Selbsthilfe mit der Prozess- und Embodimentorientierten Psychologie So lösen Sie mit PEP® mentale Blockaden

So lösen Sie mit PEP® mentale Blockaden

"Ich gehe meiner Auftraggeberin aus dem Weg. Das schadet dem Projekt – aber ich kann nicht anders!" Der zitierte Projektleiter litt unter einer mentalen Blockade. Mit Hilfe der Prozess- und Embodimentorientierten Psychologie (PEP®) konnte er sie lösen. Unser Autor stellt die leicht zu erlernende Selbsthilfetechnik vor und gibt Tipps zur Anwendung (mit Video-Anleitung).

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Selbsthilfe mit der Prozess- und Embodimentorientierten Psychologie So lösen Sie mit PEP® mentale Blockaden

So lösen Sie mit PEP® mentale Blockaden

"Ich gehe meiner Auftraggeberin aus dem Weg. Das schadet dem Projekt – aber ich kann nicht anders!" Der zitierte Projektleiter litt unter einer mentalen Blockade. Mit Hilfe der Prozess- und Embodimentorientierten Psychologie (PEP®) konnte er sie lösen. Unser Autor stellt die leicht zu erlernende Selbsthilfetechnik vor und gibt Tipps zur Anwendung (mit Video-Anleitung).

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"Ich traue mich kaum noch, mit meiner Auftraggeberin zu sprechen. Eigentlich gehe ich ihr nur noch aus dem Weg. Aber so bekomme ich keine Antworten und sie kriegt nichts mit von unseren Problemen. Nur irgendwie kann ich nicht anders." So beschrieb mir ein Projektleiter sein Problem, der mich als Coach hinzuzog, um eine Lösung für diese – für das Projekt kritische – Situation zu finden.

In diesem Beitrag stelle ich Ihnen eine Methode vor, mit der Sie Blockaden wie die oben beschriebene im Projekt analysieren und lösen können. Die Rede ist von der Prozess- und Embodimentorientierten Psychologie – kurz PEP®. Diese vom Arzt und Psychotherapeuten Dr. Michael Bohne entwickelte Methode (siehe Kasten) bietet zwei Vorteile: Zum einen dient sie als Analyse-Werkzeug, um herauszufinden, wo es im Projekt auf zwischenmenschlicher Ebene klemmt. Zum anderen liefert sie schnell erlernbare und ebenso schnell wirksame Hilfsmittel, um aus Denk- und Gefühlsblockaden auszusteigen. Sie spüren so wieder die eigenen Stärken und sind offen für konstruktive Lösungen.

Gegen Ende dieses Betrags finden Sie eine Video-Anleitung für das Klopfen, damit Sie die Methode leichter selbst ausprobieren können.

Gerade in Zeiten des agilen Projektmanagements, das ein Mindset von Flexibilität im Team, Respekt, Feedback, Kommunikation und Fokussierung auf das Wesentliche erfordert, sind Methoden wichtig, die eine solche Haltung dauerhaft möglich machen.

Was ist Prozess- und Embodimentorientierte Psychologie (PEP)?

Der Arzt und Psychotherapeut Dr. Michael Bohne, der PEP entwickelte, beschreibt die Methode selbst so: "PEP stellt eine Kombination von psychodynamischen, systemischen und hypnotherapeutischen Strategien dar. PEP ist eine die Selbstwirksamkeit aktivierende Zusatztechnik, die sich gut (…) ins Coaching, in die Stressmedizin, in die psychosomatische Grundversorgung (…) integrieren lässt."

PEP geht davon aus, dass Gefühle zu einem großen Teil aus Körperwahrnehmungen bestehen. Daher bezieht PEP den Körper mit ein, um blockierende Emotionen und Wahrnehmungen zu verändern. Denn diesen liegen lange eingeübte Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster zu Grunde, die sich im Körper festgesetzt haben.

