In Projekten der Finanzbranche ist der Begriff Terminrisiko noch enger gefasst und steht für eine nicht ausreichende Liquidität zu einem Zahlungstermin. Neben Zahlungsterminen sind der Endtermin des Projekts, Meilensteine und Phasenübergänge typische Termine, die mit Terminrisiken verbunden sind.
Zur Quantifizierung des Terminrisikos können Vertragsstrafen (Konventionalstrafe, Pönale) vereinbart werden, die z.B. pro Verzögerung der Fertigstellung um einen Tag einen bestimmten Prozentsatz des Auftragsvolumens als Strafe für den Verursacher festlegen. Die Durchsetzung von Vertragsstrafen ist Bestandteil des Nachforderungsmanagements.
Zur Behandlung von Terminrisiken bieten sich u.a. als Gegenmaßnahmen an:
- Einplanung von ausreichenden Pufferzeiten bei kritischen Vorgängen
- Vorhalten von alternativen Zeitplänen (z.B. mit vorgezogenen Vorgängen)
- Vorhalten von Ressourcenkapazität, z.B. durch Zeitarbeitsfirmen
- Abwälzung des Risikos auf Unterauftragnehmer
- Zergliederung kritischer Vorgänge zur schnelleren Identifikation von Risikofaktoren
- Abschließen von geeigneten Versicherungen
Während des Projekts ist die Vermeidung von Verzögerungen neben der Vermeidung von Kostenüberschreitungen die wichtigste Aufgabe des Controllings und der Steuerung.
Als Methoden bieten sich hierfür die Meilensteintrendanalyse und das Earned Value Management an. Während die Meilensteintrendanalyse sich ausschließlich auf den zeitlichen Aspekt konzentriert, verbindet die Earned Value Analyse Zeit- und Kostenaspekte miteinander. So berechnet sie den Schedule Performance Index als Verhältnis von Earned Value zu den zum gleichen Stichtag geplanten Kosten.
Um ein drohendes Terminrisiko abzuwenden, muss versucht werden, eine bereits entstandene Verzögerung dadurch zu kompensieren, indem der verbleibende Teil des Projekts schneller als geplant durchgeführt wird. Dies ist in der Regel mit einer Erhöhung der Kosten verbunden, den sogenannten Beschleunigungskosten.