Scaled Agile Framework – eine Entscheidungshilfe Agil im Großen: Das richtige Framework für Sie
Agile Vorgehensmodelle, wie Scrum oder Kanban, regeln die Zusammenarbeit innerhalb von kleinen agilen Entwicklerteams. Wenn jedoch mehrere agile Teams zusammenarbeiten, ist ein größeres Rahmenwerk notwendig. Patrick Daut erklärt in seinem Artikel die Besonderheiten von vier verschiedenen Frameworks zur Skalierung agiler Teams, erläutert Möglichkeiten und Grenzen und zeigt auf, auf welche Aspekte Sie bei der Auswahl des passenden Frameworks achten sollten.
Scaled Agile Framework – eine Entscheidungshilfe Agil im Großen: Das richtige Framework für Sie
Agile Vorgehensmodelle, wie Scrum oder Kanban, regeln die Zusammenarbeit innerhalb von kleinen agilen Entwicklerteams. Wenn jedoch mehrere agile Teams zusammenarbeiten, ist ein größeres Rahmenwerk notwendig. Patrick Daut erklärt in seinem Artikel die Besonderheiten von vier verschiedenen Frameworks zur Skalierung agiler Teams, erläutert Möglichkeiten und Grenzen und zeigt auf, auf welche Aspekte Sie bei der Auswahl des passenden Frameworks achten sollten.
Unter den Frameworks für agile Entwicklung hat sich vor allem Scrum weit verbreitet. Beim Einsatz von Scrum profitieren gerade kleine und mittelständische Unternehmen in technologienahen Märkten von einer verkürzten Time-to-Market und von hoher Flexibilität – gegenüber Kundenanforderungen und der Variabilität des Marktes. Inzwischen versuchen immer mehr etablierte Konzerne, es ihnen gleichzutun. Auch sie wollen durch Scrum mehr Flexibilität und Innovationskraft gewinnen und ihre Marktanteile sichern. Die Herausforderung dabei: Scrum beruht auf der Arbeit eines kleinen Teams und liefert zunächst keine Lösungen für den Einsatz in einer großen Organisation mit einer Vielzahl von Teams.
Aus diesem Bedarf heraus sind in den letzten Jahren verschiedene Ansätze zur Skalierung von agilem Vorgehen entstanden. Dazu zählen Frameworks wie das Scaled Agile Framework (SAFe) oder Large-Scale Scrum (LeSS) sowie Ansätze wie der Agile Scaling Cycle oder das populäre Best Practice-Beispiel wie bei Spotify. Auch wenn es wichtige Gemeinsamkeiten gibt, zeigt die nähere Betrachtung doch, dass nicht jedes Skalierungsframework für jeden Bedarf gleich gut geeignet ist. Wenn Sie Entwicklungs- oder Projektleiter sind und vor der Herausforderung stehen, ein passendes Framework zur Skalierung agilen Vorgehens für Ihr Umfeld auszuwählen, finden Sie in diesem Artikel Hinweise, welche Aspekte und Kriterien Sie bei der Auswahl berücksichtigen sollten.
Skalierung als Herausforderung
Aktuell setzen bereits zahlreiche große Organisationen agile Methoden ein. Einige unserer Kunden befinden sich häufig in einer der folgenden Situationen:
- Agile Methoden werden rein auf der Ebene der Entwicklungsteams eingesetzt, andere Bereiche sind nicht angebunden, und der mögliche Nutzen wird nicht voll ausgeschöpft.
- Agiles Vorgehen wurde in Form eines Piloten in einem Projekt oder ein bis drei Entwicklungsteams erprobt. Die Ergebnisse sind überzeugend – aber wie sieht eine Lösung für das gesamte Projektportfolio, die gesamte Produktentwicklung oder die gesamte Unternehmung aus?
- Die Produktentwicklung erfolgt agil – aber ein Produktmanagement ist nicht konsequent angebunden, sondern erfolgt separiert und vorgelagert. Klassische Budgetprozesse schränken die Flexibilität ein.
Gut möglich, dass auch Sie gerade an einem dieser Punkte stehen.
Aus dem praktischen Bedarf heraus sind in den vergangenen Jahren verschiedene methodische Ansätze und Frameworks entstanden, die die Skalierung agilen Vorgehens in großen Organisationen zu lösen versuchen. Diese Frameworks unterscheiden sich zum Teil erheblich in Ansatz, Ausgestaltung und im Grad der spezifischen Beschreibung. Bemerkenswert ist aber, dass sie alle auf ähnlichen Ideen und Prinzipien beruhen, die letztlich aus dem Bereich des Lean Thinking stammen. Dazu gehören die Fokussierung auf Werthaltigkeit, Wertströme, Flussorientierung, Pull-Prinzip und Qualität – all dies basierend auf einem hohen Stellenwert des Menschen. Zudem weisen selbst ganz verschiedene agile Skalierungsansätze große Ähnlichkeiten bei den grundlegenden Organisationsstrukturen auf, die durch sie definiert werden.
Der Markt der Skalierungsframeworks
Im Folgenden wollen wir vier Ansätze zur Skalierung vorstellen, um anschließend zu diskutieren, für welchen Bedarf sie sich eignen.
Das Scaled Agile Framework (SAFe)
Das Scaled Agile Framework (SAFe) lässt sich als komplexes Framework zur Einbettung agiler Entwicklung in eine große Organisation unter Einbindung der klassischen Unternehmensbereiche beschreiben. SAFe ist komplex in dem Sinne, dass es die folgenden Bestandteile definiert:
- eine Aufbauorganisation in Form von Strukturen, Rollen und deren Abhängigkeiten
- einen Prozess sowie Artefakte, die zu definierten Zeitpunkten erstellt werden
- Methoden und Praktiken.
Den Kern von SAFe bildet eine über die Zeit stabile Organisationsstruktur, die die Arbeit mehrerer an einem
(Teil-)Produkt beteiligten Teams zusammenhält und koordinative Rollen definiert. Die Teams selbst folgen einer erweiterten, angepassten Form von Scrum. Das SAFe Framework der Scaled Agile Inc. ist durch mehrere Bücher von Dean Leffingwell sowie eine inhaltsreiche Website (www.scaledagileframework.com) beschrieben, und eine starke Community wird aktiv betreut. Daneben existiert ein Trainings- und Zertifizierungsprogramm. All dies ergibt den Eindruck eines aktiv vermarkteten Produkts.
Das Large-Scale Scrum (LeSS)
Large-Scale Scrum (LeSS) definiert vor allem zwei Aspekte:
- Eine einfache Struktur, die zum größten Teil aus Scrum-Teams und einer Hierarchie aus Product Ownern besteht, wobei der Verantwortungsbereich eines Product Owners auf tieferen Hierachie-Ebenen kleiner wird.
- Einen einfachen, ebenfalls weitgehend auf Scrum basierenden Ablauf pro Team mit einzelnen Koordinationsmechanismen zwischen den Teams wie Scrum-of-Scrum oder teamübergreifenden Retrospektiven.
LeSS basiert auf der Arbeit von Craig Larman und Bas Vodde, die die beiden Autoren zunächst in Form zweier Bücher publiziert haben. Auch für LeSS sind inzwischen eine inhaltsgetriebene Website (http://less.works) sowie ein Trainings- und Zertifizierungsprogramm verfügbar.
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