pm Personalities 7 Fragen an: Johannes Felchlin
In unserem neuen Interviewformat "pm Personalities - 7 Fragen an …" geben unsere Fachautor:innen einen Einblick in ihren Karriereweg und versorgen alle Projektmanagement-Einsteiger:innen mit ihren besten Expertentipps.
In dieser Ausgabe sprechen wir mit Johannes Felchlin, der über 25 Jahre Erfahrung im Projektportfoliomanagement verfügt. Zu diesem Thema hat er bereits Artikel für das projektmagazin verfasst und auf der PM Welt referiert. Aktuell leitet er das Project & Process Management bei Helvetia Asset Management in der Schweiz und ist als Dozent für Projektmanagement an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) tätig.
pm Personalities 7 Fragen an: Johannes Felchlin
In unserem neuen Interviewformat "pm Personalities - 7 Fragen an …" geben unsere Fachautor:innen einen Einblick in ihren Karriereweg und versorgen alle Projektmanagement-Einsteiger:innen mit ihren besten Expertentipps.
In dieser Ausgabe sprechen wir mit Johannes Felchlin, der über 25 Jahre Erfahrung im Projektportfoliomanagement verfügt. Zu diesem Thema hat er bereits Artikel für das projektmagazin verfasst und auf der PM Welt referiert. Aktuell leitet er das Project & Process Management bei Helvetia Asset Management in der Schweiz und ist als Dozent für Projektmanagement an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) tätig.
Gleich zu Beginn eine Glaubensfrage: Siezen oder Duzen im geschäftlichen Umfeld?
Johannes Felchlin: Ganz klar Duzen 😊. Bei den Helvetia Versicherungen in der Schweiz ist dies Usus, über alle Hierarchiestufen hinweg, einschließlich der Geschäftsleitung. In der Kommunikation mit Partner:innen und der Kundschaft ist es sehr situativ zu beurteilen. Mit Geschäftskontakten aus Deutschland bin ich vorsichtiger, weil die Du-Kultur dort noch weniger verbreitet ist und ich niemanden "kränken" möchte. 😉
Welche drei Wörter beschreiben dich am besten?
JF: Projektportfoliomanagement-Leidenschaft, kommunikativ, organisiert
Was begeistert dich an deinem Beruf?
JF: Als Leiter Project & Process Management habe ich die Möglichkeit (und Aufgabe), die Strategieumsetzung zu orchestrieren. Ich betreibe finanzielle und personelle Ressourcenoptimierung inklusive zeitgerechter Projektportfolioplanung und -priorisierung, beeinflusse die Projekterfolge und befähige die Projektleitenden und anderen Stakeholder:innen. Dies ist eine höchst motivierende Arbeit, da ich mit vielen Kolleg:innen aus allen Managementstufen und Bereichen zusammenarbeiten und direkt einen Beitrag für eine erfolgreiche Strategieumsetzung leisten kann.
Welche Eigenschaften zeichnen gute Projektmanager:innen aus?
JF: Sie müssen hervorragend kommunizieren, professionell Risiken managen und (pro)aktiv organisieren können. Mit anderen Worten: Gute Projektmanager:innen verfügen über eine ausgewogene Kombination von Soft- und Hardskills und sind gedanklich immer einen Schritt voraus.
Nehmen wir an, Zeitreisen wären möglich: Was würdest du, beruflich gesehen, rückwirkend anders machen?
JF: Ich würde als typischer Betriebswirt die Themen IT und Finanzen noch früher vertiefen, um als Projektmanager oder Projektportfoliomanager den Aussagen aus dem Business oder der IT nicht zu stark ausgeliefert zu sein.
Was waren die Erfolgsfaktoren auf deinem Karriereweg?
JF: Gute Vorgesetzte, die gefördert und gefordert haben. Dahingehend hatte ich Glück. Ansonsten hat es mich immer weitergebracht, auch in herausfordernden Zeiten ruhig, organisiert und zielorientiert zu bleiben, aber gleichzeitig auch pragmatisch und entscheidungsfreudig zu sein.
Welche drei Tipps würdest du Projektmanager:innen, die am Anfang ihrer Karriere stehen, mit auf den Weg geben?
JF:
- Stakeholdermanagement ist wichtiger als Planung. Analysiert man die Gründe für Projektmisserfolge, sind Schwachstellen beim Stakeholdermanagement und bei der Kommunikation die meistgenannten Gründe.
- Projektmanagement ist Risikomanagement. Eine gute Projektleitung hat die Projektrisiken, aber auch die Unternehmensrisiken, welche aus dem Projekt entstehen können, stets im Griff und führt aktiv die entsprechenden Maßnahmen. Wer die Risiken im Griff hat, hat auch das Projekt im Griff.
- Orientiert euch an der 80-20-Regel: Oft reicht eine 80%ige Erfüllung der Anforderungen, um einen akzeptablen Nutzen für die Kund:innen zu erreichen. Die restlichen 20% der Ergebnisse zu erzielen ist meistens zu teuer.