Konzepte aus der Transaktionsanalyse Kommunikation verstehen und bewusst gestalten mit dem Ich-Zustands-Modell
"Immer soll ich mich nach Dir richten – mit mir kann man es ja machen." Klingt nach einem trotzigen Kind? Stimmt, doch auch Erwachsene kommunizieren z.T. auf der Kind-Ebene. Im Projektalltag ist diese Form der Kommunikation allerdings nur selten erfolgreich. Elisabeth Wagner zeigt Ihnen in diesem Beitrag, wie Sie mithilfe der Transaktionsanalyse die Kommunikation in Ihrem Projektteam analysieren und bewusst steuern.
Management Summary
Als Mitglied erhalten Sie die wichtigsten Thesen des Beitrags zusammengefasst im Management Summary!
Inhalt
- Die verschiedenen Ich-Zustände – Struktur- und Funktionsmodell der Transaktionsanalyse
- Die Auswirkung der Ich-Zustände auf den Erfolg von Kommunikation
- Kommunikationsverläufe nach dem Ich-Zustandsmodell
- Transaktionen bewusst durchkreuzen
- Bewusste Beachtung der Ich-Zustände im Teamprozess
- Selbst-Coaching
- Fazit
- Literatur
Konzepte aus der Transaktionsanalyse Kommunikation verstehen und bewusst gestalten mit dem Ich-Zustands-Modell
"Immer soll ich mich nach Dir richten – mit mir kann man es ja machen." Klingt nach einem trotzigen Kind? Stimmt, doch auch Erwachsene kommunizieren z.T. auf der Kind-Ebene. Im Projektalltag ist diese Form der Kommunikation allerdings nur selten erfolgreich. Elisabeth Wagner zeigt Ihnen in diesem Beitrag, wie Sie mithilfe der Transaktionsanalyse die Kommunikation in Ihrem Projektteam analysieren und bewusst steuern.
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- Die verschiedenen Ich-Zustände – Struktur- und Funktionsmodell der Transaktionsanalyse
- Die Auswirkung der Ich-Zustände auf den Erfolg von Kommunikation
- Kommunikationsverläufe nach dem Ich-Zustandsmodell
- Transaktionen bewusst durchkreuzen
- Bewusste Beachtung der Ich-Zustände im Teamprozess
- Selbst-Coaching
- Fazit
- Literatur
Ein offener Austausch auf Augenhöhe ist für eine erfolgreiche Teamarbeit im Projekt unverzichtbar. Deshalb sollten Sie bei Aussagen wie den folgenden hellhörig werden: "Wenn ich mich nicht um alles selbst kümmere" oder: "Meine Meinung interessiert hier ja sowieso keinen!"
Was solche Sätze über die Kommunikationsbeziehung zwischen den Beteiligten aussagen, was sie für den Gesprächsverlauf bedeuten und wie wir diesen aktiv beeinflussen können, sind zentrale Themen der Transaktionsanalyse. Ihr Konzept der Ich-Zustände liefert eine aufschlussreiche und praxisnahe Theorie zum Verständnis von individueller Persönlichkeit und zwischenmenschlicher Kommunikation.
Was verbirgt sich hinter dem Begriff?
"Transaktionsanalyse" – klingt kompliziert und theorielastig? Mag sein, aber zu Unrecht! Eric Berne, der Begründer der Transaktionsanalyse war ein Pionier darin, Psychologie auch Laien zugänglich zu machen. Obwohl seine Konzepte durchaus komplex sind (zumindest teilweise), war es ihm wichtig, sie allgemein verständlich zu formulieren. Denn er wollte Schluss machen mit Psychologie als "Geheimwissen", das von studierten Fachleuten auf Patienten bzw. Klienten angewandt wird, ohne dass diese wissen, was da eigentlich mit ihnen geschieht.
Mit der Transaktionsanalyse können Menschen anhand psychologischer Konzepte ihre erlebte Wirklichkeit analysieren, verstehen und verändern. Der grundlegende Begriff "Transaktion" lässt sich ebenfalls einfach entschlüsseln: Eine Transaktion ist eine Kommunikationseinheit zwischen zwei Menschen, bestehend aus Anrede bzw. Stimulus und Reaktion. A: "Es regnet." B: "Ja, schon wieder." Das ist eine Transaktion. Jede Reaktion kann wieder die Funktion einer Anrede haben: B: "Ja, schon wieder." A: "Aber morgen soll es aufhören." Auch das ist eine Transaktion.
Eine fortlaufende Unterhaltung besteht also aus ineinander verketteten Transaktionen. Das Untersuchen dieses Ablaufs dient der Transaktionsanalyse als Schlüssel, um den Erfolg von Kommunikation zu verstehen und zu steuern – für Projektbeteiligte in vielen Situationen ein wertvolles Wissen!
Ich-Zustände als bestimmender Kommunikationsfaktor
Unter einem Ich-Zustand versteht Eric Berne die Art, wie jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt erlebt und sich verhält. Bei der Beobachtung von Kommunikation stellte er fest, dass die Menschen im Gespräch ihre Haltung, ihre Stimmlage und Anschauungen immer wieder deutlich verändern. Er identifizierte drei grundlegend verschiedene Ich-Zustände, zwischen denen der Mensch hin und her wechselt: Eltern-Ich, Erwachsenen-Ich, Kind-Ich.
Stellen Sie sich zum Verständnis einmal folgende Situation vor:
Projektleiterin Kerstin arbeitet gerade daran, die Aufgaben neu zu priorisieren und die Zeitplanung zu überarbeiten, denn wegen unerwarteter Kundenaufträge hat man ihr am Vortag drei Projektmitarbeiter abgezogen. Ganz nach der Devise: "Customer First". Auf einmal geht die Tür auf und ihr Auftraggeber Hans kommt ins Zimmer gestürmt: "Ah, da bist Du ja Kerstin. Hör mal, so geht das nicht. Ich habe noch immer keine neue Planung von Dir. Morgen früh liegt die bitteschön auf meinem Tisch. Zahlen, Termine etc. Die Geschäftsführung will sich morgen früh damit befassen."
Dazu stellen Sie sich nun folgende mögliche Reaktionen von Kerstin vor:
- "Also ich habe gelernt, dass man erst mal Hallo sagt, wenn man zur Tür hereinkommt! Und bis morgen früh geht hier gar nichts."
- "Hör mal, langsam bin jetzt echt mit meinen Nerven am Ende. Erst nimmt man mir mal eben drei Leute weg – mit mir kann man das ja machen – und jetzt soll ich offensichtlich auch noch zaubern!"
- "Das Interesse freut mich, aber bis morgen früh kann ich Dir nur die grobe Richtung skizzieren. Ich muss erst klären, ob und wer seine Kapazität noch erhöhen kann. Was hältst Du davon, dass ich Dir bis morgen eine kurze Zusammenstellung mache, welche Prioritäten ich setzen will? Ich komme auch gerne zu diesem Punkt zur Besprechung dazu."
Hand aufs Herz: Wie hätten Sie reagiert? Könnten Sie erklären, warum die eine Möglichkeit der Kommunikation Erfolg versprechender ist als die andere? Und wie oft erleben Sie, dass Vorgesetzte, Kollegen oder Mitarbeiter mal vernünftig, analysierend und problemlösend auftreten, andere Male aber wie ein Kind – zumindest im übertragenden Sinne – mit dem Fuß aufstampfen oder wie ein Oberlehrer auftreten? Die Transaktionsanalyse nach Eric Berne liefert ein Konzept, das es ermöglicht, mit solchen Situationen umzugehen.
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