Kopf oder Outlook? – die wichtigsten To-Dos sicher im Kopf
Kopf oder Outlook? – die wichtigsten To-Dos sicher im Kopf
Mit der richtigen Technik merken Sie sich, was Sie wollen. Ob Sie nun Kundennamen, Gesichter, Daten oder Fakten zu einer Person abspeichern wollen, ob Telefon- oder PIN-Nummern, Argumente oder Stichpunkte für Vorträge bzw. Reden – all dies ist mit einer einfachen Methode mühelos machbar. Selbst alltägliche Dinge wie z.B. Erledigungen oder den Tagesplan können Sie sich leicht mit der sog. Geisselhart-Technik merken.
Ordnungssystem im Kopf
Kerngedanke der Geisselhart-Methode ist, dass Sie sich im Kopf ein Ordnungssystem anlegen, welches Zahlen mit Symbolen verknüpft (Bild 1). Die Symbole verbinden Sie wiederum mit den Dingen, die Sie sich merken wollen und speichern diese Kombinationen als Bilder im Kopf ab. Dabei gilt: Je absurder und lustiger bzw. ungewöhnlicher die Bilder sind, umso besser können Sie sich diese einprägen (eine ausführliche Beschreibung der Geisselhart-Technik finden Sie in dem Beitrag "Bilder im Kopf – Wichtiges leicht gemerkt", Projekt Magazin 14/2010).
Nachfolgend ein paar Tipps, wie sich die Geisselhart-Technik im Projekt für die Erledigung von Aufgaben einsetzen lässt.
Die richtige Reihenfolge einprägen
Stefan ist in einem mittelgroßen Unternehmen seit kurzem für den Internetauftritt der Firma verantwortlich. Dabei leitet er als Projektmanager auch ein größeres Webprojekt, das sich aus mehreren kleinen Teilprojekten zusammensetzt. Bei einem dieser Teilprojekte soll heute im Online-Shop das neue Modul "Produktvideo" auf den einzelnen Produktseiten implementiert werden.
Der Vertriebsleiter (interner Auftraggeber) wartet auf die Testversion zur Abnahme. Jedoch muss die Agentur als externer Lieferant die letzten Anpassungen am Design vornehmen und möchte diese im Laufe des Vormittags zuschicken. Die Zeit drängt, denn die Templates im Content-Management-System müssen anhand der Designvorgaben noch angepasst werden. Da Stefan über wenig Erfahrung im Online-Umfeld verfügt und nicht den Überblick verlieren möchte, prägt er sich mithilfe der Geisselhart-Methode die Reihenfolge ein, in der die einzelnen Aufgaben abgearbeitet werden müssen:
- Beim Lieferanten ab elf Uhr nachhaken, wie der Stand der Designanpassungen ist.
- Die IT briefen, damit diese die letzten Grafikänderungen in die Templates im Content-Management-System auf dem Test-Server einbinden kann.
- Nach Fertigstellung der Templates den Contentmanager briefen zum Befüllen der Webseiten.
- Die Links zu den Seiten auf dem Testserver zur Freigabe an den Vertriebsleiter schicken.
- Nach der Freigabe das GoLive an die IT weitergeben zum Export der Templates und der Inhalte auf den Live-Server.
- Das Marketing informieren über die Livestellung zur Versendung des Newsletters sowie der Pressemitteilung.
…und die passenden Bilder dazu
Zu jedem dieser Punkte entwickelt Stefan nun entsprechende Bilder aus den Symbolen des Ordnungssystems und speichert diese in der richtigen Reihenfolge ab. Auf diese Weise hat er die anstehenden Aufgaben immer parat, sei es beim "Flurfunk" mit dem Vorgesetzten oder bei einer unvermittelten Nachfrage in einem Meeting:
- Der Ansprechpartner in der Agentur, Herr Krüger, sitzt um elf Uhr von oben bis unten vollbekleckert mit Wachs am Telefon.
- Claudia aus dem IT-Support sitzt beim Briefing ein Schwan auf dem Schoß und schnattert die ganze Zeit dazwischen.
- Der Contentmanager Markus befüllt die Templates, indem er den Inhalt mit dem Dreizack in die Tastatur eingibt.
- Der Vertriebsleiter Herr Klaus hüpft nach der Freigabe vor Freude mit einem Kleeblatt im Haar durchs Büro.
- Beim Exportieren der Seiten klatscht Markus rhythmisch in die Hände und singt dazu "I've been looking for freedom".
- Gregor aus dem Marketing posaunt mit seinem Elefantenrüssel die Nachricht in die Welt hinaus.
Versuchen Sie, sich diese Reihenfolge im Geiste einmal vorzustellen. Wenn Sie sich nun die Zahlensymbole in Bild 1 nochmals anschauen, werden die Aufgaben als kleine Filmchen vor ihrem geistigen Auge ablaufen.
Termine jederzeit parat
Auch Termine lassen sich mit diesem Vorgehen gut merken – dies kann besonders dann von Vorteil sein, wenn man gerade unterwegs ist. Das mag dem einen oder anderen in Zeiten von Smartphones und ständiger Internetverbindung zunächst merkwürdig vorkommen. Aber vor allem bei einem schwächelnden Akkustand kann sich dies als durchaus nützlich erweisen.
Verknüpfen Sie dazu die Zahlen aus dem Ordnungssystem mit den entsprechenden Uhrzeiten. Möchten Sie sich z.B. auf einer Geschäftsreise das Abendessen um sieben Uhr mit Herrn Kuhnert einprägen, stellen Sie sich vor, wie er mit einer Fahne (7) wedelnd vor dem Restaurant auf Sie wartet. Auch Uhrzeiten im Vierteltakt können Sie sich so merken. Ist das Essen auf 16:15 Uhr angesetzt, merken Sie sich das Bild, wie Herr Kuhnert ein Viertelstück (15 für Viertelstunde) Pizza verspeist, belegt mit Kleeblättern (4 für 16 Uhr).
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Gerhard Scherrer
16.10.2013