Business Model Canvas

Mit dem Business Model Canvas (BMC) entwickeln Einzelpersonen, Teams oder Großgruppen die Grundzüge eines Geschäftsmodells oder einer Neuentwicklung. Mit den neun zentralen Elementen des BMC – Kundensegmente, Wertversprechen, Kanäle, Kundenbeziehungen, Einnahmequellen, Schlüsselressourcen, Schlüsselaktivitäten, Schlüsselpartnerschaften und Kosten – definieren sie den Rahmen und die Basis für die weiteren Schritte. Das BMC gibt allen Stakeholdern Orientierung während der Umsetzung des Geschäftsmodells und stellt eine geeignete Schnittstelle für zahlreiche weitere Managementmethoden dar.

Methode Business Model Canvas
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Business Model Canvas

Mit dem Business Model Canvas (BMC) entwickeln Einzelpersonen, Teams oder Großgruppen die Grundzüge eines Geschäftsmodells oder einer Neuentwicklung. Mit den neun zentralen Elementen des BMC – Kundensegmente, Wertversprechen, Kanäle, Kundenbeziehungen, Einnahmequellen, Schlüsselressourcen, Schlüsselaktivitäten, Schlüsselpartnerschaften und Kosten – definieren sie den Rahmen und die Basis für die weiteren Schritte. Das BMC gibt allen Stakeholdern Orientierung während der Umsetzung des Geschäftsmodells und stellt eine geeignete Schnittstelle für zahlreiche weitere Managementmethoden dar.

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Einsatzmöglichkeiten

  • Entwicklung von neuen Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen
  • Optimieren von bestehenden Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen
  • Identifizieren neuer Kundensegmente, Vertriebskanäle oder Partnerunternehmen
  • Einzelpersonen können mit dem Business Model Canvas auch Karriereplanung betreiben (siehe Varianten)

Das Business Model Canvas kann sowohl von Einzelpersonen als auch von Teams bis hin zu Großgruppen verwendet werden. Am häufigsten wird es in kleinen bis mittleren Arbeitsgruppen eingesetzt, die spezifisch für die gestellte Aufgabe zusammengestellt werden. Je nach Aufgabenstellung kann der Aufwand für die erste Erstellung zwischen einer Stunde Brainstorming und einem mehrtägigen Workshop liegen.

Ergebnisse

  • Das ausgefüllte Business Model Canvas, evtl. ergänzt um weitere Dokumentationen seines Entstehens
  • Ideen u.a. für neue Kundensegmente, Kommunikationskanäle, Wertversprechen, Partner, Kostenreduktion, Einnahmequellen
  • Hypothesen, die in Experimenten überprüft werden
  • Gemeinsames Verständnis der Teilnehmenden bezüglich offener Fragen und Risiken im Projekt

Vorteile

Die komprimierte Darstellung eines Geschäftsmodells in Form eines Canvas bewirkt eine Fokussierung der beteiligten Personen auf die wichtigsten Aspekte.
Die Visualisierung auf einem übersichtlichen Plakat ermöglicht es, das Geschäftsmodell während eines Vorhabens beständig im Blick zu behalten, z.B. als Aushang in einem Obeya.
Das Business Model Canvas macht wichtige Fragen bewusst, die oft nicht oder nur am Schluss des Projekts geklärt werden, wie z.B.: Für welches Nutzenversprechen zahlt der der Kunde wie viel? Wie soll später der Kundenservice aussehen?
Der Einsatz des Business Model Canvas kann dabei helfen, Projektkosten zu senken. So können beispielsweise für Aktivitäten und Ressourcen externe Partner identifiziert werden.
Auf Unternehmensebene hilft das Business Model Canvas bei der Portfolioanalyse, dem Vergleich von Geschäftsmodellen und der Priorisierung des Portfolios.

Durchführung: Schritt für Schritt

Das von Alexander Osterwalder und Yves Pigneur (siehe Abschnitt "Herkunft") entwickelte Business Model Canvas (BMC) ist mittlerweile zum Inbegriff einer Methodik geworden, bei der die zentralen Inhalte eines Managementthemas strukturiert auf einem Plakat (bzw. Canvas=Leinwand) dargestellt werden. So gibt es Canvases z.B. für Produkte, Projekte oder Rollenbeschreibungen.