Im Der Fokus bei der Arbeit mit PEP liegt nicht nur auf der Aktivierung der Selbstwirksamkeit, sondern auch auf einer konsequenten Verbesserung der Selbstbeziehung. Das macht PEP zu einer geeigneten Technik zur Selbsthilfe (siehe auch Bohne 2020).

Beispiel

Schauen wir uns das eingangs genannte Beispiel unseres Projektleiters (nennen wir ihn Christoph) genauer an. Er berichtete von seinem Dilemma: Seine Auftraggeberin gab ihm immer neue Aufgaben im Projekt. Auf seine Hinweise bezüglich des ursprünglichen Projektziels und auf die jetzt schon überlasteten Ressourcen antwortete sie, dass er sich selbst besser organisieren und das Projekt "agiler" behandeln sollte, damit er leichter auf sich ändernde Ziele reagieren könne. Über diese Aussagen hatte Christoph sich sehr geärgert – und sich gleichzeitig wie gelähmt gefühlt.

Auf die Frage nach weiteren körperlichen Wahrnehmungen schilderte er, dass er gespürt hatte, wie sich seine Schultern nach unten gezogen hatten. Tatsächlich war diese Haltung auch in diesem Moment zu beobachten.

Auf die Frage nach seinen Gedanken in diesem Moment fielen ihm zunächst keine ein. Dann benannte er folgende: "Du blöde Kuh! Du kannst dich doch selbst nicht organisieren!" Sofort grätschte ein anderer Gedanke dazwischen: "Oh Gott, das darf ich nicht mal denken." Am Ende stand seine innere Überzeugung: "Das ist wieder typisch für mich! Jeder andere Projektleiter hätte die Anwandlungen seiner Chefin abgewehrt – und zwar mit guten Argumenten!" Und blockiert stellte er fest: "Alle anderen wehren sich – nur ich kann das nicht." Und entschuldigt sich selbst ein wenig mit: "Die ist aber auch besonders giftig, die Chefin."

All dies geschah in Bruchteilen von Sekunden im Kopf und Körper des Projektleiters. Wir beide brauchten allerdings eine Weile, um diesen inneren Dialog zu rekonstruieren. Wenn Menschen in einem solchen abwertenden inneren Dialog festgefahren sind, ermöglicht die Arbeit mit PEP einen schnellen Ausstieg aus dieser Blockade oder sie löst diese sogar ganz auf.

Analyse anhand der 5 Lösungsblockaden

Blockierendes Handeln und Denken lässt sich nach der langjährigen Erfahrung von Michael Bohne auf fünf Ursachen zurückführen. Er nennt sie die "Big Five Lösungsblockaden": Selbstvorwurf, Fremdvorwurf, Loyalität, Altersregression und Erwartungen an andere.

Analysieren wir die Situation im Beispiel "Ich will mich wehren, tue es aber nicht" mit Hilfe der fünf Blockaden, könnten diese bei Projektleiter Christoph folgendermaßen lauten:

  • Der Selbstvorwurf: "Ich bin einfach feige und kriege es nicht hin, mich zu wehren."
  • Der Fremdvorwurf: "Die Chefin nimmt keine Rücksicht darauf, was ich brauche. Sie ist einfach eine schlechte Führungskraft und giftig ist sie auch noch."
  • Die Loyalität: "Wenn ich mich jetzt wehre, zieht sich die Chefin noch mehr raus und am Ende leidet das ganze Projektteam drunter."
  • Altersregression: "Ich bin nicht wichtig genug (zu klein), um mich gegen eine Autorität und Vorgesetzte wie meine Chefin zu wehren."
  • Erwartungen an andere: "Keiner erkennt meinen Widerstand an und Lob bekomme ich erst recht nicht dafür."

Meist sind mehrere solcher blockierenden Gedanken gleichzeitig aktiv. Um diese zu sortieren und somit herauszufinden, welche Blockade Sie aktuell am stärksten ausbremst, prüfen wir, welche dieser Gedanken sich immer wieder in den Vordergrund drängen und mit einem starken Gefühl verbunden sind.

Lassen sich die Blockaden auf sachlichem Weg lösen?

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