Klären Sie als Moderator:in zunächst für sich selbst den Kontext ab, in dem Sie die Methode 635 einsetzen wollen:
- Wollen Sie vor allem spontane oder eher fundierte Ideen?
- Wollen Sie eine möglichst große Anzahl oder eher fokussierte Ideen?
- Wie sollen die Ideen aufbereitet werden?
- In welcher Form soll die Ideensammlung am Schluss vorliegen, damit sinnvoll mit ihr weitergearbeitet werden kann?
Bereiten Sie dementsprechend die Ideenblätter vor und richten Sie die einzelnen Schritte der Durchführung daran aus.
Die Ideenblätter sind einfache Tabellen. Im Anhang finden Sie mehrere Varianten für drei, vier, fünf, sechs und sieben Teilnehmende. Diese unterscheiden sich in erster Linie durch die Zahl der Zeilen. Für jeden Teilnehmenden gibt es eine Zeile. Die Zahl der gesammelten Ideen steuern Sie über die Gruppengröße und die Zahl der Spalten. Wenn Sie z.B. wenige, fundierte Ideen sammeln wollen, bilden Sie kleine Gruppen von nur drei oder vier Personen und reduzieren Sie die Zahl der Spalten.
Schritt 1: Erklären Sie die Methode!
Erklären sie zunächst das prinzipielle Vorgehen der Methode 635. Weisen Sie insbesondere darauf hin, dass man immer nur die nächste freie Zeile ausfüllen darf und dann den Zettel weitergibt.
Nennen Sie immer die Regeln des Brainstormings, auch dann, wenn die Teilnehmenden schon Erfahrung mit kreativen Methoden haben:
- Es gibt keine Beschränkungen für Ideen, jede auch noch so verrückt erscheinende Idee zählt.
- Während des Sammelns wird nicht bewertet. Weder positiv noch negativ.
- Die gesammelten Ideen gehören allen und alle dürfen damit weiterarbeiten.
Die vierte Brainstorming-Regel: "Masse statt Klasse" scheint bei der Methode 635 durch die Spaltenzahl in gewisser Weise aufgehoben. Allerdings ist es häufig so, dass beim mehrfachen Weitergeben Zellen leer bleiben, da den Teilnehmenden nichts "Passendes" einfällt. Ermutigen sie die Teilnehmenden dazu, in diesem Fall etwas völlig anderes oder eben auch etwas "Unpassendes" zu notieren.