

Kill Your Company ist eine Brainstorming-Methode, bei der zunächst destruktive Ideen gesammelt werden, um diese anschließend ins Positive zu kehren. "Kill" steht hierbei für die Boykottierung eines Vorhabens. Die spielerische Herangehensweise, gegen das eigene Ziel zu arbeiten, macht den Teilnehmenden Spaß und fördert die Kreativität. Der Perspektivenwechsel von destruktiver zu konstruktiver Betrachtung verstärkt zudem die Wahrnehmung von Gefahren und ermöglicht so frühzeitige Gegenmaßnahmen.
Kill Your Company ist eine Brainstorming-Methode, bei der zunächst destruktive Ideen gesammelt werden, um diese anschließend ins Positive zu kehren. "Kill" steht hierbei für die Boykottierung eines Vorhabens. Die spielerische Herangehensweise, gegen das eigene Ziel zu arbeiten, macht den Teilnehmenden Spaß und fördert die Kreativität. Der Perspektivenwechsel von destruktiver zu konstruktiver Betrachtung verstärkt zudem die Wahrnehmung von Gefahren und ermöglicht so frühzeitige Gegenmaßnahmen.
Innerhalb eines Workshops sammeln Kleingruppen (bis ca. fünf Personen) mit Kill Your Company ergänzende Ideen zu konkreten Vorhaben und erarbeiten Maßnahmen zur Risikobehandlung. Beim größeren Gruppen sollten diese in Kleingruppen aufgeteilt werden. Die Methode ist einfach durchzuführen und dauert ca. eine halbe bis eine Stunde.
Beispiele für die Anwendung von Kill your Company sind u.a.:
Die Gesprächsleitung sollte – insbesondere für größere Gruppen – Moderationserfahrung haben.
Es empfiehlt sich, "Kill Your Company" in Form eines Portfolios (durch zwei Achsen aufgespanntes Quadrat, das in vier Quadranten aufgeteilt ist) auf einer freien Fläche zu visualisieren, z.B. an einer Wand, Metaplanwand oder einem Whiteboard. Auf dieser Arbeitsfläche werden Ideen erstellt, Zuordnungen diskutiert und bei Bedarf schnell ausgetauscht. Je nach Teilnehmerzahl und Art des Aufbaus werden folgende Materialien benötigt:
Mit gängigen Online-Lösungen zur synchronen Dokumentenbearbeitung können auch verteilte Teams die Methode durchführen. Hierzu benötigen alle Teammitglieder einen Online-Zugang und das gleiche Tool-Set.
Dark Horse Innovation: Digital Innovation Playbook. Das unverzichtbare Arbeitsbuch für Gründer, Macher und Manager, Murmann Publishers GmbH, 5. Aufl., 2016
Kill Your Company wird im Rahmen eines Arbeitstreffens eingesetzt. Hierfür können Sie die Methode Workshop verwenden.
Als Gruppengröße empfehle ich eine Richtgröße von maximal fünf Personen. So kommen alle Teilnehmenden zu Wort und Diskussionen halten sich im Rahmen. Bei größeren Gruppen unterteilen Sie diese in Kleingruppen von bis zu fünf Personen. Bereiten Sie für jede Kleingruppe eine Portfolio-Darstellung vor (s.u.). Eine parallele Ideengenerierung zum gleichen Thema ist so ohne weiteres möglich.
Bereiten Sie eine Arbeitsfläche mit einem Portfolio vor (Bild 1). Dimensionieren Sie die Größe der Fläche passend zur Zahl der teilnehmenden Personen und entsprechend der Größe des vorbereiteten Schreibmaterials (Haftnotizen, Papier …). Ich empfehle, mindestens die ungefähre Fläche einer Metaplanwand zu verwenden. Damit haben Sie ausreichend Platz für Karten oder Haftnotizen.
Wählen Sie Achsenbezeichnungen, die für das betrachtete Thema und den gewählten Einsatzzweck geeignet sind. Geeignete Kombinationen sind z.B.:
Teilen Sie die so gebildete Fläche in vier Quadranten ein. Diese dienen der Einsortierung entstandener Ideen. Sie können die Quadranten wie in Bild 1 dargestellt beschriften oder eine andere, zu Ihrer Aufgabenstellung besser passende Beschriftung wählen.
In einem Workshop sollen Ideen gesammelt werden, wie die Informations-Sicherheit in einem Unternehmen gefördert werden kann. Die Teilnehmenden sind informiert, welche Maßnahmen bisher umgesetzt wurden. Die Information erfolgte direkt und indirekt:
Die Leiterin des Workshops möchte erfahren, welche weiteren Fallstricke es geben kann und wie eine praktikable Lösung aussehen könnte. Der Teilnehmerkreis besteht aus Personen mehrerer Abteilungen, die teilweise keinen bewussten Bezug zum Thema haben. Gerade von diesen Personen erwartet sie sich Einsichten, die bisher in Expertenrunden noch nicht betrachtet wurden. Vor allem erhofft sie sich Erkenntnisse, die sich über den Arbeitsalltag in den entsprechenden Tätigkeitsbereichen der Personen ergeben.
