Inspiration Cards
Inspiration Cards ergänzen das traditionelle Brainstorming um neue, kreative Aspekte. Die auf Karten notierten Fragen regen die Teilnehmer dazu an, eine Problemstellung aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Hierzu versetzen die Fragen die Teilnehmer in andere Rollen oder fiktive, sogar utopische Szenarien.
Inspiration Cards
Inspiration Cards ergänzen das traditionelle Brainstorming um neue, kreative Aspekte. Die auf Karten notierten Fragen regen die Teilnehmer dazu an, eine Problemstellung aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Hierzu versetzen die Fragen die Teilnehmer in andere Rollen oder fiktive, sogar utopische Szenarien.
Einsatzmöglichkeiten
Inspiration Cards dienen als Ergänzung zu traditionellen Methoden der Ideenfindung wie z.B. Brainstorming, Brainwriting, Methode 6-3-5 oder Mindmapping.
Typische Einsatzbereiche sind z.B. Design Thinking Workshops und Produktentwicklungsprojekte.
Ergebnisse
- Neue Ideen bzw. Ansätze zur Problemlösung oder Ideenfindung
- Neue Ideen, die anschließend weiter entwickelt werden können
Vorteile
Durchführung: Schritt für Schritt
Schritt 1: Bereiten Sie die Inspiration Cards vor!
Stellen Sie sich ein Set an Karten mit entsprechend inspirierenden Fragen zusammen. Sie können hierzu einfache Moderationskarten verwenden oder auch hochwertige Karten, die sie z.B. anschließend laminieren. Sie können die Karten nur mit der Frage beschriften oder diese zusätzlich mit einer aussagekräftigen Grafik illustrieren. Ihrer Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt – seien Sie kreativ und "toben Sie sich aus"!
Wenn Sie bereits Inspiration Cards aus vorangegangenen Workshops haben, sortieren Sie zunächst veraltete oder unpassende Karten aus. Wählen Sie dann Ihnen für die Teilnehmer und das Umfeld geeignet erscheinende Karten aus. Ergänzen Sie dieses Set bei Bedarf mit neu erstellten Karten. Sie sollten für eine Sitzung insgesamt ca. zehn bis zwanzig Karten zusammenstellen.
Anregungen für mögliche, inspirierende Fragen gibt Ihnen Bild 1. Um den Teilnehmern neue Perspektiven aufzuzeigen, gibt es im Wesentlichen drei Fragetypen: Rollenkarten, Vorstellungskarten und Negative Karten. Die folgende Beschreibung der Fragetypen dient lediglich dazu, Ihre Kreativität anzuregen. Selbstverständlich können Sie weitere Fragetypen entwickeln.
Rollenkarten: "Was würde … tun?"
Rollenkarten regen die Teilnehmer dazu an, sich in reale oder fiktive Personen bzw. Rollen zu versetzen und aus deren Perspektive heraus die Aufgabe zu lösen. Achten Sie darauf, dass die Teilnehmer die Personen kennen, sie sich in diese hineinversetzen können und von ihnen zu Assoziationen angeregt werden.
Grundsätzlich spielt es keine Rolle, ob Sie Politiker (z.B. Angela Merkel oder Donald Trump), Sportler (z.B. Boris Becker), Unternehmer (z.B. Bill Gates) oder berühmte Persönlichkeiten auf der Welt der Musik, des Theaters oder der Kultur (z.B. Angelina Jolie) hernehmen. Sie können auch Unternehmen als Rollen betrachten: Wie würde die Lösung von Starbucks, BMW, Apple, Tesla oder der Bundeswehr aussehen? Auch der eigene Firmenchef, der Chef des Hauptmitbewerbers oder andere Stakeholder können Rollen darstellen. Schließlich können Sie auch allgemeine, nicht mit konkreten Personen verknüpfte Rollen verwenden: Wie würde ein Kleinkind, ein Großvater oder ein geschiedener Ehepartner handeln? Alles ist denkbar!
