Knowledge Management im Unternehmen: Wissen ist Information in Bewegung

Wissensmanagement bedeutet in seiner Kurzform: Die richtige Information zur rechten Zeit an die richtige Person bringen. Der Weg dorthin ist oft steinig, die Umsetzung hat Auswirkungen auf alle Unternehmensbereiche. Dennoch wird der Wissensvorsprung für Unternehmen in Zukunft zunehmend für ihre Marktposition entscheidend sein. Ute Kuhlmann gibt einen Überblick, welche Faktoren wichtig sind, damit Wissensmanagement Erfolg hat. Das Beispiel eines mittelständischen Betriebs zeigt zudem, dass sich Wissensmanagement auch mit einfachen Maßnahmen praktizieren lässt.

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Knowledge Management im Unternehmen: Wissen ist Information in Bewegung

Wissensmanagement bedeutet in seiner Kurzform: Die richtige Information zur rechten Zeit an die richtige Person bringen. Der Weg dorthin ist oft steinig, die Umsetzung hat Auswirkungen auf alle Unternehmensbereiche. Dennoch wird der Wissensvorsprung für Unternehmen in Zukunft zunehmend für ihre Marktposition entscheidend sein. Ute Kuhlmann gibt einen Überblick, welche Faktoren wichtig sind, damit Wissensmanagement Erfolg hat. Das Beispiel eines mittelständischen Betriebs zeigt zudem, dass sich Wissensmanagement auch mit einfachen Maßnahmen praktizieren lässt.

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Auf eine Kurzformel gebracht, bedeutet Wissensmanagement: Die richtige Information zur rechten Zeit an die richtige Person bringen. Das ist jedoch leichter gesagt als getan. Nicht darin, dass keine Informationen vorhanden sind, liegt das Problem. Im Gegenteil: Die Herausforderung besteht darin, wichtige Informationen aus riesigen, unstrukturierten Datenmengen herauszufiltern. Diese Informationen sollen in Wissen überführt werden, das genau dort verfügbar ist, wo es gebraucht wird. Der Wissensvorsprung wird für Unternehmen immer stärker über ihre Marktposition entscheiden. Deshalb ist der Aufbau eines funktionierenden Knowledge Management-Systems (KM-Systems) ein Erfolgsthema von zunehmender Wichtigkeit.

Formen des Wissens

Wissen ist ein weit gespannter Begriff, den man nur durch seine verschiedenen Ausprägungen definieren kann. Im Bereich von Unternehmen gibt es Fachwissen, Projekt- und Methodenwissen, Branchen- und Marktkenntnisse, Wissen um die eigene Firma, ihre Produkte und Prozesse, ihre Partner und Lieferanten und nicht zuletzt das Wissen um den Kunden. Des Weiteren unterscheidet man zwischen explizitem, formulierbarem Wissen und implizitem Wissen. Letzteres spielt sich vor dem Hintergrund menschlicher Erfahrungen ab und bezeichnet damit auch die Dimension situationsgebundener Kreativität und Intelligenz. Wissensaufbau folgt einer Spiralenstruktur: Durch Wahrnehmung formen Menschen abstrakte Datensätze zu nützlichen Informationen um. In ihrem Denken wird daraus Wissen, das sie als Grundlage für Entscheidungen und Handlungen einsetzen können. Diese liefern ihrerseits Erfahrungen und bringen damit neue Fakten und Daten hervor.

Wissen ist keine feste Materie, sondern eine veränderliche Größe, die von aktiver Teilnahme und Austausch lebt. Wissen, das stagniert oder zurückgehalten wird, kann sich nicht weiterentwickeln. Die Qualität einer Wissensdatenbank hängt deshalb von ihrer Aktualität, Skalierbarkeit und Verfügbarkeit ab. Das macht eine Bewertung von Informationen notwendig, da falsche oder nicht verwertbare Inhalte in der Wissensbasis das Vertrauen ihrer Benutzer schmälert. Sie wird uninteressant und somit nicht mehr gepflegt. Die Dynamik all dieser beteiligten Faktoren stellt technische Lösungen vor die größten Probleme.

