ERAF-Systemdiagramm

Synonyme

ERAF Systems Diagram

Das ERAF-Systemdiagramm stellt die Elemente eines Systems und ihre Beziehungen grafisch dar. Dabei wird das System durch Entitäten (E=Entities), Relationen (R=Relations), Attribute (A=Attributes) und Flüsse (F=Flows) beschrieben. Die Methode hilft dabei, das System mit seinen Elementen und deren Wechselwirkungen besser zu verstehen. Einerseits fasst das ERAF-Systemdiagramm die zusammengetragene Information synthetisch in einem einzigen Diagramm zusammen, andererseits dient es dazu, konzeptionelle Fehler und Lücken analytisch zu erkennen.

ERAF Systemdiagramm
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ERAF-Systemdiagramm

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ERAF Systems Diagram

Das ERAF-Systemdiagramm stellt die Elemente eines Systems und ihre Beziehungen grafisch dar. Dabei wird das System durch Entitäten (E=Entities), Relationen (R=Relations), Attribute (A=Attributes) und Flüsse (F=Flows) beschrieben. Die Methode hilft dabei, das System mit seinen Elementen und deren Wechselwirkungen besser zu verstehen. Einerseits fasst das ERAF-Systemdiagramm die zusammengetragene Information synthetisch in einem einzigen Diagramm zusammen, andererseits dient es dazu, konzeptionelle Fehler und Lücken analytisch zu erkennen.

ERAF Systemdiagramm
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Einsatzmöglichkeiten

  • In frühen Projektphasen, insbesondere im Rahmen von Innovationsprojekten, um einen Überblick über das Thema der Veränderung zu erhalten
  • Visualisierung der Erkenntnisse aus Stakeholder-Gesprächen über das zu gestaltende System
  • Während der Erhebung von Anforderungen, um eine Landkarte der fachlichen Begriffe und ihrer Zusammenhänge zu erstellen
  • Zur Analyse von Systemen, um Probleme und Lücken darin zu erkennen und zu beheben

Die Methode kann sowohl im Rahmen von Workshops als auch von Einzelpersonen eingesetzt werden, um ein zu betrachtendes System besser zu verstehen. Das Wort "System" bezieht sich dabei auf den allgemeinen Begriff aus der Systemtheorie. ERAF-Systemdiagramme können für alle Arten von Systemen wie gesellschaftliche Gruppen, Organisationen, Märkte, Produkte, Projekte, Portfolios usw. erstellt werden.

Im Rahmen von Design Thinking wird die Methode häufig in einer frühen Phase eingesetzt, wenn es darum geht, die Erkenntnisse aus Kunden- oder Expertengesprächen im gesamten Design-Thinking-Team zusammenzufassen und zu visualisieren. Dabei kann auch gut erkannt werden, ob alle Informationen vollständig sind.

Ergebnisse

Ein Diagramm, das ein System mit seinen Entitäten, Relationen, Attributen und Flüsse darstellt und als Ausgangspunkt für Diskussionen und Verbesserungen dient.

Vorteile

Die Methode liefert eine schnelle Übersicht über die Elemente und Interaktionen in einem System.
Es gibt nur wenige Syntaxregeln, dadurch ist das Diagramm schnell erklärt und kann auch ohne Wissen über die Syntax intuitiv verstanden werden.
Das Diagramm fördert das gemeinsame Verständnis der Beteiligten für das System, da bei der Erstellung wichtige Diskussionen geführt werden müssen, um zu einem gemeinsamen Ergebnis zu kommen.

Durchführung: Schritt für Schritt

Das Akronym "ERAF" steht für Entitäten (engl. Entities), Beziehungen oder Relationen (engl. Relations), Eigenschaften oder Attribute (engl. Attributes) und Flüsse (engl. Flows). In einem ERAF-Systemdiagramm werden mit Hilfe dieser vier Diagrammelemente Systeme visuell dargestellt (Bild 1). Anhand eines Praxis-Beispiels erläutere ich, wie ein ERAF-Systemdiagramm in vier Schritten erstellt werden kann.

Visualisierungselemente des ERAF-Systemdiagramms
Bild 1: Visualisierungselemente des ERAF-Systemdiagramms

Beispiel: Präsentation eines neuen Geräts durch Influencer

Der Hersteller eines technischen Geräts möchte mithilfe von Influencer*innen seine Produkte einer neuen Zielgruppe vorstellen. Denken Sie z.B. an einen Hersteller von Fotokameras, der seine neuesten Geräte Influencer*innen zur Verfügung stellt, damit diese die Produkte testen und darüber Testberichte auf Social-Media-Plattformen veröffentlichen. Dabei handelt es sich um Profi- und Amateurfotograf*innen mit hoher Technikaffinität, die ihren Follower*innen nicht nur Bilder präsentieren, sondern auch von ihren eigenen Erfahrungen berichten und deshalb hohe Glaubwürdigkeit genießen.

Schritt 1: Identifizieren Sie die Entitäten des Systems!

Der erste Schritt besteht darin, die Entitäten des Systems zu betrachten. Entitäten sind die "Subjekte" im System, wie Menschen, Gruppen, Orte aber auch abstrakte Dinge.

Die Anzahl der Entitäten ist prinzipiell nicht beschränkt. Das Diagramm ist jedoch am sinnvollsten, wenn es etwa fünf bis sieben Entitäten enthält. Besteht das System aus weniger Entitäten, ist die Darstellung möglicherweise so einfach, dass sie keine neuen Erkenntnisse bringt. Mehr als 7 Entitäten sind möglicherweise zu umfangreich. In diesem Fall könnte die Aussage an Klarheit gewinnen, wenn Sie sich nur auf die wesentlichen Entitäten konzentrieren oder mehrere Entitäten zu einer zusammenfassen.

Jede identifizierte Entität wird als Kreis oder Oval in dem Diagramm eingezeichnet und entsprechend beschriftet (Bild 1, gelbe Ovale).

Beispiele für Entitäten

In unserem Beispiel sind Entitäten der Hersteller selbst, die Influencer*innen, welche die Produkte testen, die Social-Media-Plattformen, auf denen die Produkttests veröffentlicht werden, Händler, über die das Produkt gekauft werden kann und die Kund*innen, die das Produkt kaufen sollen (Bild 2, gelbe Ovale).

Aufgabengebiete

Alle Kommentare (1)

Guest

Hallo Frau Gerstbach,
besten Dank für Ihren Beitrag. Besonders gefallen hat mir die Prägnanz Ihrer Beschreibung.
Anbei eine kleine weiterführende Ergänzung: Einige meiner attributiven Modelle, in denen ebenfalls verstärkende Rückkopplungsschleifen vorhanden waren habe ich mit dem I-Modler umgesetzt. Die Eleganz hierbei ist es, dass die zu betrachtende Blase automatisch, fokussiert und mit deren Inputs dargestellt werden kann. Dieser Ansatz hilft um sich in den jeweiligen Bestandteilen des Systems hineinzuversetzen und deren Flüsse zu simulieren. Ebenso kann hierbei die Wirkung der Systeme über die Zeit dargestellt werden. Natürlich gilt es auch hier, die geschätzten Annahmen zu testen und zu hinterfragen um daraus zu lernen, da natürlich kein Modell die Zukunft voraussagen kann.