Sie können im Vorfeld nicht wissen, ob Ihre Karte funktioniert oder nicht. Das müssen Sie aushalten. Es wird auch Karten geben, die in der einen Gruppe funktionieren, in der anderen nicht. Zwei plakative Beispiele sollen dies veranschaulichen:
- Je nachdem, ob Sie die Rollenkarte "Wie würde sich ein Obdachloser mit diesem Problem auseinandersetzen?" in einem Workshop mit Bank-Managern oder mit Sozialarbeitern einsetzen, werden Sie komplett unterschiedliche Ergebnisse erhalten.
- Die Rollenkarte "Was würde Boris Becker tun?" kann ebenfalls völlig unterschiedliche Reaktionen hervorrufen: Für die einen ist er ein Vorbild an Einsatz und Kampfgeist, für die nächsten einer der erfolgreichsten Sportler Deutschlands, für wiederum andere ein Hallodri und für die nächsten jemand, der nicht mit Geld umgehen kann.
Probieren Sie auch ggf. Extreme aus – grundsätzlich sind der Methode keine Grenzen gesetzt. Achten Sie aber stets aus das Umfeld und die Teilnehmer des Workshops.
Beispiel: Wenden Sie die Methode bei einem Unternehmen in der Schweiz an, könnten gute Rollenkarten z.B. "Roger Federer", "Friedrich Dürrenmatt" oder "DJ Bobo" sein.
Vorstellungskarten: "Stell Dir vor, dass … ! Was würdest Du dann tun?"
Vorstellungskarten versetzen die Teilnehmer in eine neue Situation, in der geltende Grenzen überwunden, die Rahmenbedingungen verändert oder Gesetze außer Kraft gesetzt sind.
Sie können völlig realitätsfremde Fragen formulieren, wie z.B.: "Was wäre, wenn Menschen fliegen könnten, unsichtbar wären oder schneller laufen könnten als ein Gepard? Was wäre, wenn die physikalischen Gesetze nicht mehr gelten würden? Wenn unten und oben oder links und rechts vertauscht wären? Sie können auch übertreiben – denken Sie z.B. an Science-Fiction-Szenarien. So unsinnig die Vorstellung auch klingen mag, sie kann ein Impuls für eine neue, bahnbrechende Idee sein. Und wenn nicht, ist es auch nicht schlimm, da "Quatsch machen" oft unsere Fantasie anregt und gerade dadurch bessere Lösungen erzeugen kann.
Betrachten Sie auch die Rahmenbedingungen, unter denen Ihr Projekt stattfindet: z.B. Ressourcenengpässe, Termindruck, Budgetdeckelung, "schwierige" Kooperationspartner oder "Altlasten". Befreien Sie Ihr Team für einen Augenblick von blockierenden Zwängen wie z.B.: "Stellen Sie sich vor, sie hätten alles Geld der Welt. Wie würden Ihre Ideen dann aussehen?"
Oft gibt es bei Produktentwicklungen technische Hindernisse oder sogar als unüberwindbar bezeichnete Grenzen. Bei der Elektromobilität ist dies z.B. die geringe Speicherdichte der Batterien. Sprengen Sie diese Grenzen zumindest für eine Runde freien, kreativen Denkens: Wenn pro Kilogramm Batterie 50 km Reichweite möglich wären, wie würden wir dann ein Auto bauen?
Um die gewohnten Grenzen des Denkens zu durchbrechen, können Sie auch mit Emotionen spielen: Wie würde die lustigste Idee aussehen? Was wäre die traurigste Lösung? Welche Lösung würde bei Youtube die Massen begeistern?
Negative Karten: "Wie schade ich …?"
Negative Inspiration Cards drehen die Aufgabenstellung ins Negative und fordern die Teilnehmer dazu auf, destruktive Ideen zu formulieren. Sie können sich z.B. fragen, wie Sie Ihren Kunden am meisten schaden können oder wie Sie Ihre Firma frei nach dem Motto "Kill your Company" zugrunde richten können. Zu einem späteren Zeitpunkt versuchen Sie dann, die generierten negativen Ideen in positive umzuwandeln, bzw. positive Aspekte aus dem Negativen abzuleiten.
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