Innovation fördern mit der organisationalen Netzwerkanalyse Wie Sie die kollektive Intelligenz Ihrer Organisation messen und optimieren

Wie Sie die kollektive Intelligenz Ihrer Organisation messen und optimieren

Wer in der Abteilung besitzt das nötige Fachwissen für unser neues Projekt? Und welche Mitarbeiter liefern oft die zündende Idee bei komplexen Problemstellungen? In jedem Unternehmen sind sog. organisationale Netzwerke vorhanden, informelle Beziehungen zwischen Mitarbeitern aller Ebenen und Bereiche, in denen z.B. Wissen und Ideen ausgetauscht werden. Die organisationale Netzwerkanalyse (ONA) analysiert diese Netzwerke und zeigt Optimierungspotenzial auf. Michael Thiel und Susanne Lakoni zeigen, wie Sie die Wissensträger und Innovationstreiber in Ihrem Unternehmen finden.

Management Summary

Innovation fördern mit der organisationalen Netzwerkanalyse Wie Sie die kollektive Intelligenz Ihrer Organisation messen und optimieren

Wie Sie die kollektive Intelligenz Ihrer Organisation messen und optimieren

Wer in der Abteilung besitzt das nötige Fachwissen für unser neues Projekt? Und welche Mitarbeiter liefern oft die zündende Idee bei komplexen Problemstellungen? In jedem Unternehmen sind sog. organisationale Netzwerke vorhanden, informelle Beziehungen zwischen Mitarbeitern aller Ebenen und Bereiche, in denen z.B. Wissen und Ideen ausgetauscht werden. Die organisationale Netzwerkanalyse (ONA) analysiert diese Netzwerke und zeigt Optimierungspotenzial auf. Michael Thiel und Susanne Lakoni zeigen, wie Sie die Wissensträger und Innovationstreiber in Ihrem Unternehmen finden.

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Frau K. ist Leiterin einer IT-Abteilung mit über 200 Mitarbeitern, die den Mutterkonzern mit IT-Dienstleistungen versorgen. In den vergangenen Jahren hat sich die IT eine Reputation erarbeitet, verlässlich Dienstleistungen wie z.B. Serverbetrieb, Netzwerkbereitstellung, Cloudservices sowie Support für und Wartung von Hard- und Software zu erbringen.

Seit das Thema Digitalisierung im Unternehmen auf der Tagesordnung steht, wird die IT zunehmend kritisch von internen Benutzern und besonders der Geschäftsleitung hinterfragt: Zu langsam, keine neuen Impulse für das Geschäft oder nicht in der Lage, strategisch zu denken sind einige der häufigsten Kritikpunkte. Hinzu kommt aus Sicht von Frau K. ein weiteres Problem: Einige wichtige Softwareanwendungen sind so alt, dass es im Unternehmen nur noch wenige Mitarbeiter gibt, die diese verstehen und verwenden können, und ein hoher Anteil des IT-Personals ist wenige Jahre vor der Pensionierung.

Wo finde ich die Innovationstreiber im Unternehmen?

Erste Initiativen von Frau K., Diskussionen zu notwenigen Innovationen im Rahmen der Digitalisierung anzustoßen, sind ergebnislos verlaufen. Es scheint, als ob der Führungskreis allein nicht die notwenigen Impulse setzen kann. Aber wo findet sie Verbündete und Vordenker? Aus manchen Abteilungen der IT kommen vereinzelt interessante Projektideen – wenn deren Umsetzung allerdings auch andere Abteilungen betreffen, werden sie meist zerredet und letztlich nicht umgesetzt. Manch naheliegende Veränderungsidee wird einfach deshalb nicht diskutiert, weil einzelne Teams zu wenig voneinander wissen und nicht über den Tellerrand schauen.

Gibt es eine Möglichkeit, die Innovatoren aufzuspüren und die verschiedenen Akteure besser ins Gespräch zu bringen, um wirksame Veränderungen zu identifizieren und implementieren? Antworten auf diese Fragestellungen liefert die Organisationsnetzwerkanalyse, eine Methode zur Identifizierung von Schlüsselpersonen und Netzwerken des Unternehmens.

Welche Bedeutung hat die Organisationsnetzwerkanalyse für Projekte?

In wissens- und informationsintensiven Branchen und Funktionsbereichen mit vielen beteiligten Experten, Disziplinen und Stakeholdern stellt effektive Kommunikation und Kooperation einen wesentlichen Erfolgsfaktor für den Projekterfolg und damit den Erfolg des Unternehmens dar.

Die organisationale Netzwerkanalyse (ONA) ist ein Werkzeug, das in komplexen internen und externen interdisziplinären Projekten mit vielen Beteiligten, z.B. bei Bau- und Infrastruktur, im Engineering, der IT oder im Pharmabereich, dazu dient, die gegenseitigen Beziehungen und Abhängigkeiten der vielen Akteure (Personen, Teams, Abteilungen, Organisationen) zu analysieren und zu optimieren.

Besonders zu Projektbeginn ist es wichtig, die teilnehmenden internen und externen Partner so einzubeziehen, dass ein gemeinsames Projektverständnis entsteht. Unzureichende Kooperation führt dagegen zu hohen Reibungsverlusten, aufwändigem Redesign oder sogar zum Scheitern des Projekts.

Auch in internen Change- und Entwicklungsprojekten zur Produktentwicklung, Digitalisierung, Reorganisation, Prozessoptimierung, Qualitäts- und Kundenorientierung oder Kostenreduktion sind die Problemfaktoren und Lösungspotenziale – und damit die Projektbeteiligten – typischerweise über verschiedene Abteilungen, Bereiche oder Standorte verteilt.

Studien belegen die Wirksamkeit von organisationalen Netzwerken

Erfolgreiche Umsetzungen tiefgreifender Changemaßnahmen erfordern gemäß Studien von Krackhardt und Stern (1988) eine Vielzahl von formellen, aber insbesondere informellen Kooperationsbeziehungen, die die Grenzen und Silos der Linienorganisation überbrücken. Sie argumentieren dazu folgendermaßen:

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