
Thomas Mathoi
07.02.2018
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Das Building Information Modeling (BIM) gilt vielen als "Wundermittel" für Bauprojekte. Baumeisterin Adriane Gasteiger beschreibt aus ihrer zehnjährigen Erfahrung mit BIM, wie Sie Ihr erstes BIM-Projekt aufsetzen: Die Autorin liefert eine schrittweise Anleitung und schildert die größten Vorteile und Stolpersteine.
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Das Building Information Modeling (BIM) gilt vielen als "Wundermittel" für Bauprojekte. Baumeisterin Adriane Gasteiger beschreibt aus ihrer zehnjährigen Erfahrung mit BIM, wie Sie Ihr erstes BIM-Projekt aufsetzen: Die Autorin liefert eine schrittweise Anleitung und schildert die größten Vorteile und Stolpersteine.
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Die grundlegende Aufgabe des Projektmanagers eines Bauprojekts ist schnell erklärt: Er muss dafür sorgen, dass das Bauprojekt unter Einhaltung von Kosten, Zeit und Qualität abgewickelt wird. So banal die Beschreibung, so erschreckend vielschichtig zeigt sich dann aber häufig die Realität eines Bauvorhabens: Jede Fachdisziplin erzeugt eine gewaltige Menge Daten, die Vorstellungen und Bedürfnisse der Stakeholder sind teilweise widerstreitend und dazu kommen jederzeit unerwartete Änderungen. All das stellt den Bauprojektmanager täglich vor große Herausforderungen.
Wundermittel BIM?
Doch stellen Sie sich vor, es gäbe ein Werkzeug, das den Dschungel an Projektdaten in eine schön strukturierte Grünanlage verwandelt, in der Informationen automatisch geordnet werden und zusammen ein großes Ganzes ergeben; ein Werkzeug, das es jedem Projektbeteiligen ermöglicht, sich schnell einen Überblick zu verschaffen und gesuchte Daten – egal aus welcher Abteilung diese stammen – zu finden. Stellen Sie sich vor, es gäbe ein Werkzeug, das die Beteiligten an einen (virtuellen) Tisch setzt und zum Dialog zwingt. Genau dieses Wundermittel soll das sog. Building Information Modeling, kurz BIM, nach Vorstellung seiner Vertreter und insbesondere der für große Bauvorhaben verantwortlichen Politiker sein.
Der vorliegende Beitrag ist Ihre Gebrauchsanleitung für das "Wundermittel" BIM:
Als Tochter des BIM-Pioniers Anton Gasteiger und Gesellschafterin der b.i.m.m GmbH unterstütze ich seit fast zehn Jahren Unternehmen bei der Einführung und Umsetzung von BIM. In diesem Beitrag möchte ich Ihre Angst vor BIM, die meiner Meinung nach in erster Linie auf Unwissen beruht, mindern und Sie von den Vorzügen von BIM überzeugen. Meiner Meinung nach wird zu viel über BIM gesprochen, geschrieben und diskutiert, anstatt dass Baubeteiligte selbst ihre eigenen Erfahrungen mit BIM sammeln.
Die Verbreitung von BIM rund um den Globus
Die weltweilten Vorreiter beim Einsatz von BIM sind die USA und Australien; in beiden Ländern wird BIM bereits als Standard für Bauprojekte gesehen. In Europa gilt das ebenfalls englischsprachige Großbritannien als vorbildlich: Die dortige Regierung gründete bereits 2011 eine "BIM Task Group" und unterstützte mit öffentlichen Geldern die Einführung von BIM.
Seit 2016 ist die Abwicklung öffentlicher Bauwerke mit BIM in Großbritannien verpflichtend; die dafür notwendigen Vorgaben und Definitionen entwickelte die erwähnte Task Group. Weitere europäische Vorreiter sind die skandinavischen Länder Finnland, Norwegen und Dänemark, sowie die Niederlande. Auch dort wurden entsprechende Richtlinien definiert und wird BIM in zahlreichen Projekten umgesetzt.
Um BIM in Deutschland zu etablieren, gründete sich 2015 – unterstützt vom Bundesverkehrsministerium und buildingSMART Germany – die "planen bauen 4.0 GmbH". Gestartet als Zusammenschluss von 14 führenden Verbänden und Institutionen der Baubranche, gehören der Gesellschaft inzwischen 24 Verbände und 34 Unternehmen an. Planen bauen 4.0 entwickelte unter anderem einen Stufenplan, der festlegt, dass bis 2020 für alle neu geplanten Projekte BIM eingesetzt werden soll.
In Österreich wurde bereits 2015 eine BIM-Norm veröffentlicht (A6241-2), welche voraussichtlich eine Vorlage für eine VDI-Richtlinie und eine CEN-Norm bilden soll. Die Wirtschaftskammer Österreich unterstützt bereits BIM über Förderungen ("BIM-Beratungscheck"), um das Wissen über BIM zu verbreiten.
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