Für den Workshop steht ein Raum zur Verfügung. Die Workshopleiterin bereitet an den Wänden mit Krepp-Klebeband Portfoliodarstellungen vor. Das Band verwendet sie, um die Achsen darzustellen. Die Beschriftungen schreibt sie auf Haftnotizen und bringt sie an den entsprechenden Stellen an.
Die Gruppe besteht aus neun Personen. Da sie mit einer Gruppengröße von maximal fünf Personen arbeiten möchte, bereitet die Workshopleiterin zwei Portfolios vor (für eine Vierer- und eine Fünfer-Gruppe).
Sie leiten im ersten Schritt den Workshop ein. Hierzu erklären Sie zunächst den betrachteten Gegenstand. Sie erläutern, dass es im Endergebnis darum geht, Ideen zu finden, wie das Thema erfolgreich behandelt oder umgesetzt werden kann.
Erläutern Sie anschließend die grundlegenden Regeln eines Brainstormings:
Bei Bedarf finden Sie hierfür weitere Hinweise in der Methodenbeschreibung Brainstorming.
Erläutern Sie nun mit Hilfe der vorbereiteten Visualisierung die Aufgabenstellung, destruktive Ideen zu sammeln. Gehen Sie zunächst auf die Achsenbeschriftungen des Koordinatensystems ein und erklären Sie, was Sie damit genau meinen. Wenn Sie die Einteilung in Quadranten verwenden, stellen Sie diese kurz vor. Sie können auch anhand einer einfachen Aufgabenstellung aus dem Alltag Beispiele für destruktive Ideen und ihre Bewertung geben (z.B.: Kuchen backen – Salz statt Zucker verwenden).
Erklären Sie den Teilnehmenden den Ablauf des Sammelns und Einsortierens der Ideen: Im Gegensatz zum klassischen Brainstorming ordnet die Gruppe demokratisch die gefundenen Ideen in die Quadranten ein. Eine neue Idee wird also auf eine Haftnotiz geschrieben und dann gleich im Koordinatensystem positioniert (siehe Bild 2).
Spielen Sie der Gruppe einen exemplarischen Ablauf vor, um das Vorgehen klar zu machen: Beschreiben Sie dazu eine Haftnotiz mit einer passenden destruktiven Idee. Lesen Sie die Idee vor. Machen Sie einen Vorschlag, an welcher Stelle des Portfolios Sie Ihre Idee einsortieren würden. Befragen Sie die Gruppe exemplarisch, ob Ihre Einschätzung geteilt wird. Wenn ja, ist der richtige Platz für Ihre Idee gefunden. Wenn nicht, unterbreiten Sie einen neuen Vorschlag entsprechend des Feedbacks aus der Gruppe.
Es geht in der Methode nicht darum, eine exakte Einordnung im Koordinatensystem zu bestimmen. Eine ungefähre Bestimmung und Lokalisierung der Idee in die entsprechenden Quadranten reicht aus.
Geben Sie einen vorausschauenden Hinweis darauf, dass die Methode nach der Generierung destruktiver Ideen noch weiter geht. Im nächsten Schritt wird zu den gesammelten Ideen eine "positive Wendung" durchgeführt, um das eingangs beschriebene Ziel des Workshops zu erreichen.
Bevor Sie mit dem Sammeln destruktiver Ideen beginnen, bilden Sie bei Bedarf Kleingruppen. Wenn Sie mit mehreren Gruppen arbeiten, ist es wichtig, dass die Gruppen bei der Durchführung die Zeitfenster genau einhalten. So können Sie als Moderator(in) auch mit größeren Gruppen arbeiten.
Die Workshopleiterin geht kurz auf Absicht und Ziel des Workshops ein. Es gibt Handlungsbedarf zur Informations-Sicherheit. Sie möchte die verschiedenen Berührungspunkte des Teilnehmerkreises mit dem Thema ausnutzen, um neue Ideen für die Verbesserung der Informations-Sicherheit zu sammeln.
Sie hat sich für die Achsenbeschriftungen X: Umsetzbarkeit und Y: Auswirkung entschieden und erklärt den Teilnehmenden das Prinzip der Visualisierung:
"Je leichter sich Ihre destruktive Idee umsetzen lässt – sei es im Sinne Aufwand oder Ressourcen, desto besser. Am Anfangspunkt der Achse stehen die Ideen, die schwer umzusetzen sind. Am Ende der Achse stehen die Ideen, die leicht umzusetzen sind.
Je höher die Auswirkung Ihrer destruktiven Idee ist – sei es im Sinne Schadenspotential oder Vermeidung von Informations-Sicherheit, desto besser. Am Anfangspunkt der Achse stehen die Ideen, die eine kleine Auswirkung bedeuten. Am Ende der Achse stehen die Ideen, die aller Voraussicht nach eine hohe Auswirkung haben werden.
So ergibt sich die Einordnung Ihrer Ideen: Die besten, destruktiven Ideen erscheinen im rechten, oberen Quadranten des Portfolios, die harmlosen Ideen links unten."
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