Technische Lösungen an der Basis

Laut Experten haben technische Lösungen am Thema Wissensmanagement einen Anteil von lediglich 20%-30%. Systeme sind nun einmal nicht in der Lage, die Vielschichtigkeit menschlicher Erfahrung adäquat abzubilden. Doch sie stellen eine beachtliche Unterstützung dar, um Wissen zu identifizieren und zu generieren, es teilbar und nutzbar zu machen und vor Wissensverlust zu schützen. Und sie helfen, Doppelarbeit zu vermeiden. Die Auswahl und Kombination technischer Systeme muss auf die jeweiligen Anforderungen und Voraussetzungen eines Unternehmens zugeschnitten werden. Zum Einsatz kommen hier beispielsweise:

  • Dokumentenmanagement-Systeme: Systeme zur Handhabung und Verwaltung elektronisch gespeicherter Dokumente
  • Groupware-Programme für PC-Benutzergruppen, deren Mitglieder gemeinsam an Projekten arbeiten
  • Data-Warehousing: Datenverwaltungssystem
  • Data Mining: Analyse großer Datenmengen, um die Beziehungen der Daten untereinander festzustellen
  • Internet und Intranet
  • Wissenskarten: Verzeichnisse von Wissensträgern, -beständen, -quellen und -strukturen bzw. -anwendungen
  • Gelbe Seiten (Yellow Pages): Datenbanksystem mit Wissensträgerkarten, in denen das Zusammenspiel von Fach-, Methoden, Sozial- und personaler Kompetenz der Mitarbeiter beschrieben wird.
  • Künstliche Intelligenz (KI): Nachbildung bestimmter Aspekte menschlicher Intelligenz auf Computersystemen.
  • Enterprise Information Portal (EIP): Internet-basierte, multifunktionale Informationsplattform, die eine Vielzahl von Einzelsystemen vereinigt und Mitarbeitern, Partnern und Lieferanten unternehmensübergreifend alle Inhalte anbietet, die sie für die Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen.

Wissensmanagement als Wettbewerbsfaktor

Nahezu jede Unternehmensberatung führt Angebote zum Management von Wissen in ihrem Portfolio auf. Die Ausschöpfung dieser Ressource soll eine höhere Produktivität, stärkere Innovationspotenziale, kürzere Entwicklungszyklen und eine verbesserte Kundenorientierung freisetzen. Dennoch ist heute nicht einmal jede dritte Führungskraft bereit, nennenswerte Ausgaben für diesen Bereich zu reservieren. Immerhin erfordert die Einführung eines KM-Systems nicht nur Investitionen in technische Lösungen, sondern sieht eine Umstrukturierung der gesamten Unternehmenskultur vor. Solche Umwälzungen werden in Zeiten wirtschaftlicher Katerstimmung nur vorsichtig in Angriff genommen. Dem gegenüber steht die Frage, wer sich heute noch leisten kann, im zunehmenden "Informationssmog" unterzugehen und damit seine Orientierung in immer anspruchvolleren Märkten zu verlieren. Mehr denn je steigt der Wert eines Unternehmens proportional zur Qualifizierung seiner Wissensarbeiter und mehr denn je ist man darauf angewiesen, Kundeninformationen und -verhalten auszuwerten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Experten prophezeien dem Wissensmanagement daher eine blühende Zukunft. Bis zum Jahr 2003 werden weltweit mehr als 75% der Global-2000-Unternehmen Knowledge Management Prozesse und Techniken implementiert haben, besagt eine Studie der META Group (Der Markt für Knowledge Management in Deutschland, Juli/August 2001). Auch die trübe Marktlage der letzten Monate soll diese optimistische Prognose nicht nachhaltig beeinflussen.

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