
DI Dr. Wolfgang Richter
17.05.2017
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LeSS ist ein Skalierungs-Framework, das auf Scrum basiert. Anwender koordinieren damit mehrere Teams, die ein Produkt entwickeln. Ziel ist es, mit möglichst wenig Regeln auszukommen und Prozesse schlank zu halten. In Teil 1 hat Ihnen Dr. Wolfgang Richter die idealen Rahmenbedingungen und das Basismodell für bis zu acht Teams vorgestellt. In Teil 2 lernen Sie nun Less Huge kennen und erfahren, wie Sie mit sechs Maßnahmen beide Varianten einführen können.
LeSS ist ein Skalierungs-Framework, das auf Scrum basiert. Anwender koordinieren damit mehrere Teams, die ein Produkt entwickeln. Ziel ist es, mit möglichst wenig Regeln auszukommen und Prozesse schlank zu halten. In Teil 1 hat Ihnen Dr. Wolfgang Richter die idealen Rahmenbedingungen und das Basismodell für bis zu acht Teams vorgestellt. In Teil 2 lernen Sie nun Less Huge kennen und erfahren, wie Sie mit sechs Maßnahmen beide Varianten einführen können.
Die Erfinder von LeSS, Craig Larman und Bas Vodde, erkannten rasch, dass es natürliche Grenzen für Skalierungsansätze gibt. Will man einem einzigen Product Owner die Verantwortung für ein umfangreiches Produkt übertragen, so stößt man auf die kognitive Grenze der Übersicht. Das bedeutet, je größer ein Produkt ist und je komplexer die Teile davon sind, desto schwieriger wird es für eine einzelne Person, die Übersicht zu behalten. Somit wird es auch schwieriger, die Sortierung wertoptimiert durchzuführen.
LeSS soll das Minimum an Prozess darstellen. Die Koordination von mehr als acht Teams benötigt jedoch auch mehr Prozess. Statt LeSS mit optionalen Elementen zu "verunreinigen", entstand mit LeSS Huge ein zweites Framework für noch größere Vorhaben. LeSS Huge baut auf LeSS auf und definiert weitere Regeln, um sehr große Produktentwicklungsvorhaben agil umsetzen zu können. LeSS Huge wird als passend für Vorhaben mit mehr als acht Teams erachtet, wobei acht keine magische Zahl ist, sondern ein aus vielen Jahren Beobachtung resultierender Erfahrungswert der Autoren von LeSS.
Ebenfalls stößt man bei sehr umfangreichen Produkten an die Grenzen der effektiven Kommunikation. Wird ein Produkt z.B. von 120 Teams gleichzeitig entwickelt, sind gemeinsame Meetings aller Teams kaum mehr möglich und auch logistisch schwer durchführbar.
In der Praxis kommt es aber sehr selten vor, dass Produkte von mehr als 20 bis 30 Teams entwickelt werden. Ist das der Fall, kann über eine Gliederung des Produkts in mehrere Teilprodukte oder Produktlinien nachgedacht werden. Grundsätzlich geht LeSS bei der Produktdefinition von "je breiter desto besser" aus, allerdings muss Rücksicht auf die organisatorische Machbarkeit genommen werden.
Die Regeln von LeSS Huge ergänzen die Regeln von LeSS. LeSS Huge stellt somit eine Erweiterung von LeSS dar.
Um LeSS erfolgreich einzuführen, ist es wichtig, drei Ansätze zu berücksichtigen:
Bei diesem Ansatz geht es um die Selektion der Organisationseinheiten und Teams, die für die Adoption vorgesehen sind. LeSS Huge empfiehlt den Schritt-für-Schritt Ansatz im Gegensatz zum "Big Bang", bei dem das gesamte Unternehmen nach einer langen Vorbereitung umgestellt wird. Die Einführung von LeSS mit bis zu acht Teams sollte auf einmal durchgeführt werden, da die Anzahl der beteiligten Personen überschaubar ist.
LeSS Huge Adoptions beginnen mit etwa 50 Personen in der Produktentwicklung. Vorteilhaft ist, dass dabei die Umstellung trotz der Größe des Gesamtvorhabens überschaubar bleibt. Es können Erfahrungswerte für die weiteren Organisationseinheiten genutzt werden. Mögliche Schwierigkeiten können so vor dem nächsten Schritt bereits eliminiert werden.
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17.05.2017
Steffen
17.05.2017