Offshore-Projekte: Risiken erkennen und Chancen nutzen

Steigender Konkurrenzdruck und zunehmende Komplexität lassen sich nur durch drastische Kostenreduktion bewältigen. Deshalb ist es kein Wunder, wenn sich Unternehmen auf der Suche nach billigeren Produktionsalternativen dem Ausland zuwenden – zumal die Heilsversprechen der Offshore-Anbieter verlockernder klingen denn je. Wer Projekte ins Ausland verlagern will, sollte sich jedoch vorher gründlich mit den Risiken auseinandersetzen, um ein böses Erwachen zu vermeiden. Chris Rupp erläutert umfassend, über was sich ein Unternehmer vor der Vergabe von Projekten ins Ausland im Klaren sein sollte, welche Risiken am häufigsten unterschätzt werden und was sich hinter den Zauberworten Nearshore und Offshore Development verbirgt.

Offshore-Projekte: Risiken erkennen und Chancen nutzen

Steigender Konkurrenzdruck und zunehmende Komplexität lassen sich nur durch drastische Kostenreduktion bewältigen. Deshalb ist es kein Wunder, wenn sich Unternehmen auf der Suche nach billigeren Produktionsalternativen dem Ausland zuwenden – zumal die Heilsversprechen der Offshore-Anbieter verlockernder klingen denn je. Wer Projekte ins Ausland verlagern will, sollte sich jedoch vorher gründlich mit den Risiken auseinandersetzen, um ein böses Erwachen zu vermeiden. Chris Rupp erläutert umfassend, über was sich ein Unternehmer vor der Vergabe von Projekten ins Ausland im Klaren sein sollte, welche Risiken am häufigsten unterschätzt werden und was sich hinter den Zauberworten Nearshore und Offshore Development verbirgt.

Im Vorfeld der Erweiterung der europäischen Union dominierte nur ein Thema die Nachrichten: die Abwanderung von Arbeitsplätzen. Zugegeben, ein heikles Gebiet, aber dennoch eine mögliche Antwort auf die Herausforderungen, die deutsche Unternehmer im 21. Jahrhundert zu lösen haben.

Dies gilt besonders für die IT in den Unternehmen, welche sich scheinbar gegensätzlichen Forderungen ausgesetzt sehen. Einerseits werden Rufe nach Kostenreduzierungen laut, parallel steigen jedoch die an die IT gestellten Ansprüche, indem Unternehmensstrukturen verändert und Benutzerzahlen angehoben werden. Die Steigerung von Integration und Verfügbarkeit bei erhöhtem Komplexitätsgrad muss bewältigt werden.

Deshalb ist es kein Wunder, wenn sich Unternehmen auf der Suche nach Alternativen dem Ausland zuwenden. Die Heilsversprechen der Offshore-Anbieter sind verlockernder denn je. Welches Management kann schon den Anpreisungen eines Schlaraffenlands widerstehen, das die Lösungen aller Probleme verspricht.

Heilsversprechungen des Offshore Development

Bei Betrachtung der Broschüren von Offshore-Anbietern muss sich jedes Management unweigerlich die Frage stellen, warum nicht schon vor Jahren die Strategie geändert und die Vorteile des Offshore Development genutzt wurden. Da ist die Rede von Globalisierungstraining der internen Belegschaft, das sie im Handumdrehen fit für den internationalen Wettbewerb macht. Unbegrenzte Arbeitszeiten - kein Problem, da man durch Büros rund um den Erdball 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche arbeiten kann. Man preist die Erhöhung der Flexibilität beim Ressourcenbedarf und -einsatz an. Als Krönung spart man auch noch 60% der Ausgaben, wandelt fixe in variable Kosten um, senkt das Projektrisiko durch die geringeren Investitionen und erhält nach kurzer Zeit die ersten messbaren Ergebnisse. Also, warum noch zögern, erobern wir die Welt und das ganz ohne Risiko! Doch so einfach ist es dann wohl doch nicht. Über was sollte sich ein Unternehmer vor der Vergabe von Projekten ins Ausland im klaren sein? Und was verbirgt sich eigentlich hinter den Zauberworten Nearshore und Offshore Development?

