So entscheiden Sie richtig
So entscheiden Sie richtig
"Gehen wir das Projekt an, oder ist das finanzielle Risiko zu groß?"
"Informieren wir die Mitarbeiter schon über die schlechte Auftragslage, oder warten wir in der Hoffnung, dass es bald besser wird?"
"Servieren wir unseren Geschäftspartnern heute italienische Nudeln oder lieber Sushi?"
Wie würden Sie hier entscheiden? Sie wissen es nicht? Natürlich nicht, wie sollten Sie auch. Denn um eine tragfähige Entscheidung zu bekommen, müssen zu viele Fakten recherchiert, zu viele "Wenns" und "Abers", "Pros" und "Contras" erörtert werden.
Entscheidungen begleiten uns durch unseren Alltag. Manche sind mehr, manche weniger gewichtig. Letztere mögen wir verständlicherweise am liebsten. Denn "kleine" Entscheidungen haben keine schlimmen Folgen, wenn Sie sich später als unglücklich herausstellen. Und sie eignen sich gut, um für den "Ernstfall" zu üben: Für den Fall, dass Ihre Stimme den Ausschlag gibt über "Sein oder Nichtsein" des nächsten großen Projekts. Wie Sie Entscheidungen am besten angehen, erfahren Sie in den folgenden Kapiteln.
Der 5-Schritte-Plan
Damit Sie mit der größtmöglichen Wahrscheinlichkeit die beste Alternative treffen, sollten Sie sich am 5-Schritte-Plan orientieren. So bleibt Ihr Weg zur Entscheidung außerdem später für Sie und andere nachvollziehbar.
- Problem eingrenzen
- Lösungsanforderungen bestimmen
- Mögliche Lösungswege suchen
- Lösungswege auf Vor- und Nachteile untersuchen
- Entscheidung fällen
Also, machen Sie sich an die Arbeit. Sie wissen: "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben." Meist kommen Sie um eine Entscheidung nicht herum. Wenn Sie zu lange warten, können die Folgen schlimmer sein als die einer Fehlentscheidung. Nehmen wir an, Sie haben so lange mit der Auswahl geeigneter Kandidaten gezögert, dass Ihnen die Geschäftsführung ihren Anwärter für die Projektleitung aufzwingt. Das war es doch nicht wert, oder?
So grenzen Sie das Problem ein
Setzen Sie sich in einen ruhigen Raum, schaffen Sie Brainstorming-Bedingungen (siehe Artikel "Brainstorming"). Halten Sie Papier und Stift bereit. Bedenken Sie: Sind sie aufgeschrieben, dann erscheinen Ihnen Probleme gleich viel kleiner. Sie sind sozusagen "dingfest gemacht", in greifbare Buchstaben gebannt. Machen Sie sich mit dem Problem vertraut: Ist es ein Einzelfall oder ein Grundproblem?
Handelt es sich um ein Grundproblem, dann müssen Sie unter Punkt 3 eine komplette Strategie erarbeiten. Dafür brauchen Sie Zeit, Ruhe und Informationen von Sachverständigen aller betroffenen Gebiete. Vermeiden Sie Schnellschüsse, gehen Sie gezielt vor. Klären Sie im Gespräch mit einem Eingeweihten ab, ob er das Problem genauso sieht. Ist das der Fall, dann können Sie davon ausgehen, dass Sie das Problem begriffen haben.
Falsche Diagnose - schlechte Heilungschancen
Das ist wichtig, denn die Wahrscheinlichkeit, dass - ein Beispiel - der Arzt eine zufriedenstellende Therapie findet, wenn er die Krankheit des Patienten falsch diagnostiziert, ist ziemlich gering. Hat der Doktor dagegen die richtige Diagnose gestellt, kann er im Normalfall getrost ein zweites Heilmittel ausprobieren, wenn das erste doch versagen sollte. Das heißt: Eine falsche Lösungsalternative kann in der Regel nachträglich korrigiert werden, wenn der "Doktor" den Irrtum bald bemerkt. Hauptsache, man kuriert am "richtigen" Problem.