Thinkers Trio

English
Thinkers Trio

Thinkers Trio ist ein Dialogformat, mit dessen Hilfe zwei (bzw. wenige) Personen ein gemeinsames Verständnis erlangen können. Das Format ist geeignet für 3 bis 5 Teilnehmende und wird stets in Kombination mit einer anderen Methode verwendet, in deren Rahmen persönlicher Informationsaustausch stattfindet. Thinkers Trio ermöglicht einen unaufgeregten, sachorientierten Informationsaustausch – insbesondere bei interdisziplinären Vorhaben. Die im Dialog verifizierten Informationen werden in der Logik der jeweiligen Sache für die weitere Verwendung visualisiert.

Thinkers Trio

Thinkers Trio

English
Thinkers Trio

Thinkers Trio ist ein Dialogformat, mit dessen Hilfe zwei (bzw. wenige) Personen ein gemeinsames Verständnis erlangen können. Das Format ist geeignet für 3 bis 5 Teilnehmende und wird stets in Kombination mit einer anderen Methode verwendet, in deren Rahmen persönlicher Informationsaustausch stattfindet. Thinkers Trio ermöglicht einen unaufgeregten, sachorientierten Informationsaustausch – insbesondere bei interdisziplinären Vorhaben. Die im Dialog verifizierten Informationen werden in der Logik der jeweiligen Sache für die weitere Verwendung visualisiert.

Thinkers Trio
Wir empfehlen zum Thema Entscheiden
3 Tage
14.05.2025
PMWelt 2025 - Transformation jetzt!

Transformation jetzt!​ Menschen. Projekte. KI.  Die PMWelt vereint Fachkompetenz pur und brandaktuelle Themen – aus allen Bereichen des Projektmanagements, dem Einsatz von KI und der digitalen Transformation. Tanken Sie Praxiswissen, das Sie unmittelbar in Ihrem Projektalltag einsetzen können.    Mehr Infos

Einsatzmöglichkeiten

Das Dialogformat ist vielseitig einsetzbar. Es ist immer dann hilfreich, wenn "Schlüsselpersonen in Schlüsselmomenten" einander "in der Sache" verstehen müssen. Das Thinkers Trio kann z.B. bei der Auftragsklärung eines Projekts (durch Auftraggeber und Projektleiter) eingesetzt werden, bei einer SWOT-Analyse (durch Führungskräfte und Fachexperten eines Unternehmens) oder bei jeder anderen richtungsweisenden Entscheidung, die das Zusammenbringen verschiedener Perspektiven erfordert.

Das Thinkers Trio eignet sich ebenfalls sehr gut für die kollegiale Beratung (z.B. zwischen zwei Projektleitern aus unterschiedlichen Bereichen oder zwischen Fach- und IT-Experten).

Ergebnisse

  • Sammlung von Informationen, die alle Beteiligten in gleicher Weise verstehen und teilen
  • verdichtete und priorisierte Informationen (themenabhängig)
  • strukturierte und visuell aufbereitete Informationen (themenabhängig)

Vorteile

Unerwünschte kognitive Verzerrungen wie z.B. selektive Wahrnehmung werden weitgehend ausgeschaltet, so dass die getroffenen Vereinbarungen im Sinne der Sache sind und von allen Beteiligten verstanden und akzeptiert werden.
Die Methode schafft durch entspannten Dialog und sachorientierte Informationsanalyse die Basis für von allen Parteien akzeptierte Entscheidungen bzw. Vereinbarungen.
Die Teilnehmenden lernen, einander besser zu verstehen.
Die befragte Person kann blinde Flecken im eigenen Verständnis einer Sache oder eines Themas erkennen.
Der formalisierte Gesprächsablauf gewährleistet, dass niemand übergangen wird, sondern jeder Raum bekommt, um seine Gedanken zu äußern.
Das Thinkers Trio fördert kooperative Arbeitskultur.
Das Dialogformat ist sofort einsetzbar, da kaum Vorbereitung erforderlich ist.

Durchführung: Schritt für Schritt

Das Thinkers Trio ist "nur" ein Dialogformat. Sie wenden es nie isoliert an, sondern um ein bestimmtes Thema zu bearbeiten (z.B. "Auftragsklärung" oder "Stakeholderanalyse"). Themenabhängig wählen Sie ein visuelles (Management-)Instrument, mit dessen Hilfe Sie die jeweiligen Informationen sammeln und strukturieren. Solche visuellen Instrumente sind beispielsweise Project Canvas, SWOT-Matrix, Stakeholder-Matrix, Kraftfeldanalyse usw.

Das gewählte visuelle Instrument bzw. die dazugehörige Methode gibt in der Regel Fragen vor, die von den Teilnehmenden zu beantworten sind. Formulieren Sie diese Fragen unter Bezug auf die konkrete Aufgabenstellung aus und notieren Sie jede Frage auf einer eigenen Moderationskarte. Wichtig ist, dass die Fragen non-direktiv und nicht wertend formuliert sind.

