Morphologischer Kasten – Zwicky-Box

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Morphological Box, Zwicky Choice Boxes

Synonyme

Zwicky-Box

Der Morphologische Kasten oder die Zwicky-Box ist eine kreative Technik zur Identifizierung und Analyse von Lösungsansätzen für die Entwicklung neuer Produkte oder Prozessabläufe. Ein funktionsübergreifendes Team generiert mit dieser Methode systematisch und umfassend innovative Lösungen. Die systematische Analyse der Elemente eines Problems oder einer Herausforderung bewirkt ein umfassendes und detailliertes Verständnis der Aufgabenstellung, um anschließend die effektivsten Lösungen oder Konzepte zu identifizieren.

Methode Morphologischer Kasten
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Morphologischer Kasten – Zwicky-Box

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Morphological Box, Zwicky Choice Boxes

Synonyme

Zwicky-Box

Der Morphologische Kasten oder die Zwicky-Box ist eine kreative Technik zur Identifizierung und Analyse von Lösungsansätzen für die Entwicklung neuer Produkte oder Prozessabläufe. Ein funktionsübergreifendes Team generiert mit dieser Methode systematisch und umfassend innovative Lösungen. Die systematische Analyse der Elemente eines Problems oder einer Herausforderung bewirkt ein umfassendes und detailliertes Verständnis der Aufgabenstellung, um anschließend die effektivsten Lösungen oder Konzepte zu identifizieren.

Methode Morphologischer Kasten
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Einsatzmöglichkeiten

Der Morphologische Kasten dient zur systematischen Ideenfindung in allen Situationen, bei denen kreative Lösungen oder neue Konzepte benötigt werden. Die Methode wird am besten in einem funktionsübergreifenden, interdisziplinären Team eingesetzt, um umfassende, innovative Lösungen zu generieren. Der Morphologische Kasten kann mit vielen anderen Kreativitätsmethoden kombiniert werden oder im Rahmen von anderen Vorgehensweisen zur Konzeptentwicklung eingesetzt werden, z.B. beim Design Thinking. Der Aufwand hängt ab von der Komplexität der Aufgabenstellung, insbesondere von der Zahl betrachteter Komponenten und der Art ihrer Wechselwirkungen.

  • Produktentwicklung: Identifikation und unterschiedliche Kombination von Komponenten oder Merkmalen eines Produkts, um für dessen Neu- oder Weiterentwicklung vielfältige Varianten zu erstellen
  • Werbestrategie und Marketing: Identifikation und Kombination verschiedener Marketinginstrumente (wie Preisgestaltung, Werbung, Promotion usw.), um neue Marketingideen oder -strategien zu entwickeln
  • Prozessoptimierung: Identifikation und Kombination unterschiedlicher Prozessschritte oder -elemente, um effizientere oder kosteneffektivere, variantenbasierte Prozessabläufe zu definieren
  • Webdesign, Software-Architektur und -Design: Identifikation und Kombination verschiedener Elemente, um neue und einzigartige IT-Designs zu erstellen
  • Forschung und Entwicklung: Variation und Rekombination unterschiedlicher Untersuchungsparameter, um neue Impulse, Ideen, Ansätze oder Konzepte zu generieren

Ergebnisse

  • Liste einer großen Anzahl möglicher Lösungsoptionen mit vielfältigen Varianten
  • Neue oder aktualisierte Liste von kategorisierten Produktmerkmalen
  • Identifizierte kritische Merkmale des Problems oder Produkts, die für den Erfolg oder die Funktionalität entscheidend sind
  • Visualisierungen von Zusammenhängen als Beitrag zum Verständnis der zugrunde liegenden Probleme oder Zusammenhänge
  • Reduzierte Komplexität des betrachteten Systems: Die Strukturierung des Problems, des Produkts oder der Situation in Hauptkomponenten und Variable kann dazu beitragen, die Komplexität zu reduzieren.
  • Möglicherweise neue und einzigartige Lösungen, die nicht offensichtlich sind

 

Vorteile

Durch das kollaborative Arbeiten bringen alle ihre Ideen ein und finden gemeinsam vielseitige neue Teillösungen die zu Konzepten und Lösungsansätzen entwickelt werden können.
Die strukturierte Untersuchung aller möglichen Kombinationen der Komponenten oder Merkmale liefert eine variantenreiche Palette von Lösungsmöglichkeiten.
Das spielerische Rekombinieren von Merkmalen oder Varianten, die bisher nicht miteinander kombiniert wurden, fördert die Kreativität und generiert neue sowie unkonventionelle Lösungen und Konzepte.
Das einfache Vorgehen ermöglicht es auch Personen ohne Vorkenntnisse, die Methode schnell und vielseitig einzusetzen

Durchführung: Schritt für Schritt

Der Morphologische Kasten oder die Zwicky-Box ist eine Methode zur systematischen Zerlegung von Prozessen und Produkten, die dabei hilft, alternative Varianten zu ermitteln und kreative neue Konzepte zu generieren. Durch die Einbeziehung aller beteiligten Personen und ihrer Kompetenzen können so innovative Lösungen entwickelt werden, die zur Verbesserung von Prozessführungen und Produkten beitragen.

Deshalb ist die sorgfältige Vorbereitung des Workshops entscheidend für seinen Erfolg. Dies umfasst die Identifizierung des Problems oder Ziels, die Auswahl des Teams und die Bereitstellung der notwendigen Ressourcen.

Empfohlener Ablauf des Methodeneinsatzes
Bild 1: Empfohlener Ablauf des Methodeneinsatzes

Die meisten Beschreibungen des Morphologischen Kastens konzentrieren sich lediglich auf das Finden vielversprechender Kombinationen der zahlreichen Merkmale. Darüber hinaus ist es jedoch für den erfolgreichen Einsatz bedeutend, sowohl den Kontext seines Einsatzes angemessen zu berücksichtigen als auch die Voraussetzungen für kreative Innovationen zu schaffen.

