Teamentwicklung im Projekt – so klappt's
Ausschlaggebend für den Projekterfolg ist, dass sich die Zusammenarbeit im Projektteam gut entwickelt. Anhand der Phasen der Teamentwicklung von Bruce Tuckman zeigt Dr. Matthias Eberspächer, wie Sie als Projektleiter innerhalb eines Kick-off-Workshops Ihr Team beim jeweiligen Entwicklungsschritt optimal unterstützen. Im ersten Teil der Artikelserie erhalten Sie einen Überblick über das Teamentwicklungsmodell als Ganzes und erfahren, worauf es in der ersten Phase, der Orientierungsphase, ankommt.
Teamentwicklung im Projekt – so klappt's
Ausschlaggebend für den Projekterfolg ist, dass sich die Zusammenarbeit im Projektteam gut entwickelt. Anhand der Phasen der Teamentwicklung von Bruce Tuckman zeigt Dr. Matthias Eberspächer, wie Sie als Projektleiter innerhalb eines Kick-off-Workshops Ihr Team beim jeweiligen Entwicklungsschritt optimal unterstützen. Im ersten Teil der Artikelserie erhalten Sie einen Überblick über das Teamentwicklungsmodell als Ganzes und erfahren, worauf es in der ersten Phase, der Orientierungsphase, ankommt.
Teamentwicklung ist ein komplexer und nur zum Teil plan- und steuerbarer Prozess. Im Projektkontext kommt hinzu, dass das Umfeld, insbesondere der Auftraggeber, einen zügigen Beginn der produktiven Projektarbeit erwartet – denn niemand möchte dafür bezahlen und darauf warten, dass sich das Projektteam erst mal "selbst findet". Damit unterscheidet sich die Teamentwicklung in Projekten deutlich z.B. von der Teamentwicklung in einem Sportverein.
Der Auftraggeber erwartet vom Projektleiter, dass dieser im Rahmen der Projektinitialisierung das Team aufbaut, die Projektrollen besetzt, die Projektplanung durchführt und das Team möglichst umgehend damit beginnt, produktiv zu arbeiten. Und das alles möglichst "gleichzeitig". Die Teambildung sollte – wenn denn unbedingt erforderlich – parallel und "nebenbei" erfolgen.
Meiner Erfahrung nach finden sich Mitarbeiter allerdings in der Regel nicht von alleine zu gut funktionierenden Teams zusammen – und auch kein noch so gut funktionierendes Team ist von Beginn an außerordentlich leistungsfähig. Die gute Performanz eines Teams muss sich erst entwickeln. Doch wie funktioniert das? Und wie können Sie als Projektleiter diese Entwicklung positiv beeinflussen?
In diesem Artikel wird zwischen den Begriffen "Teambildung" und "Teamentwicklung" wie folgt unterschieden: Unter "Teambildung" wird die initiale Zusammenstellung von Mitarbeitern zu einer Projektgruppe verstanden sowie deren erstes Kennenlernen. Der Begriff "Teamentwicklung" dagegen umfasst den vollständigen Prozess der Bildung einer Gruppe aus einzelnen Mitarbeitern sowie die Aufrechterhaltung und Pflege der Teamstruktur über den gesamten Projektverlauf.
Der Artikeldreiteiler zeigt u.a., wie sich ein gutes Team innerhalb eines halb- bis eintägigen Workshops bilden kann, wenn es optimal zusammengestellt wurde und jeder guten Willens ist, seinen Platz in der Gruppe zu finden und sich einzufügen. Im Rahmen dieses Workshops können Sie außerdem das Team mit den Projektzielen vertraut machen und die Regeln für die Zusammenarbeit etablieren – eben "nebenbei"!
Auch wenn die Teamentwicklung damit abgeschlossen scheint, spielen auch im weiteren Projektverlauf Teamprozesse eine wichtige Rolle für den Projekterfolg, da sie die Performanz und die Dauer der guten Zusammenarbeit im Team mitbestimmen (siehe auch Gruppendynamik).
In diesem Artikel erhalten Sie Anregungen, wie Sie als Projektleiter innerhalb eines Kick-off-Workshops die Teambildung fördern können, welche Warnsignale während des Projektverlaufs wichtig sind und was Sie tun können, um die gute Zusammenarbeit im Projekt zu erhalten bzw. gegebenenfalls wiederherzustellen. Dazu lernen Sie die Phasen der Teamentwicklung nach dem bekanntesten und am meisten verbreiteten Modell zur Teamentwicklung kennen: der "Teamuhr" von Bruce Tuckman (Tuckman, 1965 und 1977).
Ursprünglich auf Basis von 50 überwiegend psychoanalytischen Studien zur Teamentwicklung von Therapie- und Patientengruppen entstanden, wird dieses Modell nunmehr seit 50 Jahren genutzt, um die Entwicklung von Gruppen und Teams, also auch von Projektteams, zu beschreiben. Es ist heute als Quasi-Standardmodell fest in vielen PM-Ausbildungen etabliert. Dieser Artikel beschreibt für jede Phase der Teamentwicklung Fehler, die häufig begangen werden, und erläutert, wie Sie diese als Projektleiter vermeiden können. Auch erhalten Sie konkrete Empfehlungen, wie Sie Ihrem Team beim jeweiligen Entwicklungsschritt optimal helfen können.
Erfolgreiche Teamentwicklung erfordert vom Projektleiter viel Fingerspitzengefühl für die zwischenmenschliche Beziehungsbildung. Eine Kenntnis der Teamentwicklungsphasen und gruppendynamischen Zusammenhänge, wie sie in diesem Beitrag und den empfohlenen Referenzen beschrieben werden, kann dabei zumindest teilweise fehlende persönliche Erfahrung kompensieren.
In diesem ersten Teil der Artikelserie erhalten Sie einen Überblick über das Teamentwicklungsmodell nach Tuckman als Ganzes, erfahren, was mit Ihrem Projektteam in der ersten Phase, der Orientierungsphase, passiert und erhalten Hilfestellung, wie Sie Ihr Team in dieser Phase am besten begleiten.
Teamuhr nach Bruce Tuckman
Nach dem Modell von Tuckman unterteilt sich die Teamentwicklung in fünf Phasen: die Orientierungsphase, die Machtkampfphase, die Organisationsphase, die Leistungsphase und die Auflösungsphase (Forming, Storming, Norming, Performing und Adjourning) (Tuckman, 1965 und 1977).
Tuckman unterscheidet zwischen beziehungsorientierten und aufgabenorientierten Tätigkeiten. Beziehungsorientierte Tätigkeiten zielen auf die Bildung und Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen der Teammitglieder untereinander ab sowie auf die Etablierung und den Erhalt der Gruppenstruktur. Aufgabenorientierte Tätigkeiten dienen dazu, Leistungen zu erbringen.
Isabell Erlenmaier
28.01.2013
Christian Bühlmann
30.01.2013
Matthias Eberspächer
30.01.2013
Markus Klein
31.10.2013