Wie halten Sie es mit der Ethik?
Ich bin der Auffassung, gerade in unserer "4.0-Welt" muss dem Thema Ethik wieder viel mehr Beachtung geschenkt werden. Wir sollten viel häufiger kritisch hinterfragen, ob etwas, nur weil es möglich ist, auch tatsächlich umgesetzt werden muss. Und auch wenn die Antwort ja ist, gibt es noch einiges zu klären, z.B. in welcher Form, unter welchen Voraussetzungen und mit welchen Regeln? Diese Auseinandersetzung betrifft alle Berufsgruppen, besonders aber auch uns Projektmanagerinnen und Projektmanager.
Wie halten Sie es mit der Ethik?
Ich bin der Auffassung, gerade in unserer "4.0-Welt" muss dem Thema Ethik wieder viel mehr Beachtung geschenkt werden. Wir sollten viel häufiger kritisch hinterfragen, ob etwas, nur weil es möglich ist, auch tatsächlich umgesetzt werden muss. Und auch wenn die Antwort ja ist, gibt es noch einiges zu klären, z.B. in welcher Form, unter welchen Voraussetzungen und mit welchen Regeln? Diese Auseinandersetzung betrifft alle Berufsgruppen, besonders aber auch uns Projektmanagerinnen und Projektmanager.
Ich bin der Auffassung, gerade in unserer "4.0-Welt" muss dem Thema Ethik wieder viel mehr Beachtung geschenkt werden. Wir sollten viel häufiger kritisch hinterfragen, ob etwas, nur weil es möglich ist, auch tatsächlich umgesetzt werden muss. Und auch wenn die Antwort ja ist, gibt es noch einiges zu klären, z.B. in welcher Form, unter welchen Voraussetzungen und mit welchen Regeln? Diese Auseinandersetzung betrifft alle Berufsgruppen, besonders aber auch uns Projektmanagerinnen und Projektmanager.
Denn Projektmanagement hat oft Einfluss auf die Lebensqualität von Menschen und auf gesellschaftliche Veränderungen. Projektmanagerinnen und Projektmanager haben somit häufig weitreichenden Einfluss. Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Handlungen und Entscheidungen an Grundwerten ausrichten. Dabei sind folgende Aspekte zu beachten:
Ethik ist sehr subjektiv
Die Ethik wird häufig als praktische Philosophie bezeichnet, weil sie sich mit dem Handeln der Menschen auseinandersetzt. Was ethisches Handeln aber konkret auszeichnet, hängt sehr von der jeweiligen Kultur und den gesellschaftlich akzeptierten Werten ab, sowie von den individuellen persönlichen Werten. Es gibt kein allgemein gültiges Regelwerk, so wie es auch nicht nur eine Wirklichkeit/Wahrheit gibt. Was ethisch und was unethisch ist, ist oftmals sehr subjektiv.
Man sollte daher niemals davon ausgehen, dass alle Stakeholder, Teammitglieder und sonstigen Umwelten das gleiche Ethikverständnis haben. Wie unterschiedlich Einstelllungen sein können, sieht man deutlich am Beispiel Roboter: In Asien gilt er als Freund und ist häufig sogar schon eine Art Familienmitglied. In Amerika wird er als wirkungsvolles Hilfsmittel gesehen. Und in Europa gilt er meist als Feind – als Jobkiller und Gefahr für die Menschheit.
Die eigenen ethischen Werte kennen und regelmäßig reflektieren
Jeder Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens ein eigenes Regelwerk, seine eigene Ethik. Jeder sollte sich der Grundlagen und Werte, aus denen sein persönliche Regelwerk besteht, bewusst sein. Sie hängen sowohl von dem jeweiligen Charakter, als auch von der eigenen Identität ab, und werden von der Umwelt mitgeprägt.
Denn nur wer die eigenen ethischen Werte kennt, kann sich jene Grenzen setzen, bis zu denen er oder sie – sowohl privat als auch beruflich – zu gehen bereit ist. Natürlich ist die eigene Ethik auch veränderbar. Und sie adaptiert sich durchaus auch unbewusst. Regelmäßige, kritische Reflektion ist daher wichtig. Hilfreich kann dabei professionelles Coaching sein.
Die Richtlinien seiner Organisation kennen und abgleichen
Mittlerweile haben viele Unternehmen einen Wertekatalog und Leitlinien festgeschrieben, nach denen sie agieren. Zusätzlich stellen die gesetzlichen und/oder freiwilligen Compliance Richtlinien eine ethische Orientierungshilfe dar. Wie die Werte, Leitlinien und Compliance Vorgaben gelebt, kontrolliert und etwaiges Fehlverhalten sanktioniert werden, erfahren wir als Angestellte jedoch meist erst im Arbeitsalltag.
Es ist aber wichtig, sowohl die formellen als auch die informellen Richtlinien der Organisation, für die man als Projektmanagerin/Projektmanager tätig ist, zu kennen. Und sie mit den eigenen ethischen Werten sowie mit jenen des Projektteams abzugleichen.
Unterschiede sollten wir ehrlich kommunizieren. Denn wenn die Ethikwelten zu weit auseinanderklaffen, ist eine gute Zusammenarbeit schwer möglich. Unterstützen beim Abgleich, bei der Kommunikation und bei etwaigen Adaptions- und Anpassungsschritten kann auch hier ein externer Coach.
Spielregeln für das eigene Projektteam erstellen und leben
Projekte stellen eine temporäre Organisation dar. Dadurch ergibt sich auch eine gewisse Handlungsautonomie mit eigener Moral. Deshalb müssen eigene Spielregeln erstellt und gelebt werden. Diese sollten natürlich zu den Wertvorstellungen des Unternehmens und der Teammitglieder passen, sind aber selten identisch.
Neben der Erstellung sind die Umsetzung in der Praxis und die regelmäßige Reflexion wichtig. Ziele und Nutzen des Projekts sind dabei ebenso zu hinterfragen, wie die Art und Weise der Zusammenarbeit. Stetige Anpassungen sollten wir nicht als Ausnahme, sondern als die Norm ansehen.
Erfahren Sie mehr über Ethik im Projektmanagement bei der Eröffnungskeynote unseres diesjährigen pma focus im Oktober in Wien. Diese hält Prof. Dr. Sarah Spiekermann, Institutsvorstand BWL und Wirtschaftsinformatik der Wirtschaftsuniversität Wien zum Thema "Ethische Technik – Herausforderungen für das Projektmanagement von Morgen".