Geschichten überlegt einsetzen Storytelling als Steuerungsinstrument in Projekten
Geschichten lassen sich im Projektmanagement gewinnbringend einsetzen, z.B. um das Team zu motivieren, das Projektziel zu kommunizieren oder die Außenwahrnehmung des Projekts zu steuern. Das Erzählen von Geschichten als Methode nennt man "Storytelling". Sigrid Hauer erklärt, was Storytelling ist, wie es wirkt und zu welchen Zwecken man es in der Projektarbeit einsetzen kann. Ausführlich vorgestellt wird der Einsatz in der Projektkommunikation.
Geschichten überlegt einsetzen Storytelling als Steuerungsinstrument in Projekten
Geschichten lassen sich im Projektmanagement gewinnbringend einsetzen, z.B. um das Team zu motivieren, das Projektziel zu kommunizieren oder die Außenwahrnehmung des Projekts zu steuern. Das Erzählen von Geschichten als Methode nennt man "Storytelling". Sigrid Hauer erklärt, was Storytelling ist, wie es wirkt und zu welchen Zwecken man es in der Projektarbeit einsetzen kann. Ausführlich vorgestellt wird der Einsatz in der Projektkommunikation.
Wem hören Sie mit Vergnügen zu? Dem gewandten Erzähler oder dem akribischen Faktensammler? Es fällt uns leichter, Geschichten zu folgen, als einer Aufzählung von Fakten. Geschichten wecken bei uns Emotionen, hier ist Spannung und Aufregung im Spiel, Geschichten unterhalten uns. Außerdem können wir uns Fakten, die wir in einer Geschichte hören, gut merken.
Geschichten lassen sich auch im Projektmanagement gewinnbringend einsetzen. Sie können beispielsweise dazu beitragen, das Projektteam zu motivieren, das Projektziel zu kommunizieren oder Wissen weiterzugeben. Das Erzählen von Geschichten als Methode nennt man "Storytelling". Im Folgenden erfahren Sie, was Storytelling ist, wie es wirkt und zu welchen Zwecken man es in der Projektarbeit einsetzen kann. Ausführlich vorgestellt wird der Einsatz in der Projektkommunikation.
Storytelling - Hintergründe und Einsatzbereiche
Storytelling ist eine Sammlung narrativer Methoden (lat. narrare = erzählen). Es beschränkt sich aber nicht nur auf das Erzählen oder Zuhören, sondern umfasst auch Aspekte wie den Zweck einer Geschichte, den gewählten Verbreitungsweg und die Situation, in der erzählt wird.
Die Learning History-Methode beispielsweise wurde in den 1990er Jahren in den USA entwickelt und wird seitdem von namhaften Unternehmen wie Rank Xerox oder IBM eingesetzt. Hierbei erzählen ausgewählte Mitarbeiter über wichtige Ereignisse oder Abläufe. Dabei bringen sie jeweils ihre eigene Sichtweise des Sachverhalts in ihre Erzählung ein, so dass sich bisher unbekannte Zusammenhänge aufzeigen. Diese werden in einer Lerngeschichte (Learning History) zusammengefasst und in Seminaren anderen Mitarbeitern vorgetragen. Anschließend besprechen die Zuhörer die Geschichte.
Mittels Storytelling ist es möglich, Wissen weiterzugeben oder die Kreativität anzuregen, beispielsweise um für bestimmte Probleme eine Lösung zu finden. Am häufigsten dient Storytelling strategischen Zwecken. Mit Geschichten kann man u.a. neue Werte vermitteln oder die Unternehmenskultur darstellen. Erzählt der Personaler dem neuen Mitarbeiter beispielsweise, dass der Firmengründer - inzwischen mehrfacher Millionär - bei jedem Besuch in der Produktionshalle den Boden nach Schrauben absucht und sie aufhebt, macht er dem Neuling dadurch klar: Wir sind sparsam. Auch der Chef spart, wo er kann. Solche Anekdoten wirken allerdings nur, wenn sie wahr sind. Für andere Situationen (z.B. Problemlösungsprozess) können erfundene Geschichten und Analogien besser geeignet sein.
Der Begriff "Geschichte" ist beim Storytelling weit gefasst. Grundsätzlich reicht er von der nüchternen Informationsweitergabe bis hin zur dramaturgisch hochwertigen, spannungsgeladenen Geschichte. In der Praxis lässt sich aber beobachten, dass auch Personen, die eher fakten- und datenorientiert sind, sehr ansprechend erzählen können, wenn sie sich für ein Thema begeistern.
Flexibel ist auch der Rahmen, in dem eine Geschichte erzählt wird: Die Erzählung kann systematisch geplant und verarbeitet werden wie bei der Learning History-Methode. Es kann sich aber auch um eine Anekdote handeln, die der Abteilungsleiter spontan seinen Mitarbeitern erzählt, um sie zu motivieren oder für gute Stimmung zu sorgen.
Wir merken uns Emotionen und Bilder
Wir können uns Fakten und Sachverhalte leichter merken, wenn man sie uns in einer Geschichte präsentiert. Woran liegt das?
Forschungsergebnisse der Neurobiologie zeigen, dass unser Gehirn am schnellsten und direktesten über Gefühle gesteuert wird. Fakten, die von Emotionen begleitet werden, verankern sich in unserem Gehirn effizienter und nachhaltiger. Wichtige Erfahrungen sind oft mit intensiven Gefühlen verbunden sei es, dass uns die Ereignisse sehr interessiert haben, wir überrascht wurden oder einen Schreck erlebt haben. Wenn wir uns an diese Erfahrungen erinnern, dann erinnern wir uns auch an die Gefühle in der damaligen Situation. Das Gehirn verbindet Erfahrungen oder Fakten mit den Emotionen, die sie begleitet haben.
Emotionen führen dazu, dass in unserem Kopf eine Abfolge von Bildern entsteht. Diese Bilder können wir uns umso leichter merken, je stärker die Emotionen sind, die wir mit ihnen verbinden. Auf diese Weise funktionieren Geschichten: Sie erzeugen in uns Emotionen und Bilder. Die inneren Bildergeschichten und die Fakten, die sie transportieren, können wir uns gut merken. Es entsteht Wissen, das wir gerne weiter erzählen. Auf dieser Wirkung baut Storytelling auf (Bild 1).