Ende des Iran-Embargos: Es darf nicht nur ums Business gehen!
Ende des Iran-Embargos: Es darf nicht nur ums Business gehen!
"Congressional review of the #IranDeal is complete.
We can now take the next steps
in making the world a safer place."
@TheIranDeal, Twitter-Account
des Weißen Hauses, 17.9.2015
Woran denken Sie als erstes, wenn Sie "Iran" hören? An das langwierig ausgehandelte und intensiv diskutierte Atomwaffenabkommen, an den High-Tech-Virus Stuxnet, an Ayatollahs, an den Schah, an das Computerspiel Prince of Persia? Es gibt nur wenige Länder, die so viele unterschiedliche, ja widersprüchliche Bilder und Assoziationen bei uns hervorrufen wie der Iran.
Deutschland und Iran verbinden lange – und stets kontrovers bewertete – Beziehungen auf politischer, kultureller und wirtschaftlicher Ebene. Man denke nur an den Schah-Besuch im Sommer 1967 oder die Berichte über die illegale Lieferung deutscher Waffen an den Iran während des seit 2007 bestehenden Embargos. Das aktuelle deutsch-iranische Verhältnis steht im Spannungsfeld zwischen der radikal anti-israelitischen Haltung der iranischen Führung auf der einen Seite und dem wachsenden kulturellen Austausch und einem wachsenden Handel auf der anderen Seite.
Seit der Ankündigung, dass das Wirtschaftsembargo gegen den Iran 2016 auslaufen wird, sehen viele deutsche Unternehmen große Chancen darin, bestehende Geschäftsbeziehungen aus- und neue aufzubauen. Wichtige Informationen für diese Vorhaben hat die Nahost-Expertin Dr. Brigitte Moser-Weithmann in ihrem zweiteiligen Beitrag " Gut gerüstet für Projektarbeit und Geschäfte im Iran" zusammengestellt. Im ersten Teil erhalten Sie einen tiefen Einblick in die – von der Religion maßgeblich beeinflussten – sozialen Strukturen und in die wirtschaftliche Situation des Iran.
Der Beitrag macht deutlich, dass man dem Iran, vor allem aber den Iranern nicht gerecht wird, wenn man nur auf das Business schaut. Wenn die Welt durch das Atomabkommen "a safer place" werden soll, dann müssen diese Beziehungen nachhaltig und vor allem tragfähig gestaltet werden. Nur so können kulturelle, gesellschaftliche und letztlich auch politische Entwicklungen in Gang gesetzt und begleitet werden, die ein friedliches und für beide Seiten nutzbringendes Miteinander dauerhaft ermöglichen.
Viel Vergnügen beim Lesen wünschen Ihnen
Petra Berleb und das Team des Projekt Magazins
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