Für eilige LeserInnen: Gutes Geld für gute Leistung will jeder - Anton Huber zeigt, wie es geht.
Das Projekt ist erfolgreich beendet. Die Leistung ist abgenommen. Die Rechnung ist geschrieben. Kommt das Geld?
Was für den einen die mittlerweilen sprichwörtlichen "Peanuts" sind, bedeutet für den anderen das wirtschaftliche Überleben.
Und dennoch gibt es im Wirtschaftleben kaum ein größeres Tabuthema als Zahlungsausfälle und das Eintreiben berechtigter Forderungen. Die Publikation eines kompromittierenden Photos des Geschäftsinhabers in der Boulevardpresse dürfte vermutlich weniger geschäftsschädigend sein als das unter der Hand verbreitete Gerücht, dass er seine Forderungen konsequent einem Inkasso-Büro übergibt. Wer würde schon Geschäfte machen mit einem, der anderen die Geldeintreiber auf den Hals hetzt?
Ängste dieser Art führen dazu, dass viele Anbieter, die noch dazu unter hohem Konkurrenzdruck stehen, ihren Kunden bloß nicht mit unangenehmen Dingen die Laune verderben wollen. Ein Verhalten, das nur zu oft in den eigenen Ruin führt.
Anton Huber, selbst als freiberuflicher Berater in Sachen Unternehmensfinanzierung tätig, leistet mit seinem Buch "Forderungsmanagement" in dieser Situation ganze Aufklärungsarbeit. Forderungsmanagement beginnt nämlich nicht erst nach Abnahme des Projektergebnisses, sondern bereits bei der Projektplanung.
- Wie beurteilt man neue Geschäftspartner hinsichtlich ihrer Bonität?
- Wie erkennt man finanzielle Risiken?
- Wie sichert man Zahlungsverzögerungen und Zahlungsausfälle ab?
- Wie kann ein kennzahlengesteuertes Frühwarnsystem drohende Gefahren erkennen?
- Was sind die jeweils angemessenen Reaktionen bei Zahlungsverzögerungen?
- Wie lassen sich bereits im Vertrag Vorkehrungen gegen Zahlungsausfälle treffen?
- Wie sorge ich dafür, dass Forderungen nicht verloren gehen?
Auf all diese Fragen und noch viele andere mehr finden sich erschöpfende und pragmatische Antworten in diesem für jeden Geschäftsverantwortlichen empfehlenswertem Buch, das nur zwei wesentliche Nachteile aufzuweisen hat:
- Es ist zwar verständlich und klar geschrieben, aber sein Unterhaltungswert ist minimal.
- Es beschreibt zwar auch detailliert das Eintreiben von bestehenden Forderungen, aber da sind die Erfolgsaussichten schon sehr gering. Man muss es also vor einem Vertragsabschluss lesen, nicht erst, wenn das Geld ausbleibt.
Ein Wermutstropfen ist der relativ hohe Preis - aber vermutlich ist es besser ihn zu zahlen, bevor der Buchhändler es selber liest.