Emotionale Intelligenz: Meta-Fähigkeit für erfolgreiche Zusammenarbeit
Emotionale Intelligenz: Meta-Fähigkeit für erfolgreiche Zusammenarbeit
Spätestens mit Daniel Golemans Buch "EQ2 - Der Erfolgsquotient" hat das Thema "Emotionale Intelligenz" im Berufsleben Einzug gehalten. Sie wird als eine Meta-Fähigkeit verstanden, die darüber entscheidet, wie der Mensch seine vielfältigen Einzelfähigkeiten zu nutzen versteht. Das gilt auch für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Projekt.
Goleman schreibt dazu: "Es sind nicht nur Fachkenntnisse, durch die sich die Asse auszeichnen, sondern Teamarbeit, meint Lyle Spencer Jr. Direktor für internationale Forschung und Technologie bei Hay/McBer in Boston. Die allerbesten sind bereit, bis in die Nacht hinein zu arbeiten, um ihren Kollegen zu helfen, ein Projekt zu Ende zu bringen, und wenn sie Möglichkeiten zur Vereinfachung entdecken, teilen sie sie ihnen mit, statt sie für sich zu behalten. Sie konkurrieren nicht - sie kooperieren." (Goleman, Daniel: EQ2 - Der Erfolgsquotient. München 2000, S.51)
Der folgende Beitrag soll die Bedeutung der emotionalen Intelligenz für eine erfolgreiche Projektarbeit vermitteln. Zu diesem Zweck werden zwei Fragen untersucht:
- Woran zeigt sich emotionale Intelligenz in der Projektarbeit?
- Weshalb ist emotionale Intelligenz ein Erfolgsfaktor für gelingende Projektarbeit?
Die Bedeutung der emotionalen Intelligenz
Mittlerweile scheint es unbestritten, dass Projekte selten an fehlender fachlicher Kompetenz scheitern. Vielmehr kranken sie unter anderem daran, dass die Beteiligten die komplexen Zusammenhänge innerhalb des Projekts nicht ausreichend bewältigen. Diese Komplexität findet sich verstärkt auf der zwischenmenschlichen Ebene wieder.
Emotionale Intelligenz sorgt im Idealfall dafür, dass Menschen Gefühle auf angemessene und wirksame Weise zum Ausdruck bringen, damit sie für ihre gemeinsamen Ziele reibungslos zusammen arbeiten können.
Fünf grundlegende Fähigkeiten
Der umfassende Begriff der emotionalen Intelligenz unterscheidet fünf grundlegende Fähigkeiten, die in zwei Gruppen aufgeteilt werden:
Die intrapersonelle Fähigkeit - die Fähigkeit, mit den eigenen Gefühlen umzugehen
Dazu gehört
- das Erkennen der eigenen Emotionen
- die Fähigkeit, Emotionen sinnvoll zu handhaben (sich selbst zu beruhigen, Ängste und Gereiztheit abzubauen)
- die Fähigkeit, Emotionen in die Tat umzusetzen, sie in den Dienst eines Ziels zu stellen, über emotionale Selbstbeherrschung zu verfügen
Diese Gruppe umfasst das gesamte emotionale Selbstmanagement und ist Voraussetzung für die interpersonelle Fähigkeit. Mitarbeiter, die nur über eingeschränkte intrapersonelle Fähigkeiten verfügen, neigen dazu, das Verhalten anderer fehlerhaft zu deuten, zu übersehen oder übersteigert wahrzunehmen.
Die interpersonelle Intelligenz - die Fähigkeit zur Beziehungsgestaltung
Dazu gehört
- Empathie (wissen, was andere fühlen)
- soziale Kompetenz (die Fähigkeit, mit Emotionen anderer umzugehen, Beziehungsmanagement)
Diese Gruppe erfasst alle Fähigkeiten der emotionalen Beziehungsgestaltung und ist damit ein entscheidender Aspekt der erfolgreichen Projektarbeit.