Nearshore oder Offshore?

Als Nearshoring wird aus zentraleuropäischer Sicht die Auslagerung von Dienstleistungen ins (ost-) europäische Ausland, z.B. nach Riga in Lettland bezeichnet. Hier lassen sich zwar nicht wie in anderen Offshore-Gebieten, vorrangig Indien, so große Vorteile aus gigantischen Lohndifferenzen realisieren, jedoch müssen bei dieser Lösung geringere sprachliche, kulturelle und vor allem regulative Barrieren überwunden werden. Zu der Frage, ob Sie sich für Offshoring oder Nearshoring entscheiden sollten, lassen sich keine eindeutigen Empfehlungen geben (Trampler, 2004). Deshalb wollen wir im Folgenden nur von Offshoring im Allgemeinen sprechen. Seitens vieler Unternehmensführungen ist jedoch vermehrt der Trend zum Rightshoring - also einer Mischform beider Strategien - zu vernehmen, um mögliche Risiken zu minimieren und Kostenersparnisse zu maximieren. Der Vergleich zwischen Offshore- und Nearshore-Ländern (Bild 1) lässt keine generellen Aussagen zu. Wie Sie Offshoring am besten in Ihr Unternehmen integrieren, hängt von Ihrer verfolgten Strategie ab.

Bild 1: Offshore versus Nearshore.

Eines haben Offshore und Nearshore aber dennoch gemeinsam. Beide besitzen sowohl Vor- als auch Nachteile. Die dabei auftretenden Faktoren variieren nur in ihren unterschiedlich starken Ausprägungen.

Vorteile von Offshoring

Die Gründe, warum Unternehmen Aufträge ins Ausland verlagern, sind in den Heilsversprechungen schon angerissen worden. Es gibt davon allerdings so viele, dass sie uns einer näheren Betrachtungen wert sind. Dabei ist zu beachten, dass die meisten Gründe miteinander in Verbindung stehen.

Fangen wir gleich mit der Minimierung des Projektrisikos, einem nicht unerheblichen Grund, an. Bei der Software-Entwicklung bewegen Sie sich permanent am Abgrund zu Zeit- und Budgetüberschreitungen. Je nachdem, in welcher Phase eines Projekts die Fehler gemacht werden, können die Investitionen mehr oder weniger stark anwachsen und so - im schlimmsten Fall - an die Substanz eines Unternehmens gehen. Setzen Sie aber in arbeitsintensiven Projektphasen günstigere Arbeitskräfte ein, können eventuelle Fehlschläge leichter abgefedert werden.

Der zweite Vorteil liegt ebenfalls auf der Hand. Durch die Unterhaltung einer internen IT-Mannschaft entstehen enorme Fixkosten. In Zeiten einer guten Auftragslage müssen vielleicht weitere Spezialisten eingestellt werden, die Fixkosten steigen. Gehen die Aufträge aber wieder zurück, so bleiben die Fixkosten aufgrund der schwierigen Gesetzeslage bezüglich des Kündigungsschutzes gleich. Offshoring steht dazu im genauen Gegenteil. Haben Sie den richtigen Partner gefunden und sind Ihre Verträge dementsprechend ausgearbeitet, so wandeln Sie Fixkosten in variable Kosten um, da Sie nur die Arbeitskräfte entlohnen müssen, die Sie zur Bewältigung Ihrer momentanen Auftragslage brauchen. So kommt ein Unternehmen in den Genuss von zwei Vorzügen gleichzeitig: Erstens den Zugriff auf variables, erprobtes Know-how und zweitens die Flexibilisierung von Ressourcen und dadurch die Umwandlung von fixen in variable Kosten.

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