LogFrame)

Der Logical Framework Approach (LFA) ist eine Methode zur Planung, Steuerung, Kontrolle und Evaluierung von Projekten und Programmen. Kernstück der Methode ist die Logical Framework Matrix, der sog. LogFrame, die einen umfassenden Überblick über ein geplantes oder in der Durchführung befindliches Projekt gibt. Darüber hinaus stellt der LogFrame sicher, dass alle Elemente vollständig und in sich konsistent sind. Hier wird die Verwendung des LogFrames für Projekte beschrieben.

Methode Logical Framework Matrix (LogFrame)

Logical Framework Matrix (LogFrame)

Der Logical Framework Approach (LFA) ist eine Methode zur Planung, Steuerung, Kontrolle und Evaluierung von Projekten und Programmen. Kernstück der Methode ist die Logical Framework Matrix, der sog. LogFrame, die einen umfassenden Überblick über ein geplantes oder in der Durchführung befindliches Projekt gibt. Darüber hinaus stellt der LogFrame sicher, dass alle Elemente vollständig und in sich konsistent sind. Hier wird die Verwendung des LogFrames für Projekte beschrieben.

Methode Logical Framework Matrix (LogFrame)
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Einsatzmöglichkeiten

  • Projektplanung: festlegen von klaren Zielen, Ergebnissen und Indikatoren für das Controlling
  • Systematische Evaluierung von Projekten und Programmen
  • Kommunikation im Projekt und mit dem Projektumfeld (Projektmarketing)
  • Definition und Planung von öffentlich geförderten Projekten (z.B. Entwicklungsprojekte) und bei Non Profit Organisationen (NGO), um die Auswirkungen und den Nutzen von Initiativen zu definieren und zu messen

 

Ergebnisse

Übersichtliche Darstellung der Ziele, Ergebnisse, Annahmen und Erfolgskriterien eines Projekts oder Programms sowie ihrer Abhängigkeiten in Form einer Tabelle.

Vorteile

Die logische Struktur der Matrix präsentiert das Projekt prägnant und klar verständlich.
Der LogFrame stellt sicher, dass alle Elemente vollständig und konsistent sind.
Beim systematischen Erstellen des LogFrames werden Lücken bei der Definition von Projekten deutlich.

Durchführung: Schritt für Schritt

Kern des Logical Framework Approach ist die Logical Framework Matrix, kurz LogFrame. Der LogFrame ist eine 4×4 Matrix, mit der systematisch Projektelemente miteinander abgestimmt und auf Konsistenz geprüft werden (Tabelle 1). Die Zeilen des LogFrames beschreiben von oben nach unten die vier Stufen der Zielhierarchie eines Projekts:

  • Gesamtziel (Impact): Welcher neue Zustand soll nach Durchführung des Projekts erreicht sein? Welchen Effekt hat der Outcome des Projekts?
  • Zweck und Absicht (Outcome): Wozu wird das Projekt durchgeführt? Was bewirken die Ergebnisse?
  • Ergebnisse (Output): Welches sind die messbaren Ergebnisse bzw. Liefergegenstände (Deliverables)?
  • Aktivitäten: Welches sind die für die Lieferung der Ergebnisse notwendigen Aktivitäten (Vorgänge)?

Von unten nach oben gelesen beschreiben die Zeilen somit die zielgerichtete Durchführung des Projekts: Aktivitäten bringen Ergebnisse (Output) hervor, die einem bestimmten Zweck dienen (Outcome), der auf ein übergreifendes Ziel einzahlt (Impact).

Diese Zielhierarchie wird unter vier Aspekten genauer betrachtet, diese bilden die Spalten des LogFrames (Tabelle 1):

  • Beschreibung: Was ist genau zu erreichen?
  • Indikatoren für den Erfolg: Woran wird der Erfolg des beschriebenen Elements gemessen? Welche Messgröße ist dafür geeignet?
  • Mittel und Quellen zur Prüfung: Wie wird der Erfolg objektiv gemessen? Was ist dazu erforderlich?
  • Annahmen und Risiken: Welche Annahmen liegen dem Projekt zugrunde (positiver Aspekt)? Welche Risiken können eintreten, wenn sich diese Annahmen nicht als richtig erweisen (negativer Aspekt)?
Tabelle 1: LogFrame mit Fragestellungen je Element

 

Beschreibung

Indikatoren

Mittel und Quellen zur Überprüfung

Annahmen und Risiken

Gesamtziel

Das Gesamtziel, zu dem die Ergebnisse und Aktivitäten beitragen.

Welche nachweisbaren Fortschritte dienen der Erreichung des Gesamtziels?

Wie beschafft wer womit die Informationen?

 

Zweck und Absichten

Welche spezifischen Absichten werden mit den gelieferten Ergebnissen erreicht? Wer profitiert davon? Was erreichen wir damit?

Welche Indikatoren zeigen an, ob und wie der Zweck der Ergebnisse und Aktivitäten erreicht wurde?

Was sind die Informationsquellen und wie werden die Informationen bereitgestellt?

Welche Faktoren außerhalb des direkten Einflussbereichs des Projekts beeinflussen das Erreichen des Gesamtziels?

Ergebnisse

Welche Liefergegenstände werden in den Aktivitäten erstellt?

Woran ist zu erkennen, dass die Ergebnisse in ausreichender Quantität und Qualität erstellt wurden?

Was sind die Informationsquellen und wie werden die Informationen bereitgestellt?

