Einführung in die Netzplantechnik

Teil 2:
Abhängigkeiten bestimmen und modellieren

Ist der Aufwand für eine genaue Terminplanung gerechtfertigt? Welche Arbeitsschritte sind Pflicht, wo beginnt die Kür? Jeder Projektmanager, der eine systematische Projektplanung betreiben möchte, sieht sich mit diesen Fragen konfrontiert. Die wahre Kunst besteht darin, sich nicht in Details zu verlieren, aber dennoch alle wesentlichen Zusammenhänge korrekt zu berücksichtigen. Wer dies beherrscht, für den ist die Netzplantechnik ein nützliches Prognoseinstrument. In Teil 2 dieser Artikelfolge zur Netzplantechnik beschreibt Dr. Georg Angermeier, wie in einem Netzplan die Abhängigkeiten der Vorgänge ermittelt und modelliert werden können.

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Artikelserie

  1. Den Faktor Zeit beherrschen
  2. Abhängigkeiten bestimmen und modellieren
  3. Termine berechnen

Einführung in die Netzplantechnik

Teil 2:
Abhängigkeiten bestimmen und modellieren

Ist der Aufwand für eine genaue Terminplanung gerechtfertigt? Welche Arbeitsschritte sind Pflicht, wo beginnt die Kür? Jeder Projektmanager, der eine systematische Projektplanung betreiben möchte, sieht sich mit diesen Fragen konfrontiert. Die wahre Kunst besteht darin, sich nicht in Details zu verlieren, aber dennoch alle wesentlichen Zusammenhänge korrekt zu berücksichtigen. Wer dies beherrscht, für den ist die Netzplantechnik ein nützliches Prognoseinstrument. In Teil 2 dieser Artikelfolge zur Netzplantechnik beschreibt Dr. Georg Angermeier, wie in einem Netzplan die Abhängigkeiten der Vorgänge ermittelt und modelliert werden können.

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Kann man den Ablauf eines Projekts wirklich vorhersagen? Ist der Aufwand für eine genaue Terminplanung gerechtfertigt? Oder ist es besser, einfach drauflos zu arbeiten nach dem Motto "Bisher ist immer alles gut gegangen"? Jeder Projektmanager, der eine systematische Projektplanung betreiben möchte, sieht sich mit diesen Fragen konfrontiert.

Die wahre Kunst der Projektplanung besteht darin, sich nicht in Details zu verlieren, aber dennoch alle wesentlichen Zusammenhänge korrekt zu berücksichtigen. Wer dies beherrscht, für den ist die Netzplantechnik ein unverzichtbares Prognose-Instrument.

Terminplanung für Projekte ist eine komplexe und anspruchsvolle Aufgabe, die eine dauernde Fortbildung erfordert. Beispielsweise hat das Project Management Institut (PMI) dafür eigens das College of Scheduling (www.pmicos.org) gegründet, dessen Ziel Erfahrungsaustausch, Weiterentwicklung und Fortbildung in Sachen Terminplanung ist.

Im Zentrum dieses Beitrags steht die Frage, wie in einem Netzplan die Abhängigkeiten der Vorgänge voneinander mit vertretbarem Aufwand bestimmt und modelliert werden können.

Bedingungen für den sinnvollen Einsatz der Netzplantechnik

Projektplaner sollten die Netzplantechnik nur in Vorhaben einsetzen, bei denen die Einhaltung verbindlicher Termine hohe Priorität hat. Ein Netz- oder Balkenplan ist allerdings immer nur so gut wie die eingegebenen Informationen. Wer mithilfe der Netzplantechnik den frühesten Endtermin berechnen will, muss zuvor sicherstellen, dass die verwendeten terminrelevanten Informationen vollständig und korrekt sind.

Damit Netzplantechnik ihren maximalen Nutzen für das Projekt entfalten kann, muss der Planer in enger Zusammenarbeit mit allen Fachleuten die Abhängigkeiten und Randbedingungen der geplanten Arbeiten recherchieren und in ein Projektmodell übertragen. Gelingt ihm dies, kann er anhand dieses Modells Berechnungen mit dem Terminplanungsalgorithmus durchführen, die belastbare Aussagen über den zukünftigen Projektverlauf erlauben.

Die Modellbildung bei der Terminplanung ist allerdings abstrakt und damit schwierig. Nur wenn man die Regeln des Prognoseinstruments "Netzplantechnik" berücksichtigt, in die dieser Artikel einführt, bleibt der Aufwand überschaubar. Eine zuverlässige Aussage auf die drängende Frage des Auftraggebers: "Wann kann ich mit dem Ergebnis rechnen?" wird dann möglich.

In der Praxis vergessen Projektmanager allerdings leicht, dass ihr sorgfältig ausgetüftelter Projektablauf durch die geringsten Verzögerungen an kritischen Stellen schnell Makulatur werden kann. Wer es versäumt, den Terminplan vom ersten Vorgang an konsequent umzusetzen, kann ihn ebenso gut in den Papierkorb werfen.

Die Frage "Halten wir die Deadline?" kann die Netzplantechnik strenggenommen nicht mit "Ja" oder "Nein" beantworten. Ihre Antwort lautet vielmehr: "Wenn unsere Informationen über die technischen Abhängigkeiten richtig und vollständig sind, werden wir X Tage vor bzw. Y Tage nach dem gesetzten Endtermin fertig." Die Netzplantechnik zeigt uns nicht, wie wir am besten vorgehen sollten. Sie zeigt uns nur die logischen Konsequenzen unserer Planungen auf.

Wirklichkeit und Modell

Die Netzplantechnik ist eine mathematischen Abstraktion, die auf der so genannten Graphentheorie beruht. Ihre Stärke besteht in der Vereinfachung von Zusammenhängen, so dass komplexe Abläufe mithilfe von Rechenvorschriften modelliert werden können. Ihre Schwäche: Sie berücksichtigt von sich aus weder die "weichen Faktoren" (z.B. Motivation der Mitarbeiter) noch fachliche Zusammenhänge (z.B. Einfluss der Jahreszeit auf Trocknungsvorgänge).

Einführung in die Netzplantechnik


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Fortsetzungen des Fachartikels

Teil 1:
Den Faktor Zeit beherrschen

Die Netzplantechnik ist ein wahrer Klassiker: Sie stammt aus Zeiten, in denen es den Begriff "Projektmanagement" noch gar nicht gab. Doch an ihrem ebenso einfachen wie genialen Grundprinzip hat sich bis heute nichts geändert. Das macht die …

Teil 3:
Termine berechnen

Welches Projektergebnis möglich ist, hängt entscheidend von der Terminplanung ab.