Souverän in Konfliktsituationen Mit dem Drama-Dreieck aktiv Verantwortung übernehmen
Wurden Sie von einem Kollegen oder Vorgesetzten schon einmal überrumpelt und haben sich anschließend geärgert, dass Sie nicht souverän reagieren konnten? Dann haben Sie die Rolle des "Opfers" im Drama-Dreieck eingenommen. Damit Sie künftig in solchen Konfliktsituationen souveräner agieren, stellt Ihnen Dr. Jörg Preußig das Modell des Drama-Dreiecks vor und gibt Tipps für den Projektalltag.
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Souverän in Konfliktsituationen Mit dem Drama-Dreieck aktiv Verantwortung übernehmen
Wurden Sie von einem Kollegen oder Vorgesetzten schon einmal überrumpelt und haben sich anschließend geärgert, dass Sie nicht souverän reagieren konnten? Dann haben Sie die Rolle des "Opfers" im Drama-Dreieck eingenommen. Damit Sie künftig in solchen Konfliktsituationen souveräner agieren, stellt Ihnen Dr. Jörg Preußig das Modell des Drama-Dreiecks vor und gibt Tipps für den Projektalltag.
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"Warum hat er mich während der Präsentation so auflaufen lassen?" oder "Warum habe ich nicht souveräner reagiert?" – wenn Ihnen diese Gedanken nach einer Konfliktsituation durch den Kopf gehen, sind Sie währenddessen wahrscheinlich in eine Opferrolle geschlüpft. Das fühlt sich nicht gut an. Wenn Sie künftig anders mit schwierigen Situationen umgehen möchten, kann Sie das Drama-Dreieck dabei unterstützen.
Das Drama-Dreieck
Das Drama-Dreieck stammt aus der Transaktionsanalyse, einem psychologischen Modell zur Erklärung sozialen Verhaltens und beschreibt, dass wir in Konfliktsituationen in drei Rollen schlüpfen: Den Verfolger, den Retter und das Opfer. Versucht jemand, Sie in die Rolle des Opfers zu drängen, können Sie dies durch gezielte Gesprächsführung abwehren. Wie das geht, möchte ich Ihnen anhand der folgenden zwei Beispiele verdeutlichen:
Beispiel 1:
Vielleicht kennen Sie die folgende Situation aus Ihrem Arbeitsalltag: Ihr Chef kommt in Ihr Büro gestürmt und fragt, ob Sie sich bereits um dieses und jenes gekümmert haben. Sie sind gerade mit einer anderen Sache beschäftigt und etwas überrumpelt. Als Sie beginnen zu erklären, wie der Stand der Dinge ist, werden Sie schon nach dem nächsten Thema gefragt. Noch bevor Sie dazu kommen, auch darauf zu antworten, gibt Ihr Chef Ihnen Anweisungen, was Sie als nächstes tun sollen. Das verpackt er als gute Ratschläge. Er schlägt Ihnen z.B. vor, wen Sie anrufen können. Schon rauscht er wieder hinaus – und Sie bleiben mit einem negativen Gefühl zurück.
Beispiel 2:
Das folgende Beispiel aus dem Projektalltag ist ähnlich gelagert: Während eines Meetings stellen Sie eine Lösungsvariante für ein bestimmtes Problem vor. Ein Kollege argumentiert, dass es an dieser Stelle eine viel bessere Möglichkeit mit dieser und jener Technologie gibt. Aus Erfahrung wissen Sie, dass er sich häufig als Helfer in der Not darstellt, ohne je wirklich aktiv zu Lösungen beizutragen. Nach einer oberflächlichen Diskussion greift der Projektleiter ein und entscheidet, dass Sie sich das Thema gemeinsam mit dem „hilfreichen“ Kollegen anschauen. Da Sie wissen, dass bei der Sache vermutlich wieder nichts herauskommt, schließt die Diskussion für Sie mit einem negativen Gefühl.
Vielleicht tröstet es so manchen, zu erfahren, dass es vielen ähnlich geht. Beide Situationen laufen nach einem Schema ab, einem wohlbekannten Grundmuster der Interaktion zwischen Menschen, das uns sowohl im Privat- als auch im Berufsleben begegnet. Das Gute daran: Hat man es verstanden, weiß man auch, wie man sich wehren kann.
Die Rollen im Drama-Dreieck
Doch wie sieht das Grundmuster nun genau aus? In beiden Fällen begann der Ablauf damit, dass jemand Sie in die Enge getrieben hat, indem er Ihre Handlungsfähigkeit oder Ihr Wissen anzweifelte. Im abstrakten Muster bekommt dieser jemand den Namen „Verfolger“. Der Verfolger hat Sie dann in eine passive Rolle gedrängt, die hier als „Opfer“ bezeichnet wird. Anschließend bekamen Sie von jemandem einen Ausweg aufgezeigt. Diesen jemand nennen wir „Retter“.
Das Muster besteht also aus drei Rollen sowie Beziehungen zwischen den Rollen. Sie bilden ein Dreieck, das Drama-Dreieck, wie es der Psychologe Eric Berne in seiner Transaktionsanalyse nannte. Nach seiner Theorie spielen alle Beteiligten im Drama-Dreieck mit, weil sie einen Vorteil davon haben. Der wichtige Unterschied zwischen den Rollen ist aber, dass Verfolger und Retter den Ablauf mit einem positiven Gefühl beenden, während das Opfer mit einem negativen Gefühl aus der Situation hervorgeht (siehe Grafik).
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Dr. Bernd Christensen
04.04.2018