Bild 1: Thinkers Trio Universelle Agenda

Bild 1: Thinkers Trio "Universelle Agenda"

Jedes Thinkers Trio läuft – ganz unabhängig vom Thema des Workshops – nach demselben Schema ab (siehe Bild 1). Die folgenden Faustformeln und Grundsätze haben sich bewährt:

Ablauf

Jede Anwendung beginnt mit einem Intro und endet mit einem Fazit. Im Mittelpunkt steht die eigentliche Arbeit am Thema, welche immer in drei Schritten verläuft (Anfang/ Mitte/ Ende).

Dialog

Jedes Thinkers Trio dient einem konzentrierten und dennoch entspannten Dialog auf Augenhöhe. Zeitraubende Debatten und unproduktive Diskussionen werden vermieden. Erreicht wird dies durch ein Brechen der sonst oft anzutreffenden Gesprächsmuster. Hierzu dienen wenige aber strikte Kommunikationsregeln.

Agilität

Gespräche, die mittels Thinkers Trio durchgeführt werden, liefern Resultate in sehr kurzer Zeit. Um dies zu gewährleisten, folgt der gesamte Ablauf agilen Praktiken, insbesondere dem "Timeboxing", d.h. engen, bindenden Zeitvorgaben samt Ergebnisreview und wiederholter Anwendung (Iteration).

Dauer

Ein Thinkers Trio Workshop dauert typisch 90 Minuten. Die unmittelbare Arbeit am Thema beträgt eine Stunde. Nach dem Workshop wissen alle Beteiligten, ob das Gespräch fortgeführt werden muss oder ob andere Schritte folgen können.

Schritt 1 (Anfang): Führen Sie die Teilnehmenden ein!

Abhängig von Thematik (z.B. Auftragsklärung), Anlass (z.B. Hinzunahme eines neuen Lieferanten), führender Methode (z.B. Sprint Planning) und weiteren Rahmenbedingungen erläutern Sie den Teilnehmenden Aufgabenstellung und Ablauf des Workshops. Darin eingebettet sollten Sie die folgenden Punkte behandeln, um die Methode Thinkers Trio mit vorzustellen.

Zielsetzung des Workshops

Nennen Sie nach der Begrüßung die thematische Aufgabe des Workshops. Im Falle eines "Auftragsklärungs-Workshops" könnte z.B. formuliert werden: "Ziel ist es, alle Aspekte zu klären, die für das Projekt wichtig zu wissen sind. Am Ende wollen wir ein gemeinsames Bild des Projekts besitzen und uns über die nächsten Schritte im Klaren sein."

Visuelles Instrument

Weisen Sie auf das visuelle Instrument hin, das Sie für diesen Workshop gewählt haben (also z.B. "SWOT-Matrix", "Project Canvas", "Stakeholder-Map" o.ä.). Begründen Sie Ihre Wahl und erklären Sie die Form selbst, falls dies nicht offenkundig bzw. nicht allen Beteiligten bekannt ist.

Agenda und Grundsätze des Thinkers Trio

Stellen Sie die Agenda vor (s. Bild 1) und erläutern Sie, dass das Vorgehen eine "gründliche und sachorientierte Informationsanalyse in drei Phasen" (Anfang, Mitte, Ende) fördert. Falls nötig, erklären Sie das Prinzip des "Timeboxing" und legen Sie fest, wer die Zeiten kontrolliert. Laden Sie die Teilnehmenden ein, sich auf die folgenden Grundsätze einzulassen, die helfen, schnell und unaufgeregt auf den Punkt zu kommen:

  • Keine Rückfragen und Diskussionen: "Wir wollen zuerst die einzelnen Sichtweisen erkennen und das Gesamtbild verstehen, bevor wir Einzelnes bewerten."
  • Offene Fragen: "Hierbei helfen uns die Fragen auf diesen Karten (Sie können die Moderationskarten kurz in die Luft halten). Die Fragen sind bewusst offen gehalten, um allen Überlegungen Raum zu geben und keine Antworten vorwegzunehmen."

Rollen und ihre Aufgaben

Erklären Sie die drei Rollen des Thinkers Trio: Fragender (F), Antwortender (A) und Schreibender (S). Die Person, deren Wissen es zu erheben gilt, nimmt die Rolle des Antwortenden ein (im Falle einer "Auftragsklärung" ist das der Kunde/ Auftraggeber). Die Person, welche zuvorderst erreicht werden soll, nimmt die Rolle des Schreibenden ein – also z.B. der Projektleiter. Die Rolle des Fragenden übernimmt eine dritte Person, z.B. ein Projektmitglied oder auch ein externer Moderator. In unserem Beispiel wären Sie als "Moderator" der Fragensteller. Sie können eine aktive Rolle im Projekt besitzen, müssen das aber nicht.

Zur Positionierung im Raum

Der Schreibende (S) steht am leeren visuellen Chart (also am Whiteboard/ Ausdruck), ausgestattet mit Stift und Moderationskarten / Haftzetteln. Der Befragte bzw. Antwortende (A) steht abgewandt davon. Der Fragende (F) steht gegenüber vom Befragten und hält die Fragenkarten in den Händen (siehe Bild 2). Tipp: Die Rollen können doppelt besetzt werden; jedoch sollten mindestens so viele Menschen schreiben (S) wie antworten (A), sonst kann das Schreiben sehr anstrengend werden.

Aufgabengebiete

Alle Kommentare (2)

Karin
Braun

Gut beschrieben, klingt schlüssig, möchte ich gern ausprobieren!