Kritischer Weg
Kritischer Weg
Der Kritische Weg ist grundsätzlich in jeder Art der Netzplandarstellung vorhanden, auch wenn er in einem reduzierten Netzplan (z.B. Meilensteinplan) auf Informationen außerhalb des Diagramms beruht.
Die Planung nach der Methode des Kritischen Wegs (Critical Path Method, CPM) ist ursprünglich mit der Darstellung des Netzplans als Vorgangspfeil-Netzplan verknüpft. In dieser sind die Vorgänge als Pfeile dargestellt und die Ereignisse als Knoten.
Wesentlich weiter verbreitet ist die Metra-Potential-Methode (MPM) mit der Darstellung des Projektverlaufes im Vorgangsknoten-Netzplan. Hier sind die Knoten Vorgänge, während die Pfeile die Anordnungsbeziehungen darstellen.
Die algorithmische Ermittlung des Kritischen Wegs ist unabhängig von der gewählten Netzplanvariante, er wird lediglich unterschiedlich visualisiert.
Im Gegensatz zur Theorie der Netzplantechnik empfiehlt es sich in der Praxis, jeden Weg, dessen Pufferzeit unterhalb eines zu definierenden Schwellenwerts liegt, wie den kritischen Weg zu behandeln. Damit kann vorausschauend vermieden werden, dass durch eingetretene Risiken auf bisher nicht berücksichtigten Wegen das Projekt in Gefahr gerät. Die Folge einer solchen erweiterten Definition des kritischen Wegs führt allerdings dazu, dass in einem Projekt mehrere quasi kritische Wege gleichzeitig existieren können.
Durch eine Fehlübersetzung des englischen Begriffs "critical path" findet sich häufig auch die Bezeichnung "kritischer Pfad" – korrekt nach DIN 69900:2009-1 ist ausschließlich "kritischer Weg".
- DIN 69900-1:1987
- DIN 69900:2009-01