Im Folgenden beschreibe ich deshalb den Ablauf eines Workshops, der dem in Tabelle 1 und Bild 1 dargestellten, roten Faden folgt. Je nach Aufgabenstellung und Kontext können Sie diesen roten Faden erweitern, mit Iterationen versehen oder auch straffen.

Tabelle 1: Roter Faden für einen Kreativ-Workshop mit Morphologischem Kasten

Schritt

Aufgabe

Workshop planen und organisieren

Aufgabenstellung und Ziel definieren, Team zusammenstellen, Dauer und Ablauf planen, Raum und Materialien organisieren, Moderation festlegen

Icebreaker, Abholen der Teilnehmenden

Einstimmen der Teilnehmenden auf den Workshop und Anregen des kreativen Denkens

Einführung, Vorstellen der Methode

Vorstellung des Workshops, Erklärung der Methode und Zielsetzung

Problemdefinition

Festlegen des Problems, das gelöst werden soll, Klären von Hintergründen und Kontext

Festlegen der Hauptkategorien

Sammeln und Auswählen der Hauptkategorien, die für die Lösung des Problems relevant sind.

Identifikation der Variablen

Strukturierung der Hauptkategorien in relevante Variablen

Kreative Ideenfindung

Generieren von Ideen für mögliche Ausprägungen der Variablen

Bewertung der Machbarkeit

Bewertung der Ideen hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit und Effektivität

Erstellen möglicher Konzepte

Kreative Kombination der gefundenen Ideen zu neuen Konzepten

Bewertung der Kombinationsmöglichkeiten

Vergleich, Diskussion, Bewertung und ggf. Priorisierung der gefundenen Konzepte

Abschluss und Auswertung

Zusammenfassung der Ergebnisse und Abschluss des Workshops

Schritt 1: Workshop planen und organisieren

Eine sorgfältige Planung des Workshops stellt sicher, dass die Teilnehmenden in ihren unterschiedlichen Bezügen zum Thema abgeholt werden und genügend Zeit haben, ihre Ideen auszudrücken. Wenn eine iterative Bearbeitung der Problemstellung geplant ist, ggf. sogar in mehreren Workshops, sollten Sie dies ebenfalls vorab berücksichtigen und den Teilnehmenden mitteilen.

Ziel und Aufgabenstellung

Der Einsatz des Morphologischen Kastens oder der Zwicky-Box ist meist in einen Problemlösungsprozess oder Entwicklungsprozess eingebunden, bei dem Elemente eines Produkts, der Ablauf eines Prozesses oder die Ausprägungen von Produktfeatures untersucht werden sollen.

Daher ist es für die Workshop-Planung wichtig, eine genaue Zielvorstellung zu haben. Bei deren Entwicklung helfen vielfältige Methoden, je nachdem, ob es um die Behebung von Fehlern oder um eine Innovation handelt. Informieren Sie die Teilnehmenden geeignet über diesen Kontext. Möglicherweise ist es sinnvoll, dass Sie ausgewählte Informationen darüber in die Unterlagen des Workshops einbinden oder sogar im Workshopraum platzieren

Bei einer kreativen Methode können auch Umwege zum Ziel führen. Damit dieses nicht aus den Augen verloren wird, sollte das Ziel nach Möglichkeit gut sichtbar im Workshopraum platziert werden. Z.B. können Sie ein Flipchart-Papier mit der Zielsetzung an die Wand kleben.

Zusammensetzung des Teams

Bemühen Sie sich um eine möglichst heterogene Zusammensetzung des Teams. Diese Verschiedenartigkeit kann dabei helfen, neue Ideen zu generieren, die wiederum als Anregungen für weitere Ideen dienen. Neue Perspektiven können auch verhindern, dass immer wieder die gleichen Problemlösungsansätze propagiert werden.

Achten Sie darauf, dass alle Personen in die Auswahl einbezogen werden, die mit dem betrachteten Produkt oder Prozess befasst sind. Ebenso ist es wichtig, dass Personen mit dem benötigten Fachwissen am Workshop teilnehmen. Zusätzlich können weitere Teilnehmende, die nicht aus dem Spannungsgefüge der Problemlösung kommen, bereichernde Sichtweisen einbringen.

Dauer und Ablauf

Planen Sie rechtzeitig Termin, Dauer und Ablauf des Workshops. Der zeitliche Rahmen und die Agenda des Workshops hängen von Umfang und Komplexität der Aufgabenstellung, Anzahl der Teilnehmenden und deren zeitlicher Verfügbarkeit sowie von der Reichweite der zu treffenden Entscheidung ab.

Teilen Sie den Aufbau und die Strukturierung des Workshops vorab allen Teilnehmenden zur Einstimmung und Vorbereitung rechtzeitig mit.

Unterstützung bei der Vorbereitung des Workshops bietet Ihnen z.B. die Methodenbeschreibung "Workshop".

Raum und Materialien

Wenn der Workshop vor Ort durchgeführt wird, kümmern Sie sich frühzeitig um die Reservierung und um die entsprechende Ausstattung. Stellen Sie sicher, dass alle Teilnehmenden die notwendigen Informationen und Materialien haben, um effektiv arbeiten zu können.

Bei einem Online-Workshop sind Vorbereitung und Test des virtuellen Arbeitsraums wichtig. Wenn technische Schwierigkeiten den Beginn verzögern oder die Teilnehmenden mit der Bedienung nicht zurechtkommen, raubt dies dem Team die Energie für die eigentliche Aufgabe.

Aufgabengebiete