
Eva Granz
24.02.2017
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Projekte schnell mit den richtigen Ressourcen besetzen zu können und gewappnet für zukünftige Projekte zu sein – das ist das Ziel einer erfolgreichen Ressourcen- und Kapazitätsplanung. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein Ressourcenmanagement notwendig, das einerseits genügend Information bietet, anderseits möglichst wenig Pflegeaufwand für alle Beteiligten bedeutet. Eva-Marie Granz stellte in Teil 1 der zweiteiligen Artikelserie das Reifegradmodell zur Bestimmung des richtigen Detaillierungsgrads vor. In Teil 2 beschreibt sie nun die Umsetzung in der Praxis.
Projekte schnell mit den richtigen Ressourcen besetzen zu können und gewappnet für zukünftige Projekte zu sein – das ist das Ziel einer erfolgreichen Ressourcen- und Kapazitätsplanung. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein Ressourcenmanagement notwendig, das einerseits genügend Information bietet, anderseits möglichst wenig Pflegeaufwand für alle Beteiligten bedeutet. Eva-Marie Granz stellte in Teil 1 der zweiteiligen Artikelserie das Reifegradmodell zur Bestimmung des richtigen Detaillierungsgrads vor. In Teil 2 beschreibt sie nun die Umsetzung in der Praxis.
Wenn Unternehmen bei der Einführung einer Ressourcen- und Kapazitätsplanung unüberlegt vorgehen, bringt das meist nicht den gewünschten Mehrwert. Ohne ein strukturiertes Modell kann die Einführung schnell sehr ineffizient verlaufen und muss schlimmstenfalls ohne Abschluss abgebrochen werden – z.B. wenn sich der Detailierungsgrad von Projektplänen und geplantem Ressourcenmanagement stark unterscheidet, sich ein detailliertes Ressourcenmanagement als deutlich aufwändiger herausstellt als gedacht oder die langfristigen Ziele der Ressourcenplanung schlicht nicht ausreichend spezifiziert wurden.
Orientierung bei der Einführung gibt ein Ressourcenreifegradmodell, das es ermöglicht, die Ausgangslage im Unternehmen sowie die Zielvorstellung grafisch in einer Matrix darzustellen und daraus das strategische Vorgehen abzuleiten. Im ersten Teil der Artikelfolge haben Sie das Reifegradmodell kennengelernt, das aus einer Matrix mit fünf Ebenen und sieben Dimensionen besteht (Tabelle 1).
Für alle, die das Ressourcenmanagement-Reifegradmodell selbst anwenden möchten, habe ich im zweiten Teil das Vorgehen anhand von drei typischen Anwendungsfällen aus der Praxis skizziert. Alle drei Unternehmen haben unterschiedliche Ausgangslagen und Zielvorstellungen hinsichtlich ihres Ressourcenmanagements. Ich habe jeweils die Ausgangslage mit RMRM-Matrix, die Zielvorstellung mit zugehöriger Matrix sowie das strategische Vorgehen beschrieben.
Tabelle 1: Die RMRM-Matrix mit fünf Ebenen und sieben Dimensionen.
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Im Beispiel 1 befinden wir uns in einem Unternehmen, welches bezogen auf die Granularität der Zuweisungen sehr uneinheitlich vorgeht. Einige Abteilungen betreiben zwar eine sehr detaillierte Ressourcenplanung, halten diese aber separat von den Projektplänen.
Andere Abteilungen planen nur sehr grob die Gesamtanzahl der Planstunden auf Gruppenebene. Das größte Problem stellt die unvollständige Erfassung aller Projekte dar: Es gibt keine allgemeingültige Zusammenfassung aller relevanten Projekte. Somit fehlt die Basis für eine durchgängige Ressourcenplanung.
Tabelle 2: Fallbeispiel 1 - Ausgangslage
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Die Zielvorstellung bei diesem Beispiel ist, eine möglichst detaillierte Planung von namentlichen Mitarbeiter-Ressourcen auf Aktivitätenebene über alle Projekte zu erreichen, sodass stundengenaue Auswertungen sowohl für Projekt- als auch Nicht-Projektarbeiten möglich sind.
Tabelle 3: Fallbeispiel 1 - Zielvorstellung
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Die Probleme, welche bei einem solch drastischen Anstieg der Reifegradebenen von Ebene 1 auf Ebene 5 zu erwarten sind, lassen sich sehr gut anhand der RMRM-Matrix erläutern: Es muss den beteiligten Unternehmen und Abteilungen klargemacht werden, dass sie sich nicht evolutionär von Ebene 1 über die Zwischenebenen 2 - 4 zur Ebene 5 entwickeln, sondern dies ein von der Geschäftsleitung gewollter Sprung in der Entwicklung ist. Das Hauptproblem in Beispiel 1 stellt der unzureichende Reifegrad der Projektpläne dar.
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