Zukunftsbaum

English
Future Reality Tree, FRT

Der Zukunftsbaum visualisiert die Zusammenhänge zwischen einer geplanten Veränderung und den erwarteten positiven Auswirkungen, den sog. "Desirable Effects" (DE). Er dient zur logischen Simulation der Auswirkungen einer Veränderung mit dem Ziel, positive Effekte zu verstärken und negativen Auswirkungen vorzubeugen. Sein Einsatz steigert bei den Stakeholdern die Zuversicht, dass die Veränderung sinnvoll ist und den erwarteten Nutzen bringen wird. Der Zukunftsbaum ist eine Methode der Theory of Constraints und kann z.B. zusammen mit dem Gegenwartsbaum, dem Voraussetzungsbaum und dem Negativen Zweig verwendet werden.

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Zukunftsbaum

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Future Reality Tree, FRT

Der Zukunftsbaum visualisiert die Zusammenhänge zwischen einer geplanten Veränderung und den erwarteten positiven Auswirkungen, den sog. "Desirable Effects" (DE). Er dient zur logischen Simulation der Auswirkungen einer Veränderung mit dem Ziel, positive Effekte zu verstärken und negativen Auswirkungen vorzubeugen. Sein Einsatz steigert bei den Stakeholdern die Zuversicht, dass die Veränderung sinnvoll ist und den erwarteten Nutzen bringen wird. Der Zukunftsbaum ist eine Methode der Theory of Constraints und kann z.B. zusammen mit dem Gegenwartsbaum, dem Voraussetzungsbaum und dem Negativen Zweig verwendet werden.

Zukunftsbaum
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Einsatzmöglichkeiten

  • Simulation der Auswirkungen einer Veränderung bzw. des idealen Systemverhaltens nach einer Veränderung
  • Logische Prüfung der Sinnhaftigkeit von Veränderungsprojekten
  • Darstellung der positiven Auswirkungen einer Veränderung (z.B. eines Veränderungsprojekts oder einer Regeländerung)
  • Identifikation von Lücken im Change-Plan
  • Logische Analyse von vermuteten kausalen Zusammenhängen, um zuverlässigere Vorhersagen zu treffen
  • Monitoring einer mit dem Zukunftsbaum simulierten Veränderung oder Entwicklung, um Abweichungen frühzeitig zu erkennen und nachsteuern zu können

 

Ergebnisse

  • Zuversicht, dass die geplante Veränderung sinnvoll ist oder (seltener) die Erkenntnis, dass sie verworfen werden sollte.
  • Diagramm der kausalen Zusammenhänge zwischen Veränderung und erwarteten positiven Effekten
  • Ergänzende Maßnahmen, die notwendig sind, um die Veränderung erfolgreich zu machen
  • Mögliche negative Nebeneffekte der Veränderung und wie sie verhindert werden können
  • Besseres, möglicherweise korrigiertes, Verständnis des Systems und seiner Wirkungszusammenhänge

Vorteile

Die logische Simulation der Auswirkungen ermöglicht eine risikolose Prüfung der Effektivität eines Veränderungsprojekts bevor signifikant Ressourcen investiert werden.
Ein positives Ergebnis der Analyse (die Veränderung hat signifikant positive und kaum oder keine negative Effekte) steigert die Motivation des Projektteams und erleichtert die Überzeugung von Entscheidungsträgern.
Die Identifikation von negativen Nebeneffekten erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Veränderung mehr positive als unbeabsichtigte negative Effekte hat – und ermöglicht bei lokalen Veränderungen auch die Minimierung negativer Auswirkungen auf andere Organisationsbereiche.
Die grafische Darstellung von komplexen Sachverhalten (Ursache-Wirkungsbeziehungen) ist leicht verständlich.
Die explizite Suche nach positiven Verstärkungskreisen erhöht die Nachhaltigkeit der Veränderung.

Durchführung: Schritt für Schritt

Im Folgenden wird die Anwendung des Zukunftsbaums zur Prüfung, Verbesserung und Verfolgung der Effekte von Veränderungsprojekten beschrieben, angelehnt an H. William Dettmers Anleitung in: "The Logical Thinking Process: A Systems Approach to Complex Problem Solving", ASQ Quality Press, 2007.

Schritt 1: Definieren Sie das System!

Wenn Sie bereits einen Gegenwartsbaum für Ihr Thema erstellt haben, können Sie direkt mit dem dabei definierten System und den erzielten Ergebnissen arbeiten.

Wenn Sie den Zukunftsbaum alleinstehend verwenden, klären Sie als erstes, worum es geht – welches System wollen Sie mit der Veränderung beeinflussen: Geht es um ein Unternehmen, eine Abteilung, eine Branche, ein Projekt, ein Produkt, eine zwischenmenschliche Beziehung?

Entsprechend können Sie die Grenzen des Systems festziehen: Was gehört zum System dazu? Was ist Teil des Systems, was ist Teil der Umwelt des Systems?

Dies liefert die Basis für Schritt 2 – je nach gewähltem System und Systemgrenzen wird Ihre Auswahl der erwünschten Effekte unterschiedlich sein.

Das hier verwendete Beispiel basiert auf Material aus: Techt, Uwe: Projects that Flow. Mehr Projekte in kürzerer Zeit: Die Geheimnisse erfolgreicher Projektunternehmen, 2015, ibidem-Verlag, Stuttgart.

Beispiel:

Sie haben vor einigen Monaten die neu geschaffene Position des Head of PMO (Project Management Office) eines Anlagenbauers angetreten. Ihre Aufgaben – ein PMO aufzubauen, die einzelkämpferisch arbeitenden Projektmanager zu einem Team zu machen und das Projektmanagement zu professionalisieren – erweisen sich schwerer als erwartet. Sie haben schon einiges versucht, aber für die Kunden sichtbare Verbesserungen konnten Sie noch nicht bewirken. Nach einem unangenehmen Gespräch mit der Geschäftsführung haben Sie eine systematische Analyse mit dem Gegenwartsbaum durchgeführt und sind zu dem Schluss gekommen:

Die Kernprobleme sind:

  • Das Unternehmen hat mehr Projekte versprochen als es schaffen kann
  • Die Projektmanager werden am Einzelprojekterfolg gemessen

Das zu betrachtende System ist in unserem Beispiel das Projektmanagement und die Projekte des Anlagenherstellers. Nicht dazu gehören: Produktion, Qualitätsmanagement, Human Ressources, usw.

Elemente des Systems sind somit alle Mitarbeitenden des PMOs und alle von diesen geleiteten Projekte. Aber auch alle Projekte, die innerhalb anderer Abteilungen stattfinden oder/und von Personen außerhalb des PMOs geleitet werden, sind Bestandteile des Systems. Ebenfalls gehören alle Projektbeteiligten und damit natürlich auch die Kunden dazu.

Nicht Teil des Systems, aber Elemente des Systemumfelds sind: alle Management-Funktionen mit Einfluss auf die PM-Prozesse (konkret Geschäftsleitung, Controlling und Qualitätsmanagement), sowie alle nicht projektbeteiligten Bereiche und Mitarbeitende des Standorts.

Aufgabengebiete