Sunk cost fallacy und die Folgen Versunkene Kosten im Projekt aufdecken
Zögern Sie bei Zeitverzögerungen oder Budgetüberschreitungen nicht und machen Sie sich auf die Suche nach den versunkenen Kosten! Viele tappen in die Versunkene-Kosten-Falle (sunk cost fallacy), weil sie ein aussichtsloses Vorhaben weiterverfolgen, wenn bereits Zeit oder Geld hineingeflossen ist. Paul Hohmann zeigt Ihnen, wie Sie in zwei Schritten versunkene Kosten aufdecken und welche Entscheidung Sie im dritten Schritt treffen müssen.
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Sunk cost fallacy und die Folgen Versunkene Kosten im Projekt aufdecken
Zögern Sie bei Zeitverzögerungen oder Budgetüberschreitungen nicht und machen Sie sich auf die Suche nach den versunkenen Kosten! Viele tappen in die Versunkene-Kosten-Falle (sunk cost fallacy), weil sie ein aussichtsloses Vorhaben weiterverfolgen, wenn bereits Zeit oder Geld hineingeflossen ist. Paul Hohmann zeigt Ihnen, wie Sie in zwei Schritten versunkene Kosten aufdecken und welche Entscheidung Sie im dritten Schritt treffen müssen.
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Sie kennen das bestimmt auch: Ein neues Projekt steht an, die anfängliche Motivation ist förmlich spürbar, alles scheint geplant und voraussehbar zu sein. Dennoch setzt nach wenigen Wochen die erste Ernüchterung ein. Projektbudgets und die Zeitplanung können nur bedingt gehalten werden, die Qualität schwankt stark und die interne bzw. externe Kommunikation ist stark verbesserungswürdig. Erste Krisengespräche werden anberaumt.
Der überwiegende Teil der Teammitglieder hat das dumpfe Gefühl, dass getroffene Zusagen nicht gehalten werden können. Trotzdem bleibt dies ein unausgesprochenes Gefühl und der eingeschlagene Kurs wird weiterverfolgt. Sollte es doch angesprochen werden, reagiert der Projektleiter meist mit Hoffnung. Er argumentiert, dass ein Team sich erst einspielen muss oder trifft Aussagen wie "Wir haben bereits einen bedeutenden Teil des Projekts erledigt, das wird schon!" oder "Wir machen unseren Job, dennoch liegt es an XYZ".
Natürlich sind im Projekt viele Ursachen denkbar. Nichtsdestotrotz steht hier vornehmlich die Hoffnung einer Verbesserung der Lage ohne aktives Zutun im Raum, als vielmehr wirklich objektive Argumente zur Lenkung der Projektgeschicke. Wenn Lösungsmaßnahmen erarbeitet und benannt werden, liegt der Fokus meist auf zusätzlichen Ressourcen bzw. Budgets. Der Leistungsumfang wird nur in wenigen Fällen diskutiert und die Richtigkeit des aktuellen Projektkurses selten hinterfragt. Die sog. "sunk cost fallacy", zu Deutsch "Falle der versunkenen Kosten", hat zugeschlagen.
Sunk cost fallacy (Versunkene-Kosten-Falle) und ihre Folgen
Die deutsche Übersetzung "Falle der versunkenen Kosten" oder "Versunkene-Kosten-Falle" veranschaulicht bereits, dass die versunkenen Kosten einen nicht wiederherstellbaren Ressourceneinsatz beschreiben. Da es sich bei diesem Phänomen um ein unbewusstes Folgeverhalten handelt, passt auch das Wort Falle. Die Versunkene-Kosten-Falle führt zu einem irrationalen Verhalten bei Entscheidungsträgern, die ein besonderes Commitment zum Projekt aufweisen oder dessen Umsetzung als richtig beweisen wollen. Es besteht ein Streben nach Konsistenz.
Ein wenig allgemeiner beschrieben handelt es sich bei der sunk cost fallacy um ein Phänomen, bei dem wir Menschen ein vorheriges Verhalten oder Entscheidungen weiterverfolgen, da wir bereits Zeit, Mühe, Energie und / oder Geld investiert haben (Arkes, Blumer, 1985). Es besteht die Hoffnung, bereits investiertes Geld (das faktisch verloren ist) durch weitere Investitionen zurückzugewinnen. Viele Menschen geraten in diese Abwärtsspirale. Das Ziel einer Maßnahme bzw. eines Projekts und die damit eng verzahnte Mehrwertgenerierung stehen nicht mehr im Fokus und es wird nahezu "blind" gehandelt.
Die Versunkene-Kosten-Falle besitzt eine bedeutende praktische Relevanz, da dadurch schwerwiegende unternehmensweite Konsequenzen entstehen. Hierzu zählen:
- Unbewusstes oder zwanghaftes Beharren auf dem Status Quo
- Fehlende Veränderungskraft, die dazu führen kann, dass Mitbewerber einen überholen
- Verschwendung von (meist) limitierten Unternehmensressourcen
- Rückwärtsgerichtetes Denken und Entscheidungen
- Missverständnis des Kunden
Die negativen Folgen sind mannigfaltig und können in fast jeden Lebensbereich übertragen werden. Selbst im Alltag begegnen wir der sunk cost fallacy. Ein Beispiel:
"Zum Sommerbeginn soll die Garage oder der Keller entrümpelt werden. Alle Vorkehrungen sind getroffen, um die Dinge wegzuschmeißen oder zu verkaufen. Seit Jahren ist da nichts mehr passiert und gebraucht worden, doch am Ende des Tages steht nur eine kleine Anzahl an Mülltüten zur Abholung bereit. Was ist passiert? Es wurde der Entschluss gefasst, dass bestimmte Dinge "viel gekostet haben" und deshalb nicht entsorgt werden können oder "dass man etwas noch gebrauchen könnte …". Obwohl die Dinge objektiv betrachtet überflüssig sind und keine weitere Verwendung haben, ist es nicht möglich, sich davon zu trennen." (aus Hohmann: "Sympathische Wissensvermittlung durch Storytelling").
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