Welche Faktoren außerhalb des direkten Einflussbereichs des Projekts beeinflussen den Zweck und die verfolgten Absichten?

Aktivitäten

Welche Aktivitäten sind notwendig, um die Ergebnisse zu erzielen?

Welche Indizien zeigen an, dass die Aktivitäten entsprechend der Planung durchgeführt wurden?

Welche Ressourcen stehen für die Durchführung der Aktivitäten zur Verfügung?

Welche Faktoren außerhalb des direkten Einflussbereichs des Projekts beeinflussen die Ergebnisse (Liefergegenstände)?

Die in Tabelle 1 beschriebenen Elemente der Matrix werden nacheinander in der in Bild 1 dargestellten Reihenfolgen ermittelt und dokumentiert: Ausgangspunkt bildet die vom Groben ins Feine detaillierte Zielhierarchie (Bild 1, Schritte 1 bis 4). Anschließend werden bottom-up von den Ergebnissen bis zum Gesamtziel die Annahmen für das Gelingen bzw. die Risiken ermittelt (Bild 1, Schritte 5 bis 7). Für die oberste Zeile entfällt dieser Schritt, da mit dem Erreichen des Gesamtziels der LogFrame abgeschlossen ist. Abschließend werden von oben nach unten die Indikatoren definiert, die den Erfolg der jeweiligen Zielebene überprüfbar bestätigen und auf welche Weise sie ermittelt werden (Bild 1, Schritte 8 bis 13. Für die Aktivitäten ist dies innerhalb des LogFrames optional, da diese meist im Rahmen der Projektsteuerung überwacht werden.

Reihenfolge, in der die Elemente des LogFrames erarbeitet und eingetragen werden
Bild 1: Reihenfolge, in der die Elemente des LogFrames erarbeitet und eingetragen werden

Diese Methodenbeschreibung geht davon aus, dass der LogFrame von einem Team erstellt wird und konzentriert sich auf seine Erstellung. Moderationsaspekte, wie Begrüßung, Vorstellung der Teilnehmenden, Erläuterung der Vorgehensweise und Abschluss, werden nicht beschrieben. Für die Durchführung dieser Schritte können Sie die Methodenbeschreibung "Workshop" verwenden.

Beispiel Qualitätsinitiative bei einem Internetdienstleister

Die Agile World AG möchte die Qualität ihrer Projekte steigern. Dabei ist die Kompetenz der Projektleiter:innen ein Schlüsselfaktor. Um deren Qualifikation up-to-date zu halten, wurde eine Projektleitercommunity eingerichtet. Diese dient dem kollegialen Austausch, der internen Weiterbildung und der Weitergabe von Best Practices für die kontinuierliche Verbesserung des Projektmanagements im Unternehmen.

Diese Projektleitercommunity trifft sich einmal im Jahr zu einer Veranstaltung unter dem Titel "PM Community World". Verantwortlich für diese Veranstaltung ist die Leiterin des PMO, Veronika Weidner. Die Veranstaltung wird als Projekt geplant und durchgeführt; Projektleiter ist Kevin Müller. Er wird bei der Durchführung durch die Eventagentur Top Events unterstützt.

Kevin hat die wichtigsten Stakeholder:innen zu einem von ihm moderierten Workshop eingeladen, um gemeinsam den LogFrame zu erstellen. Neben der Leiterin des PMO und dem Projektteam sind noch drei ausgewählte Projektleiter:innen anwesend. Kevin hat eine LogFrame-Vorlage in Excel erstellt, die er an die Wand des Besprechungsraums projiziert.

Schritt 1: Beschreiben Sie die Zielhierarchie top-down!

Die erste Spalte der Matrix bildet die Zielhierarchie ab. Diese wird durch eine Top-down-Vorgehensweise erstellt. Erarbeiten Sie mit den Teilnehmenden nacheinander den Inhalt der folgenden Elemente und tragen Sie die Ergebnisse in die Vorlage des LogFrame ein.

  • Gesamtziel
  • Zweck und Absicht
  • Ergebnisse
  • Aktivitäten

Um die Zielsetzung gemeinsam zu definieren, können Sie vielfältige Methoden einsetzen. Je nach Umfeld und Aufgabenstellung können Sie z.B. mit folgenden Methoden arbeiten: Business CaseBusiness Model CanvasZielbaumVoraussetzungsbaumZukunftsbaumWhat I Need From You (WINFY) – Liberating StructuresSMART-Methode.

Beispiel: Wir wollen erfolgreiche Projekte – aber wie?

Kevin Müller hat die Teilnehmenden des Workshops nacheinander nach dem Gesamtziel, dem Zweck und der Absicht, den Ergebnissen und den Aktivitäten befragt und deren Antworten in die erste Spalte des LogFrame eingetragen (Tabelle 2).

Tabelle 2: Ausgefüllte erste Spalte des LogFrame - Beschreibungen der Zielelemente

 

Beschreibung

Gesamtziel

Projektleitende führen Projekte erfolgreich durch

Zweck und Absichten

Projektleitende sind qualifiziert und motiviert. Sie kennen die neuesten internen und externen Entwicklungen im Projektmanagement.

Ergebnisse

Durchgeführte PM Community World

Aktivitäten

Organisation der Veranstaltung
Teilnehmende einladen
Key Note Speaker buchen
Vertrag mit Moderator:in schließen

Aufgabengebiete