Mit Holacracy-Elementen zu einem selbstorganisierten Projektteam

Meetingformate, Arbeit mit Rollen und Entscheidungsfindung
Mit Holacracy-Elementen zu einem selbstorganisierten Projektteam

Haben Sie als Projektleiter öfters das Gefühl, sich um alles selbst kümmern zu müssen? Dann probieren Sie es doch mal mit Holacracy: Führen Sie einzelne Elemente pragmatisch im Projektteam ein, um dieses hin zur Selbstorganisation zu entwickeln.

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Mit Holacracy-Elementen zu einem selbstorganisierten Projektteam

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Haben Sie als Projektleiter öfters das Gefühl, sich um alles selbst kümmern zu müssen? Dann probieren Sie es doch mal mit Holacracy: Führen Sie einzelne Elemente pragmatisch im Projektteam ein, um dieses hin zur Selbstorganisation zu entwickeln.

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Als Projektleiter steht man immer wieder vor der Frage: "Warum muss ich mich hier um alles selber kümmern?" Jedes noch so kleine Problem wird an den Projektleiter herangetragen, damit von ihm eine Entscheidung dazu getroffen werden kann. Das andere Extrem: Probleme werden lange mitgeschleppt und erst nach mehrmaligen Nachfragen offenbart.

Projektteammitglieder erledigen dann zwar alle Aufgaben, die ihnen zugewiesen wurden, suchen aber kaum aktiv nach Verbesserungsmöglichkeiten. Das liegt manchmal daran, dass die Teammitglieder einfach nicht die Gelegenheit bekommen, Hürden selbst aus dem Weg zu räumen. In anderen Fällen haben sie über Jahre gelernt, dass ihr Beitrag zum Projekterfolg nicht wirklich wahrgenommen wird und deshalb die Motivation verloren, sich mit vollem Elan einzubringen.

Dabei würden viele Projektteammitglieder gerne mehr Verantwortung übernehmen. (Auch weil sie sehen, wie angespannt und überlastet der Projektleiter ist und sie ihm gerne unter die Arme greifen möchten.) Selbstorganisation kann dies ermöglichen: Im selbstorganisierten Projektteam können Aufgaben leichter verteilt und Fehler rascher identifiziert sowie behoben werden. Ist das Projektgeschehens transparent, bildet das Projektteam ein tiefergehendes Verständnis, was u.a. auch seine Kommunikation mit dem Kunden verbessert. Holacracy bietet die Möglichkeit, ein Team zur Selbstorganisation hin zu entwickeln.

Was ist Holacracy? Ein Überblick

Nach dem Schöpfer des Konzepts, Brian Robertson, ist Holacracy ein Betriebssystem für Organisationen. Statt eine ideale Organisationsstruktur vorzugeben, soll es die Mitarbeiter des Unternehmens dazu befähigen, die passenden Organisationsstrukturen selbst zu entwickeln.

Eine holakratische Organisation richtet sich an einem Seins-Zweck (Purpose) aus und passt sich geänderten Marktanforderungen stetig an. Diese Anpassungen werden nicht durch einige wenige Manager von oben bestimmt und dann in der Organisation umgesetzt, sondern jeder Mitarbeiter hat die Möglichkeit, an den Bereichen der Organisation Anpassungen vorzunehmen, die ihn betreffen.

Für diese Arbeit an der Organisation gibt es ein klares Regelwerk (Constitution), dem sich alle Mitarbeiter (und Führungskräfte) unterwerfen. Darin wird genau geregelt, auf welche Art und Weise Veränderungen der Organisationsstruktur vorgenommen werden können.

Der große Vorteil für experimentierfreudige Projektleiter, deren Teams Verantwortung übernehmen möchte: Sowohl kleinere als auch größere Anpassungen können dabei zu jedem Zeitpunkt vorgenommen werden, ohne auf ein großes Reorganisationsprogramm warten zu müssen.

Die Entscheidungsbefugnisse werden in der Organisation flacher verteilt, Entscheidungen sollen möglichst dort getroffen werden, wo Spannungen entstehen. Mitarbeiter sollen befähigt werden, Problemen ohne zeitraubende Freigabeprozess durch Vorgesetzte selbständig zu lösen.

Die in Holacracy eingesetzten Methoden wurden teilweise aus anderen Organisationsformen und agilen Methoden entlehnt bzw. weiterentwickelt und bauen unter anderem auf den Prinzipien der Soziokratie und der Selbstorganisationsmethode Getting Things Done von David Allen auf (siehe dazu "Getting Things Done®" im Projektmanagement).

Wie lässt sich Holacracy im Projekt einsetzen?

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Alle Kommentare (2)

Peter
Christen

Gerade das Rollendenken und die Meeting Strukturen aus Holacracy lassen sich sehr gut in einem Projekt umsetzen. Ich organisiere meine Projekte immer nach Rollen und nicht nach Hierarchien und bin da immer sehr gut gefahren damit, da dies viel dynamischer ist. Noch ein Hinweis, die Grundidee von Holacracy kommt nicht von Brian Robertson, sonder der Ursprung ist die Soziokratie, welche erstmals im 19. Jahrhundert beschrieben wurde. Brian Robertson hat diese Theorie einfach etwas weiter entwickelt und mit HolacracyOne kommerzialisiert.

Danke Herr Christen für den Hinweis zum Nutzen von Rollendenken und zur Herkunft der Grundidee. Wir würden uns freuen, wenn Sie den Artikel noch gelegentlich bewerten würden, damit andere Leser nachvollziehen können, als wie wertvoll Sie diesen erachten.
Viele Grüße aus der Redaktion