Osterwalder und Pigneur beschreiben in ihrem Buch "Business Model Generation. A Handbook for Visionaries, Game Changers and Challengers" das Vorgehen, um neuartige Geschäftsmodelle mit Hilfe dieses Werkzeugs zu entwickeln. Dieses Vorgehen ist auch Grundlage der hier vereinfacht beschriebenen Methode.

Diese Beschreibung soll nicht das Buch ersetzen, sondern ergänzend zum einen Anregungen für die praktische Arbeit mit dem Business Model Canvas geben und es zum anderen in den Kontext der anderen Management-Methoden zur Entwicklung von Geschäftsmodellen stellen (siehe hierzu insbesondere den Abschnitt "Ergänzende und ähnliche Methoden").

Ausführliche Beispiele für den Einsatz des Business Model Canvas finden Sie in meinem Artikel Business Model Canvas – das Navi für neue Geschäftsmodelle (Leisgang, 2021). In der vorliegenden Methodenbeschreibung begleite ich die Darstellung der einzelnen Schritte mit einem stark reduzierten und vereinfachten Beispiel, bei dem ein kleines Team einen halbtägigen Workshop durchführt.

Natürlich kann die Erarbeitung eines Business Model Canvas sowohl zeitlich als auch von der Teilnehmerzahl skaliert werden. Zeitlich sind von einem einstündigen Termin, in dem einzelne Felder des Canvas iteriert werden bis zu einem mehrtägigen Workshop viele Formate denkbar. Bei letzterem können u.a. zu einzelnen Themen Impulsvorträge stattfinden, Gäste eingeladen werden und Hypothesen bereits während des Workshops verprobt werden (z.B. durch Befragung von Kund:innen und Expert:innen).

Beispiel: Workshop zur Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells

Peter Müller ist Projektleiter beim mittelständischen Automobilzulieferer CoolGrill und hat vom Geschäftsführer den Auftrag bekommen, ein Geschäftsmodell für eine neue Produktidee zu entwickeln. Darin sollen bestehende Ressourcen und Kundensegmente berücksichtigt werden.

Peter Müller lädt ein diverses Team zum Workshop ein. Neben ihm nehmen folgende Personen teil:

  • zwei Mitarbeiter:innen aus dem Business Development und Sales
  • die Entwicklungsleiterin und ein Entwickler
  • der Geschäftsführer von CoolGrill
  • eine Einkäuferin und ein Werkstudent aus dem Einkauf

Schritt 1: Erklären Sie das Ziel und stellen Sie die Methode vor!

Führen Sie das Team abhängig vom Kontext, in dem Sie das Business Model Canvas erstellen, an die Aufgabenstellung und die Methode heran. Alle Teammitglieder benötigen eine klare Vorstellung sowohl davon, was erreicht werden soll als auch von der Gestaltung und der Funktion eines Business Model Canvas.

Möglicherweise setzen Sie das Canvas im Rahmen eines Design-Thinking-Prozesses oder der Blue-Ocean-Strategie ein. Oder aus einer SWOT-Analyse wurde eine Strategie abgeleitet, für die Geschäftsmodelle entwickelt werden sollen. Je klarer der Arbeitsgruppe Kontext und Auftrag sind, desto besser kann sie ein zielführendes Business Model Canvas erstellen.

Beispiel: Halbtägiger Workshop für eine neue Geschäftsidee

Zu Beginn des Workshops erklärt Peter Müller dem Team Aufgabenstellung und Vorgehen. Ausgangspunkt ist die neue Produktidee, für die das Wertversprechen der CoolGrill GmbH für seine Geschäftskunden definiert werden muss. Im halbtägigen Workshop sollen Ideen und erste Schritte für ein neues Geschäftsmodell erarbeitet und definiert werden.

Der Geschäftsführer von CoolGrill stellt kurz die Produktidee vor und erklärt die Motivation für ein neues Geschäftsmodell, das aufgrund der E-Mobilität erforderlich wird.

Peter Müller weist noch darauf hin, dass bewusst außerhalb der bisherigen Grenzen und Leitplanken gedacht werden darf. Er und der Geschäftsführer sind sich einig, dass in der gewählten Gruppe niemand zu weit außerhalb der erlaubten Grenzen denken wird.

Die Erklärung der Felder des Business Model Canvas erspart sich Peter Müller. Als Hausaufgabe mussten sich die Teilnehmer:innen vorab ein kurzes Video ansehen. Nachdem dazu keine Fragen mehr sind, geht es los.